MobiData BW Hackathon

Projekt Carpool Analytics

Die Challenge
Erfolgreiche Initiativen zur Nutzung von freien Kapazitäten in privaten PKWs können viel CO2 sparen. Aber wie lassen sich die Erfolge messen? Wie erfassen wir die tatsächliche Auslastung von PKWs? Und wie können wir die vorhandenen freien Kapazitäten nutzen?

Das war die Challenge, die die ride2go GmbH in den MobiData BW Hackathon eingebracht hatte. Die Erhöhung des PKW-Besetzungsgrades – auch durch die Nutzung von Fahrgemeinschaften – bringt viele Vorteile: Sie verringert Fahrtkosten, Verkehrsbelastungen und den Parkraumbedarf, und leistet damit auch einen Beitrag, Umwelt und Klima zu entlasten. Damit ist das Thema so aktuell wie noch nie zuvor.

Das Projekt
Ziel des Projekts war es auszutesten, ob und mit welcher Genauigkeit der PKW-Besetzungsgrad mit vorhandenen Mobilitätsdaten ermittelt werden kann. Hierbei halfen Datensätzen der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart aber auch privater Mobilfunkbetreiber und anderer Anbieter. Zur Validierung wurden auch manuell per Verkehrszählung ermittelte Werte herangezogen. Dabei wurde auch ein Infrarot-Lichtecho-Sensor (ähnlich den Lidar-Sensoren in autonomen Fahrzeugen) verwendet, um den Besetzungsgrad pro Fahrzeug automatisch auszuwerten. Eine Softwareanwendung auf Basis künstlicher Intelligenz trainierte ein spezielles Lernverfahren (Machine Learning), um die statistischen Daten automatisch absichern zu können.

Einen besonderen Stellenwert im Projekt hatte der Datenschutz. Bei den zum Einsatz kommenden Mobilfunkdaten handelte es sich um mehrfach anonymisierte und nicht individuell auflösbare Massenbewegungsdaten. Die Bilder des Infrarot-Lichtecho-Sensors besitzen eine Darstellungsweise, die weder persönliche Merkmale wie Aussehen oder Geschlecht von Fahrzeuginsassen noch Fahrzeugdetails wie Kennzeichen erkennen lässt. Eine Einbindung des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationssicherheit des Landes Baden-Württemberg ist erfolgt.

Die Verfahren und Ergebnisse haben potenziell auch in anderen Bereichen Anwendungsmöglichkeiten, etwa in der Verkehrssteuerung oder bei der Evaluation von Fördermaßnahmen zur Bildung von Fahrgemeinschaften.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter https://carpoolanalytics.de.

Das Team
Hinter dem Projekt steht ein interdisziplinäres Team von fünf engagierten Menschen: Dr.-Ing. Bernhard Edmaier (B2RIDE Business Ridesharing), Bernd Sailer (Troodle), Martin Hovekamp (Option 21), Rolf Mecke (buenamo) und Yan Minagawa (ride2go GmbH). Alle fünf bringen jahrelange Erfahrung mit und waren in verschiedenen, komplementären Bereichen tätig: Von Angeboten zur „Shared Mobility“ und zum Corporate Carpooling über die Entwicklung von Apps und Software für Mitfahrsysteme und Mobilität, bis hin zu Verbandsaktivitäten auf Bundesebene. 

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