SPNV

Ausschreibung für den SPNV in Südbaden startet im zweiten Halbjahr 2015

Land, Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF), Landkreise und Kommunen vereinbaren vertiefte Prüfung möglicher Bahnhalte 

Die Ausschreibung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Südbaden zwischen Offenburg und Basel soll im sogenannten Netz 4 („Rheintal“) im zweiten Halbjahr 2015 starten. Für die ambitionierte Planung der möglichen Bahnhalte auf der stark ausgelasteten Strecke haben sich das Land, der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) sowie die betroffenen Landkreise und Kommunen auf ein Prüfverfahren verständigt, wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums am 08. Mai 2015 in Stuttgart mitteilte. Auf der hochbelasteten Rheintalstrecke, auf der sich bereits Personenfern- und Güterverkehr Konkurrenz machen, ist eine ambitionierte SPNV-Planung sehr anspruchsvoll, da bis zum Ausbau von derzeit zwei auf künftig vier Gleise kaum Trassenkapazitäten für den Regionalverkehr zur Verfügung stehen.

Um der großen Nachfrage auf der Nord-Süd-Schiene im Rheintal gerecht zu werden, werden einerseits Regional- bzw. S-Bahnen geplant, um alle Halte zu bedienen. Zusätzlich soll jedoch ein stündlicher, schneller Regionalexpress (RE) nachfragestarke Halte anfahren und für attraktive, schnelle Verbindungen über längere Strecken sorgen. Dabei soll sichergestellt werden, dass aus Gründen der überregionalen Vernetzung alle wichtigen Anschlüsse (z.B. in Offenburg, Freiburg, Weil am Rhein in Richtung Lörrach und in Basel in Richtung Hochrhein) erreicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Fahrzeit des RE zwischen Offenburg und Basel allerdings limitiert. 

Der Ministeriumssprecher erklärte: „Die überregionale Einbindung des Regionalexpresses hat zur Folge, dass er nicht an allen Stationen halten kann, auch wenn entsprechende Wünsche aus der Region in jedem Einzelfall verständlich sind. Gleichwohl entwickeln das Ministerium und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unter Einbindung des ZRF, der Landkreise und der Kommunen rund um Freiburg zur Prüfung der Fahrbarkeit seitens des Infrastrukturbetreibers DBAG ein Konzept, das unter Berücksichtigung des jeweiligen Fahrgastpotenzials und der Menge der weiteren Zugangebote neben dem Regionalexpress an den einzelnen Stationen möglichst viele RE-Halte zulässt.“ 

Auf Wunsch aus der Region wurde in den vergangenen Monaten vom Land insbesondere die Möglichkeit der ursprünglich in Frage gestellten RE-Halte in Bad Krozingen und Heitersheim untersucht.

In die Konzeption einbezogen sind damit für den schnellen Regionalexpress von Süden nach Norden folgende Halte: Weil am Rhein, Müllheim, Heitersheim, Bad Krozingen, Freiburg, Denzlingen, Emmendingen, Riegel-Malterdingen, Kenzingen, Herbolzheim und Lahr. Zusätzlich ist im Ortenaukreis ein weiterer Halt möglich. Es ist vorgesehen, die Stationen Ringsheim und Orschweier abwechselnd zu bedienen. Die Konzeption steht unter dem Vorbehalt, dass eine Prüfung durch den Infrastrukturbetreiber DB Netz AG ergibt, dass der Fahrplan mit diesen Halten auch fahrbar sein wird. 

Die fahrplantechnischen Untersuchungen der Nahverkehrsgesellschaft des Landes haben bislang allerdings ergeben, dass aus betriebstechnischen Gründen einer dieser Halte absehbar nicht realisierbar sein wird.

Land und ZRF haben sich daher darauf verständigt, nochmals alle denkbaren Optimierungen zu betrachten. Auf ausdrücklichen Wunsch des ZRF soll auch nochmals die Führung der Regionalexpresszüge durch den Katzenbergtunnel ohne Verdrängung von Güterverkehrszügen untersucht werden, um Fahrzeitgewinne für alle angedachten Halte zu erzielen.

Sollte diese erneute Überprüfung keine neuen Erkenntnisse erbringen, wird am Ende jedoch vom Land eine Entscheidung zu treffen sein. 

Das Land plant die Inbetriebnahme des neuen SPNV-Angebotes im Netz 4 „Rheintal“ mit Neufahrzeugen für Dezember 2019. 

Ergänzende Information:

Das Land Baden-Württemberg ist verantwortlich für den Schienenpersonennahverkehr. Es schließt Verträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und bestimmt damit, welche Strecken in welchem Takt und mit welchen Zugtypen bedient werden. In Baden-Württemberg werden im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) derzeit insgesamt: ca. 65,5 Mio. Zug-Kilometer pro Jahr vom Land bestellt und finanziert. Der überwiegende Anteil der SPNV-Leistungen wird von der DB Regio AG erbracht, allein der „große Verkehrsvertrag" mit der Bahntochter aus dem Jahr 2003 umfasst 39,5 Mio. Zug-Kilometer pro Jahr. Dieser Vertrag läuft im September 2016 aus. Weitere Verkehrsverträge sind bis 2016 ebenfalls neu zu vergeben. Gleichzeitig soll der SPNV ausgebaut werden. Da die vom Bund den Ländern für die Bestellung der Züge zur Verfügung gestellten Regionalisierungsmittel sehr knapp bemessen sind, setzt Baden-Württemberg darauf, durch Wettbewerb bessere Preise zu erzielen.

Neuausschreibung des Schienennetzes in Baden-Württemberg

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