Radschnellverbindungen

Radschnellverbindungen bieten, insbesondere im Hinblick auf die steigende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs die Chance, neue Reichweiten im Radverkehr und damit neue Zielgruppen zu erschließen.

Informationen zu Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg finden Sie in folgender Broschüre und zu Radschnellwegen in Baden-Württemberg finden Sie Informationen in folgendem Flyer.

Pilotstrecken

Pilotstrecken

Das Land hat mit der Planung von drei Pilotstrecken begonnen:

  • RS 2 Heidelberg – -Mannheim
  • RS 3 Bad Wimpfen – Heilbronn-Neckarsulm-Bad Wimpfen
  • RS 4 Esslingen – Reichenbach

Zusätzlich zu den drei Strecken fördert das Land ein kommunales Pilotprojekt auf der Strecke Böblingen/Sindelfingen – Stuttgart mit zirka 1,7 Millionen Euro sowie kommunale Machbarkeitsuntersuchungen für mehr als 40 weitere Strecken.

Potentialanalyse

Im Rahmen einer  Potentialanalyse (pdf-Datei) hat das Land flächendeckend und systematisch den Bedarf nach Radschnellverbindungen ermittelt. Die Studie ist die erste flächendeckende und systematische Analyse der Bedarfe für Radschnellverbindungen in einem Flächenbundesland. Sie ist Ausgangsbasis für weitere Investitionsentscheidungen des Landes.

Es wurden 70 Verdachtskorridore untersucht. Im Ergebnis gibt es:

  • ca. 30 Radschnellverbindungen vordringlicher Bedarf: Potential > 2.000 Radfahrende / Tag
  • ca. 20 potentielle Radschnellverbindungen: Potentiale liegen leicht unter dem Schwellenwert – könnten sich aber durch lokalspezifische Faktoren (große Arbeitgeber, Schulen, Universitäten,…) die bei der landesweiten Betrachtung nicht berechnet werden konnten als radschnellverbindungswürdig erweisen
  • 18 Strecken Hauptradrouten: unter 1.500 Radfahrende / Tag – Einstufung als Radschnellverbindung nur bei Nachweis entsprechenden Bedarfes

Die Potentialanalyse erfolgte auf der Grundlage eines landesweiten Verkehrsmodells sowie der Beteiligung regionaler Akteure. Die Ermittlung des Potentials basierte auf der Annahme, eines Verlagerungspotentials vom Motorisierten Individualverkehr (MIV) auf den Radverkehr durch die Anlage einer Radschnellverbindung. Die bereits bestehenden, in Baden-Württemberg regional unterschiedlichen, Radverkehrsanteile am Gesamtverkehr wurden über Kreis- bzw. gemeindespezifische Hochrechnungsfaktoren bei der Ermittlung des Potentials ebenfalls berücksichtigt.

Grundsätzliche Anforderungen

  • sichere Befahrbarkeit auch bei hohen Geschwindigkeiten
  • geringe Zeitverluste pro Kilometer durch Anhalten und Warten
  • ausreichende Breiten für große Radverkehrsmengen
  • direkte, umwegfreie Linienführung
  • Separation vom Fußverkehr (Ausnahmen nur in Sonderfällen)
  • hohe Belagsqualität (Asphalt oder Beton)

Definition von Radschnellverbindungen

Radschnellverbindungen sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstarke Verbindungen zwischen den Kreisen und Kommunen. Radschnellverbindungen zeichnen sich aus durch:

  • Gesamtstrecke: mindestens 5,0 Kilometer
  • interkommunale Verbindung
  • bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr (DTVw ≥ 2.000 Radfahrende/ 24h auf überwiegenden Teil der Gesamtstrecke)