Verkehrskonzept Nationalpark Schwarzwald

Sonnenaufgang über einer bergigen Landschaft im Schwarzwald.

Ein Konzept für nachhaltige und digitale Mobilität in der Nationalparkregion

Die Verkehrssituation in der Nationalparkregion und insbesondere auf der Schwarzwaldhochstraße ist schon seit Jahrzehnten schwierig – besonders an Spitzentagen im Sommer wie im Winter. Mit der Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald — der erste Nationalpark Baden-Württembergs — war der Anstoß gegeben, für die Region ein umfassendes Verkehrskonzept zu erarbeiten.

Der Wille, die Schwarzwaldhochstraße zu entlasten und den Einheimischen wie Besucherinnen und Besuchern ein nachhaltiges und attraktives Mobilitätsangebot zu machen, war und ist auf allen Seiten gegeben. Dabei gilt es die unterschiedlichsten Nutzergruppen, vom täglichen Pendlerverkehr über Transportfahrten bis hin zu Tagestouristen und Urlaubsgästen zu bedenken. Eine Herausforderung hierbei ist es, eine Verhaltensänderung und ein Bewusstseinswandel für nachhaltige Mobilität in der Region zu schaffen und zu stärken.

Am 15. Oktober 2018 hat der Nationalparkrat den Endbericht des Planungsbüro PTV zum Verkehrskonzept zur Kenntnis genommen. Das Verkehrskonzept beinhaltet rund 60 Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der verkehrlichen Situation. Grundlage dafür waren unter anderem über 700 Anmerkungen, die im vorangehenden Beteiligungsprozess mit der Region zusammengetragen wurden. Der so entstandene Maßnahmenkatalog wurde intensiv von den Akteuren des Nationalparks und des Verkehrsministeriums geprüft, diskutiert und bearbeitet. Das Verkehrskonzept können Sie sich hier herunterladen.

Die Umsetzung einer nachhaltigen Mobilität als Gemeinschaftsaufgabe

Das Verkehrskonzept dient als Grundlage für die Umsetzung durch die jeweils zuständigen Akteure bei den Landkreisen, Gemeinden und dem Land. Die Umsetzung wird durch einen Steuerkreis unter der Leitung des Nationalparkratsvorsitzenden, Landrat Dr. Rückert, begleitet. Hier wirken die Landkreise Freudenstadt, Rastatt und Ortenaukreis, der Stadtkreis Baden-Baden, die Nationalparkregion Schwarzwald, die Nationalparkverwaltung sowie das Verkehrs- und das Umweltministerium Baden-Württemberg zusammen.

Wichtige Maßnahmen konnten bereits angegangen und umgesetzt werden

Mit dem Start von vier Regiobuslinien im Mai 2021 wurde ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung des Verkehrskonzeptes erreicht. Seither fahren diese modernen Busse aus allen vier Himmelsrichtungen in den Nationalpark und verknüpfen diesen direkt mit den Bahnhöfen in Freudenstadt, Baiersbronn, Baden-Baden und Achern. Gefördert werden die Regiobusse, die im Auftrag der zuständigen Kreise verkehren, durch das Förderprogramm Regiobusse des Landes. Zusätzlich zu den Regiobussen wurden vier weitere Zubringerlinien in der Nationalparkregion eingerichtet, die eine noch breiteere Erschließung des Gebietes mit einem attraktiven ÖPNV ermöglichen. Auch die Zubringerlinien werden von der Landesregierung finanziell unterstützt.

Die Digitalisierung ist ein weiteres zentrales Handlungsfeld im Verkehrskonzept, für das bereits zwei wichtige Maßnahmen umgesetzt werden. Zum einen werden unter Federführung der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) gemeinsam mit lokalen Akteuren derzeit eine Vielzahl von Parkplätzen, insbesondere entlang der Schwarzwaldhochstraße (B500), digitalisiert. Nach Abschluss dieser Maßnahme stehen Echtzeit-Informationen über die Auslastung der einzelnen Parkflächen zur Verfügung. Damit können Besucherinnen und Besucher, die mit dem eigenen Auto anreisen, frühzeitig über die aktuelle Situation informiert werden und rechtzeitig auf noch freie Parkplätze ausweichen oder auf den ÖPNV umsteigen.

Die Echtzeit-Parkinformationen werden nach dem Open Data Prinzip zur freien Verwendung auf der Mobilitätsdatenplattform des Landes MobiData BW zur Verfügung stehen. Zudem wird eine Datenzentrale der Nationalparkregion sie den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam mit weiteren Mobilitätsdaten, beispielsweise zum ÖPNV, zugänglich machen. Darüber hinaus werden diese Mobilitätsinformationen durch die Datenzentrale mit weiteren für Besucherinnen und Besucher relevanten touristischen Informationen, wie zu Attraktionen, Wanderrouten, Übernachtungs- und Speisemöglichkeiten, Veranstaltungen und zu Auslastungen von besonders beliebten Ausflugszielen verknüpft. Die Informationen sollen über Infoterminals, Apps und Webseiten möglichst viele Gäste erreichen und ihnen die Möglichkeiten einer nachhaltigen Fortbewegung im Nationalpark aufzeigen. Auch die Digitalisierungsmaßnahmen unterstützt die Landesregierung durch finanzielle Förderungen.

Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen des Verkehrskonzeptes gehören darüber hinaus das Aufstellen von Lärmdisplays zur Sensibilisierung von Motoradfahrenden, die Einführung einer konsequenten Verfolgung und Ahndung von „Wild-Parkern“ durch die Landkreise sowie eine Vielzahl von baulichen Maßnahmen im Bereich des Nationalparkzentrums Ruhestein. Dazu zählen der Bau von Bushaltestellen, die Ertüchtigung des Parkraums am Besucherzentrum samt Lademöglichkeit für E-Autos sowie deutliche verkehrliche Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger im Umfeld des Nationalparkzentrums.

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