Durch die Maßnahmen des Luftreinhalteplans Stuttgart und seiner Fortschreibungen wird die Luftqualität in Stuttgart stetig verbessert.
In den vergangenen Jahren ist es gelungen, die Luftbelastung durch Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid (NO2) in Stuttgart deutlich zu verringern. Hierzu haben Maßnahmen in den folgenden Bereichen beigetragen:
- Förderung und Ausbau der Kapazitäten des sogenannten Umweltverbundes (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) um den Bürgerinnen und Bürgern attraktive Alternativen zur Fahrt eigenen Auto zu bieten
- Verflüssigung und Reduktion des Straßenverkehrs bspw. durch Geschwindigkeitsbegrenzungen und „Zuflussoptimierungen“ über Ampelschaltungen
- Förderung sauberer Antriebe (Ausbau E-Mobilität, Dieselnachrüstung) sowie Beschränkungen für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß (Umweltzonen, Diesel-Verkehrsverbote)
- Reinigung der Luft durch Filtersäulen (lokal wirksam)
Diese Anstrengungen haben dazu geführt, dass im Jahr 2018 erstmals der Grenzwert für den PM10-Tagesmittelwert auch an der Messstation „Stuttgart Am Neckartor“ eingehalten wurde.
Auch beim Schadstoff NO2 konnten die Belastungen gesenkt werden. Es müssen jedoch weitere Maßnahmen zur Verminderung der Emissionen beim Hauptemittenten Straßenverkehr ergriffen werden, um auch den Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid in Höhe von 40 µg/m³ so schnell wie möglich einzuhalten. Das für die Luftreinhalteplanung in Stuttgart zuständige Regierungspräsidium Stuttgart arbeitet daher daran, dass geeignete Maßnahmen möglichst zeitnah ergriffen werden und schreibt den Luftreinhalteplan für Stuttgart, wenn erforderlich, fort.
Die Maßnahmen basieren auf den Ergebnissen von Gutachten, in denen zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität untersucht wurden. Der Luftreinhalteplan für die Stadt Stuttgart und seine Fortschreibungen sowie die Wirkungsgutachten sind auf der Webseite des Regierungspräsidiums Stuttgart einsehbar: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/Abt5/Ref541/Seiten/Luftreinhalteplaene.aspx
Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) betreibt im Auftrag des Landes das Luftmessnetz in Baden-Württemberg, welches sowohl die aktuellen Konzentrationen der relevanten Luftschadstoffe als auch die langjährige Luftbelastung an repräsentativen Standorten erfasst. Zusätzlich zu den Stationen des Luftmessnetzes misst die LUBW die verkehrsrelevanten Schadstoffkonzentrationen an straßennahen Belastungsschwerpunkten, das heißt an Hauptverkehrsstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Die aktuellen Messwerte aller Stationen in Baden-Württemberg können online eingesehen werden: www.mnz.lubw.baden-wuerttemberg.de
Entwicklung der Luftschadstoffe an Belastungsschwerpunkten in Stuttgart
Die Feinstaubbelastung in Stuttgart wurde in den vergangenen Jahren auch an den Belastungsschwerpunkten verbessert. Der Grenzwert für Feinstaub PM10 im Jahresmittel in Höhe von 40 µg/m³ wird in Stuttgart seit dem Jahr 2011 eingehalten. Der Grenzwert für Feinstaub PM10 in Höhe von 50 µg/m³ im Tagesmittel bei 35 zulässigen Überschreitungen im Kalenderjahr wird seit dem Jahr 2018 eingehalten.
Für die Kurzzeitbelastung durch NO2 gilt Grenzwert von 200 µg/m³ im Stundenmittel bei 18 zulässigen Überschreitungen im Kalenderjahr. Dieser Wert wird seit dem Jahr 2017 in Stuttgart eingehalten. Im Jahresmittel gilt für NO2 ein Grenzwert von 40 µg/m³, welcher derzeit in Stuttgart noch an mehreren straßennahen Messstellen überschritten wird (Stand Februar 2020).
Messungen in Stuttgart
Die Luftschadstoffkonzentrationen für den städtischen Hintergrund in Stuttgart werden an der Luftmessstation „Stuttgart Bad Cannstatt“ gemessen und sind repräsentativ für einen Großteil des Stadtgebiets. Die Werte der verkehrlichen Belastungsschwerpunkte in Stuttgart werden unter anderem an den Spotmessstellen „Stuttgart Am Neckartor“, Hohenheimer Straße, Pragstraße und Talstraße gemessen. Ergänzend werden zeitlich befristet Sondermesssungen in Stuttgart durchgeführt.