Die hohe Attraktivität der Feldbergregion für Urlaub, Freizeit und Wintersport zieht Jahr für Jahr viele Übernachtungsgäste und Naherholungssuchende an. Besonders an Spitzentagen während der Wintermonate sorgt der hohe Andrang seit jeher für gefährliche Situationen und Verkehrsprobleme rund um den Feldberg.
Der zwischen 2011 und 2013 erarbeitete „Rahmenplan Feldberg 2020“ hat daher bereits die Verbesserung der Verkehrssituation als ein wesentliches Ziel adressiert. Eine zentrale Maßnahme ist die Einführung eines integrierten Verkehrsleitsystems. Wesentliche weitere Erfolgsfaktoren sind die Bewirtschaftung von Parkflächen sowie die konsequente Verfolgung und Ahndung von falschparkenden Fahrzeugen. Außerdem sollen Anreize geschaffen werden, häufiger anstelle des eigenen Pkw den ÖPNV zur Anreise zu nutzen, insbesondere bei einer angespannten Verkehrslage.
Die Gemeinden des Liftverbunds Feldberg gehen diese Maßnahmen systematisch an und werden dabei durch das Land gefördert und unterstützt.
Verkehrsleitsystem Umsetzungsstufe 1
Das dynamische Parkleitsystem entlang der B 317 zwischen dem Caritas-Haus in Feldberg und der Rothaus-Bahn in Fahl umfasst sieben dezentrale Parkplätze sowie das Parkhaus am Feldberg. Die Auslastung dieser Stellplätze wird digital über Induktionsschleifen an den Ein- und Ausfahrten ermittelt und die Belegungszahlen durch visuelle Kameraüberwachung der Parkplätze bei Bedarf angepasst.
Digitale Anzeiger am Straßenrand zeigen die noch verfügbaren Plätze an und stellen zudem freie Plätze im weiteren Streckenverlauf entlang der Zufahrtswege zum Feldberg dar. So können vorhandene Kapazitäten besser ausgelastet und unnötiger Suchverkehr vermieden werden. Die Technik wurde Ende 2019 fertiggestellt.
Die Verkehrssicherheit wird durch weniger wildes Parken am Feldberg verbessert. Das setzt eine verstärkte Überwachung des ruhenden Verkehrs voraus, um die Disziplin der Auto führenden Personen beim Parken am Feldberg zu erhöhen. Der Erfolg ist, dass Busse des ÖPNV sowie Rettungs- und Räumfahrzeuge das Gebiet besser durchfahren können.
Umsetzungsstufe 2
Aktuell werden die Park and Ride (P&R) Plätze Bärental und Todtnau in das bestehende Leitsystem integriert. Darüber hinaus wurden an den Bushaltestellen auf der Strecke vom Caritas-Haus bis zur Rothausbahn Fahl moderne LED-Anzeigetafeln installiert, um Echtzeit-Informationen zu den Abfahrtszeiten des ÖPNV zu kommunizieren. Somit sollen Gäste der Region bei einer Überlastung der Parkplätze frühzeitig dazu animiert werden, den eigenen Pkw stehen zu lassen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, um in die Kernzone des Feldberggebiets zu gelangen.
Diese digitalen, dynamischen Informationssysteme sollen zukünftig an allen relevanten Haltestellen in der Region die Fahrgäste in Echt-Zeit über die nächsten Verbindungen des ÖPNV informieren. Ebenfalls sieht die Stufe 2 vor, an den Liftstationen Anzeigetafeln zu installieren. Diese informieren die Gäste künftig ebenfalls über die aktuelle verkehrliche Situation sowie über die nächsten Busabfahrtszeiten.
Unterstützung durch die Landesregierung
Zur Finanzierung der Maßnahmen wurde die Stufe 1 mit rund 270.000 Euro durch das Land bezuschusst. Für die Stufe 2, die sich derzeit in der Umsetzung befindet, hat das Ministerium eine Förderung in Höhe von bis zu 300.000 Euro bewilligt.
Das Projekt wurde federführend von der landeseigenen Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg mbH (PBW) ausgearbeitet. Außerdem betreut diese den Umsetzungsprozess der einzelnen Maßnahmen des Verkehrsleitsystems. Die Gemeinden des Liftverbunds und weitere Akteure vor Ort haben eng mit der PBW zusammengearbeitet und dabei lokale Kenntnisse und Bedürfnisse einbringen können. Darüber hinaus haben das Regierungspräsidium Freiburg und die drei Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut bei der Umsetzung des Projekts mitgewirkt und dies finanziell unterstützt.
Der Feldberg als Blaupause für andere Regionen
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation am Feldberg können auch als gutes Beispiel und Blaupause für andere Regionen dienen. Dem Ministerium für Verkehr ist es daher ein großes Anliegen, die gewonnen Erkenntnisse über geeignete Maßnahmen, Planung und Umsetzung für andere Regionen im Land zugänglich zu machen und beim Informationstransfer zu unterstützen. Damit kann auch in anderen ländlichen Räumen die Verkehrssituation verbessert und nachhaltige Mobilitätsformen gefördert werden.
So fließen die Erfahrungen und Erkenntnisse vom Feldberg beispielsweise in die Planungen des Verkehrsleitsystems in der Nationalparkregion rund um den Nationalpark Schwarzwald ein. Dort werden derzeit die Konzeption für ein Parkleitsystem erstellt sowie ein Bewirtschaftungskonzept für die Parkplätze erarbeitet.