Ökologie

Blühende Verkehrsinseln als Lebensraum für Hummeln, Schmetterlinge und Co.

Verkehrsminister Winfried Hermann (l.) überreicht der Stadt Karlsruhe und dem Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (r.) die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ (Bild: Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
v.l.n.r.: Verkehrsminister Winfried Hermann, Vertreterin Stadt Karlsruhe, Oberbürgermeister Karlsruhe Frank Mentrup
Verkehrsminister Winfried Hermann und Hermann-Josef Pelgrim, der Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, präsentieren gemeinsam die Auszeichnung "Goldene Wildbiene"
u.a.: Verkehrsminister Winfried Hermann und Hermann-Josef Pelgrim, Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall
Verkehrsminister Winfried Hermann und der Crailsheimer Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer präsentieren gemeinsam die Auszeichnung "Goldene Wildbiene"
v.l.n.r.: Crailsheimer Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer, Verkehrsminister Winfried Hermann

Minister Hermann zeichnet Karlsruhe, Schwäbisch Hall und Crailsheim mit der „Goldenen Wildbiene“ aus

Ende vergangenen Jahres hat das Verkehrsministerium bereits zum zweiten Mal die Landkreise, Städte und Gemeinden Baden-Württembergs aufgerufen, beim Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ mitzumachen. Gesucht wurden pollen- und nektarreich umgestaltete Flächen an Kreisverkehren oder Rastplätzen, die Insekten mit heimischen Pflanzen Nahrungsquellen und Nistplätze bieten. Nach Auswertung der zahlreichen Bewerbungen gratuliert das Verkehrsministerium den Kommunen Bad Saulgau, Crailsheim, Dornstadt, Ihringen am Kaiserstuhl, Karlsruhe, Meßkirch, Schwäbisch Hall und Walzbachtal sowie dem Bodenseekreis und dem Rhein-Neckar-Kreis zum verdienten insektenfreundlichen Sieg des Wettbewerbs.

„Der dramatische Artenschwund schreitet auch in Baden-Württemberg immer schneller voran. Es ist deshalb besonders wichtig, Insekten wo immer möglich ihren Lebensraum zurückzugeben. Mit dem Wettbewerb ‚Blühende Verkehrsinseln‘ wollten wir einen Anreiz schaffen, Straßenränder und Kreisverkehre insektenfreundlich umzugestalten. Es ist ein schönes Signal, dass sich für die zweite Runde des Wettbewerbs noch mehr Städte, Gemeinden und Kreise beworben haben als im vergangenen Jahr“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. 

Für ihr großes Engagement werden die Gewinner des Wettbewerbs nun mit der Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ geehrt. Die „Goldene Wildbiene“ kommt den Siegerkommunen in Form eines für sie angefertigten Schildes zu, um ihren Einsatz für den Erhalt der biologischen Vielfalt dauerhaft sichtbar zu machen. Zugleich wird jede Kommune mit ihrer Gewinnerfläche auf der Website des Verkehrsministeriums porträtiert.

Die Fachjury für den Wettbewerb setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Verkehrsministeriums, des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, des BUND Baden-Württemberg, des NABU Baden-Württemberg und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen zusammen. Bewertet wurden unter anderem die verwendete Saatgutmischung, das fachliche Konzept sowie der Straßenbezug der eingereichten Flächen. Voraussetzungen für die Teilnahme am Wettbewerb waren der Verzicht auf Pestizide und der Einsatz von Saatgut heimischer, mehrjähriger Pflanzen.   

Besonders hervorzuheben sind die Gewinnerflächen in Karlsruhe, Schwäbisch Hall und Crailsheim. Als Dank für ihr herausragendes Engagement erhalten diese Kommunen die Auszeichnung von Verkehrsminister Hermann persönlich. Die Stadt Karlsruhe nahm am Montag (31.08.) als erste die Auszeichnung entgegen, tags darauf folgen Schwäbisch Hall und Crailsheim.

„Allen Gewinnerkommunen gratuliere ich sehr herzlich zu ihrem Erfolg. Sie haben Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und viele andere Arten geschaffen und setzen damit ein wichtiges Signal für den Insektenschutz“, lobte Minister Hermann. „Die blühenden Flächen sind Leuchtturmbeispiele des Naturschutzes an Verkehrswegen und zeigen, welches Potential Flächen an Straßen für den Artenschutz bieten.“

Karlsruhe hat bereits im letzten Jahr erfolgreich an dem Wettbewerb teilgenommen. Die neu gestalteten Verkehrsinseln liegen mitten in der Innenstadt und erfreuen die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Blütenpracht. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren großen und kleinen Blühflächen im gesamten Stadtgebiet bieten sie einen Lebensraum für Insekten. Ein ausgefeiltes Pflegekonzept stellt sicher, dass Wildbienen und Schmetterlinge immer genügend Nahrung finden.

Mit bienenfreundlichen Wildblumenmischungen hat Schwäbisch Hall einen großen Kreisverkehr an der L 1060 für Insekten aufgewertet. Weil für den Schwerlastverkehr eine Seite des Kreisverkehrs eine niedrige Schotterfläche bleiben muss, hat sich die Stadt etwas Außergewöhnliches einfallen lassen: Zwischen die Steine wurden besonders trockenheitsverträgliche Arten gepflanzt, die auch bei Dachbegrünungen zum Einsatz kommen.

Mit großem Aufwand wurde in Crailsheim ein ehemaliges Gebüsch entlang der B 290 in ein reichhaltiges Buffet für Insekten verwandelt. Für den eher trockenen Hang und die feuchten Flächen am Unterhang zur Jagst wurden spezielle Saatgutmischungen zusammengestellt. Im Rahmen des Projektes „Stadtbiene“ setzt sich Crailsheim gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern dafür ein, mehr Lebensräume für Insekten in der Stadt zu schaffen.

„Ich danke allen Kommunen, die in diesem Jahr am Wettbewerb ‚Blühende Verkehrsinseln‘ teilgenommen haben“, erklärte Minister Hermann. „Die Artenvielfalt im Land kann nur durch gemeinsame Anstrengung erhalten werden. Vielen Dank, dass Sie uns bei unseren Bemühungen so engagiert unterstützen.“

Weitere Informationen/Zusammenfassung:

Das Verkehrsministerium initiierte im Jahr 2018 erstmals den Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“. Im Herbst 2019 erfolgte der Aufruf für die zweite Wettbewerbsrunde. Bewerben konnten sich Kommunen, die blütenreiche Flächen auf Rastplätzen oder Kreisverkehren anlegen und damit einen Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten schaffen. 

Aktuelle Zahlen belegen, dass fast die Hälfte der heimischen Insektenarten in ihrem Bestand extrem reduziert oder vom Aussterben bedroht sind. Dieser dramatische Rückgang wirkt sich auf das gesamte Ökosystem aus, in dem Insekten eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen. Sie spielen als Bestäuber unter anderem für unsere Ernährung eine wichtige Rolle und sichern damit unsere Existenz.

Nach dem Motto „Erhalten, was uns erhält“ setzt sich das Land Baden-Württemberg mit dem „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ für den Artenschutz ein. Der Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ ist Teil dieses Sonderprogramms.

Einsendeschluss für den Wettbewerb war der 31. Mai 2020. Aus insgesamt 40 Bewerbungen hat die Fachjury zehn ausgewählt. Gewonnen haben die Kommunen Bad Saulgau, Crailsheim, Dornstadt, Ihringen am Kaiserstuhl, Karlsruhe, Meßkirch, Schwäbisch Hall und Walzbachtal sowie der Bodenseekreis und der Rhein-Neckar-Kreis.

Die Bewerbungen von Karlsruhe, Schwäbisch Hall und Crailsheim waren besonders überzeugend – die Kommunen werden deshalb von Minister Hermann im Rahmen seiner Sommertour persönlich ausgezeichnet. Karlsruhe erhält die Auszeichnung am 31.08.2020, Schwäbisch Hall und Crailsheim am 01.09.2020.

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