Die eingleisige Wendlinger Kurve ist Teil des Projekts Stuttgart 21 und schafft eine Verbindung zwischen der Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen (und dem Flughafen) und der Neckartalbahn in/aus Richtung Metzingen, Reutlingen und Tübingen. Sie ist Teil des Planfeststellungsabschnitts 2.1a/b der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen-Ulm, ist jedoch in Kosten- und Finanzierungshinsicht Teil von Stuttgart 21. Diese sogenannte kleine Wendlinger Kurve ist wie auch die NBS bereits im Bau. Ein zweites Gleis war im Rahmen von Stuttgart 21 nur als Option (ohne bauliche Vorkehrungen) vorgesehen. Die eingleisige Verbindung galt schon länger als Einschränkung für die Planung eines attraktiven zukünftigen Schienenverkehrs im Knoten Stuttgart mit Wirkungen darüber hinaus. Auch der Verkehr auf der NBS Stuttgart-Ulm (Fern- und Regionalverkehr) würde von einem zweiten Gleis und einer kreuzungsfreien Einbindung der Verbindungskurve NBS in die Neubaustrecke profitieren. Das Land hatte sich deshalb mit Nachdruck darum bemüht, dass der Ausbau der Wendlinger Kurve in den Bundesverkehrswegeplan 2030 des Bundes aufgenommen wird.
Aufgrund der verkehrlichen Vorteile hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg die Deutsche Bahn beauftragt, die Planung für diese sinnvolle Ergänzung des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm aufzunehmen. Eine Machbarkeitsstudie zur sogenannten Großen Wendlinger Kurve wurde im März 2017 vorgelegt. Die weitere Planung und Genehmigung des Projekts ist in zwei Abschnitte aufgeteilt (Abschnitt 1: Unterfahrung der NBS und Einschleifung Richtung Stuttgart; Abschnitt 2: Tunnel bis Oberboihingen, Ausschleifung aus Neckartalbahn).
Die bisherige Planung ist so gestaltet, dass eine spätere Realisierung einer für den S-Bahn-Verkehr diskutierten Verbindung von der NBS Wendlingen-Ulm nach/von Kirchheim nicht verbaut wird. Der Realisierungsvertrag sieht erste bauliche Vorkehrungen vor, die dazu dienen sollen im Fall einer späteren Realisierung dieser S-Bahn-Verbindung die möglichen Sperrungen der NBS zu minimieren.
Vorhabensträgerin für das Projekt ist die Deutsche Bahn, vertreten durch die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH. Es wird eine gemeinsame Inbetriebnahme der großen Wendlinger Kur-ve mit Stuttgart 21 angestrebt.
Auf dieser Seite möchte das Ministerium für Verkehr schrittweise über den Planungs- und Genehmigungsprozess, die Realisierungsphase und über die Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten informieren.
Projektfortschritt
03.05.2019: Der Minister für Verkehr Baden-Württemberg, Winfried Hermann MdL, und der Vorstand für Infrastruktur der DB AG, Ronald Pofalla unterzeichnen den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für die Große Wendlinger Kurve. Weitere Abstimmungen mit dem Verband Region Stuttgart sowie der Region Neckar-Alb (den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollern-Alb) zu einer finanziellen Beteiligung an dem Projekt laufen. Die Kostenschätzung für das Projekt umfassen 100 Mio. Euro (Preis- und Kostenstand Nov. 2018).
April 2019: Das Eisenbahnbundesamt erteilt die Zulassung für den ersten Abschnitt der Großen Wendlinger Kurve (08. Planänderung für den Planfeststellungsabschnitt 2.1 a/b des Projekt Neubaustrecke Wendlingen-Ulm).
Juli 2018: Einreichung Zulassungsantrag (Planänderung zum PFA 2.1a/b) beim Eisenbahnbundesamt für Abschnitt 1 durch die Deutsche Bahn.
23. Juli 2018: Bürgerinformation in Oberboihingen (Programm der Bürgerinformation, Präsentation: Genehmigungsverfahren - So wird‘s gemacht von Dr. Peter Morhard, Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg)