Was ändert sich für die Fahrgäste mit der Übernahme von Go-Ahead im Stuttgarter Netz? Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es im folgenden FAQ.
Das britische Verkehrsunternehmen Go-Ahead wurde 1987 im Zuge der Privatisierung der Busnetze in Großbritannien gegründet. Mit der Liberalisierung des Schienenverkehrs im Jahr 1996 stieg Go-Ahead dann auch in diesen Markt mit ein und ist heute einer der führenden Verkehrsanbieter in Großbritannien. Mit 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befördert Go-Ahead in Großbritannien rund ein Drittel der Bahnreisenden sowie sieben Prozent der Busfahrgäste. Ein Großteil der bekannten roten Doppeldeckerbusse fährt unter Regie von Go-Ahead.
Go-Ahead beteiligt sich seit 2014 an Ausschreibungen des deutschen Schienenpersonennahverkehrs. 2016 erhielt das Unternehmen den Zuschlag auf die Lose 2 und 3 des Stuttgarter Netzes 1.
Mehr Informationen über Go-Ahead finden Sie hier: www.go-ahead-bw.de
Die neuen Züge im baden-württembergischen Landesdesign mit der Marke bwegt fahren bereits seit 9. Juni 2019. Es gibt eine gestaffelte Betriebsaufnahme:
- Stuttgart – Aalen – Crailsheim (seit 9. Juni 2019)
- Stuttgart – Ulm (ab Dezember 2019)
- Stuttgart – Würzburg, Stuttgart – Aalen (ab Dezember 2019)
Das Angebot wird sich durch den Einsatz von zusätzlichen Zügen und der daraus resultierenden kürzeren Taktfolge verbessern. Go-Ahead geht mit einer modernen Fahrzeugflotte an den Start. Alle Fahrzeuge sind barrierefrei und klimatisiert. Die Züge sind mit WLAN ausgestattet und verfügen über großzügige Mehrzweckbereiche.
Fahrkarten können wie gewohnt an den Automaten im Bahnhof gekauft werden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich an einer Vielzahl an Stationen im Land persönlich beraten zu lassen und Fahrkarten zu erwerben.
Der Betreiberwechsel hat keine Auswirkung auf die Gestaltung auf Tarife und die Preisgestaltung.
Für die Preisgestaltung von Fahrten innerhalb eines Verkehrsverbundes sind die jeweiligen Tarifverbünde zuständig, nicht die einzelnen Verkehrsunternehmen. Seit Dezember 2018 gibt es in Baden-Württemberg den bwtarif. Dieser gilt für Fahrten, welche in mehr als einem Verkehrsverbund stattfinden.
Alle gültigen Tarife werden von Go-Ahead ohne Einschränkungen anerkannt.
Auch die Rabatte auf die Fahrpreise werden von den Tarifverbänden festgelegt.
Fahrgäste müssen sich keine Sorgen machen – es werden weiterhin alle Tarife angewendet, die derzeit gelten.
Go-Ahead wird der DB die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen.
Natürlich können in den Zügen von Go-Ahead auch Fahrräder mitgenommen werden. Da es sich bei den Zügen um Fahrzeuge der neuesten Generation handelt, wird es in Zukunft sogar bequemer. Werktags (Montag bis Freitag) vor 6 Uhr und nach 9 Uhr sowie ganztags an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ist die Fahrradmitnahme kostenlos. An Werktagen zwischen 6 Uhr und 9 Uhr ist eine Fahrradkarte erforderlich. Die preisliche Gestaltung obliegt den Verkehrsverbünden bzw. dem bwtarif.
Die Fahrzeuge verfügen je nach eingesetzter Fahrzeuglänge über 24 bis 51 Fahrradstellplätze. Damit werden in den Zügen mit der größten Kapazität 128 Fahrradplätze angeboten.
Die Mitnahme von Hunden ist möglich. Bitte informieren Sie sich beim jeweiligen Verkehrsverbund, welcher Fahrschein für die Beförderung von Hunden benötigt wird. Kleine Hunde in Transportboxen können in der Regel kostenfrei befördert werden.
Zum Einsatz kommen moderne Züge des Typs Flirt 3 der Firma Stadler. Der hochwertige Fahrgastraum ist freundlich gestaltet und barrierefrei erreichbar.. Die Fahrzeuge verfügen über kostenloses WLAN und Steckdosen am Sitzplatz.Videoschutzanlagen und Notsprechstellen sorgen für zusätzliche Sicherheit.
...und reicht diese Kapazität in Stoßzeiten aus, um die bisherigen Doppelstockwagen der Deutschen Bahn (zirka 650 Plätze) zu ersetzen?
Die Fahrzeuge haben zwischen 164 und 328 Sitzplätze. Daraus werden Züge mit unterschiedlichem Sitzplatzangebot gebildet. Entsprechend der aktuellen Vorgaben werden die Züge mit dem höchsten Sitzplatzangebot 708 Sitzplätze habe.
Die Fahrzeuge sind klimatisiert, verfügen aber über Klappfenster, welche bei einem Ausfall der Klimaanlage durch das Zugpersonal geöffnet werden können.
Die Temperatursteuerung der Klimaanlage erfolgt durch die Triebfahrzeugführerin bzw. den Triebfahrzeugführer. Die Klimaanlage ist grundsätzlich so eingestellt, dass sie sich an der Außentemperatur orientiert. Eine zu große Differenz zwischen Außen- und Fahrgastraumtemperatur soll somit vermieden werden.
Nein, das WLAN ist kostenlos und an allen Plätzen der 1. und 2. Klasse nutzbar – außer in den ausgewiesenen Ruhebereichen.
Die Fahrzeuge sind so ausgerüstet, dass allen Fahrgästen ein kostenloses und stabiles WLAN zur Verfügung steht. Die zur Verfügung stehende Bandbreite verteilt sich auf die Anzahl der Nutzer, daher ist auf datenintensive Nutzung (z. B. in Form von Streaming) bitte zu verzichten.
In der 2. Klasse ist jeder vierte Sitzplatz mit einer Steckdose ausgestattet.
Die modernen Züge, die in diesem Netz eingesetzt werden, entstammen der neuesten Fahrzeuggeneration und entsprechen mit Niederflurigkeit, Multifunktionsabteilen, stufenloser Durchgängigkeit, barrierefreien Toiletten sowie akustischen und optischen Haltestelleninfos allen Anforderungen der Barrierefreiheit.
Im Kernnetz ist jeder Zug mit mindestens einem Zugbegleiter besetzt, der im Laufe der Fahrt zwischen den einzelnen Zugteilen wechselt, wenn diese nicht durchgängig begehbar sind. In den Außenästen ist teilweise nur eine geringere Zugbegleitquote vorgeschrieben.
Ein Catering-Angebot ist momentan nicht vorgesehen.
Die Züge beider Unternehmen können mit den gleichen Fahrkarten benutzt werden. Auch wenn verschiedene Eisenbahnverkehrsunternehmen fahren, wenden diese dieselben Tarife wie heute an.
Der Gewinn von Teilen des Stuttgarter Netzes markiert den Einstieg von Go-Ahead in den deutschen Markt. Go-Ahead wird ab Dezember 2021 und Dezember 2022 weitere Strecken in Bayern aufnehmen.