Bahnhof Crailsheim

Land fördert barrierefreien Ausbau

Bahnhofssteig Crailsheim

Ausbau soll über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert werden – Land will insgesamt 85 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten übernehmen

Weiteres Spitzengespräch vereinbart zum Teilprojekt „Durchstich Personenunterführung“

Die Finanzierung des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Crailsheim soll auf Grundlage des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) erfolgen. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Land, Stadt Crailsheim und der Deutschen Bahn verständigt. Zu einer Telefonkonferenz am Dienstag (14. April) hatte das Ministerium für Verkehr den Oberbürgermeister von Crailsheim, Dr. Christoph Grimmer, und Sozial- und Baubürgermeister Jörg Steuler sowie Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG, eingeladen. Prof. Uwe Lahl vertrat als Amtschef das Ministerium für Verkehr.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL lobte das konstruktive Gespräch und stellte eine Landesförderung in Aussicht: „Land, Stadt und Bahn wollen baldmöglichst den Bahnhof Crailsheim barrierefrei umbauen. Wir sind zu einer guten Lösung gekommen und ich bin zuversichtlich, dass der Gemeinderat von Crailsheim zustimmen wird. Das Land will über sein LGVFG-Programm 75 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten für das Sanierungsvorhaben „Barrierefreiheit“ übernehmen. Zusätzlich unterstützen wir Crailsheim bei den entsprechenden Planungen und übernehmen dafür pauschal zehn Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten. In der Summe will das Land sich mit 85 Prozent am Sanierungsprojekt beteiligen.“

Minister Hermann unterstrich den großen Handlungsbedarf auch über den Bahnhof Crailsheim hinaus: „Im Bahnhofsmodernisierungsprogramm II konnte nur eine begrenzte Zahl von Stationen aufgenommen werden. Deshalb fördert das Land Baumaßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit. 250 der rund 700 Bahnhöfe in Baden-Württemberg gilt es noch anzupassen. Wir brauchen die Kommunen als Partner.“

Handlungsfeld „Barrierefreier Ausbau“

Nach Aussage von Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG umfasst der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Crailsheim die Erschließung der Bahnsteige aus der bestehenden Unterführung durch Aufzüge und/oder Rampen sowie den barrierefreien Neubau der Bahnsteige, damit die Fahrgäste stufenfrei in die Züge einsteigen können. Zudem plant die Deutsche Bahn den Wetterschutz, die Wartebereiche und die Fahrgastinformation auf den Bahnsteigen zu erneuern.

Die DB Station&Service AG bietet an, dafür die Projektierung der Planung und Realisierung zu übernehmen.

Die Finanzierung der Maßnahme soll auf Grundlage des LGVFG erfolgen. Diese endgültige Finanzierung kann erst nach Abschluss der Entwurfsplanung sowie nach entsprechender Antragstellung und Genehmigung von Seiten des Landes (zuständig ist das Regierungspräsidium Stuttgart) gesichert werden, stellten DB und Land übereinstimmend fest. Michael Groh bot an: „Bis dahin beabsichtigen Bahn und Stadt, die Planungsleistungen der Leistungsphasen 1 bis 4 gemeinsam auf Basis der für das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II geltenden Konditionen voranzutreiben.“

Dr. Christoph Grimmer, Oberbürgermeister von Crailsheim sagte: „Ich freue mich, dass wir im Ergebnis die Herstellung der Barrierefreiheit des Bahnhofs Crailsheim auf den Weg bringen. Dem Ministerium und der Deutschen Bahn danke ich für diesen kooperativen und sehr lösungsorientierten Austausch. Es ist deutlich geworden, dass das Land und die Bahn die Bedeutung des Knotenpunkts Crailsheim mit mehr als 3.000 Fahrgästen pro Tag sehen und fördern, auch wenn der Bahnhof im BMP II nicht berücksichtigt werden konnte. Beim Thema Durchstich der Personenunterführung und Anbindung der westlichen Stadtteile sind wir ebenfalls einen Schritt weitergekommen. Dieses Bauvorhaben wird nun gesondert betrachtet, weil hierfür andere Fördervoraussetzungen greifen. Unsere Stadtverwaltung wird hierfür die Federführung übernehmen.“

Handlungsfeld „Durchstich Personenunterführung“

Der Durchstich soll unabhängig vom barrierefreien Ausbaus betrachtet werden. Darauf haben sich alle Beteiligten geeinigt. Eine Aufteilung in zwei (Teil-)projekte ist notwendig, weil es sich hierbei nicht unmittelbar um einen barrierefreien Ausbau handelt.

Wichtig ist im nächsten Schritt die Konkretisierung des Bauvorhabens. Denn danach richtet sich der mögliche Fördertatbestand. Der Regelfördersatz nach LGVFG beträgt 50 Prozent. Geprüft wird, ob auch bei diesem (Teil-)projekt eine erhöhte Förderung bis maximal 75 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten über das LGVFG ermöglicht werden kann, informierte Verkehrsminister Hermann: „Die Stadt wird in den nächsten Wochen das Bauvorhaben „Durchstich“ definieren und Klarheit herstellen, was konkret gemacht werden soll. Danach werden wir zu einem weiteren Spitzengespräch einladen, um uns über die Finanzierungsmöglichkeiten auszutauschen. Ich freue mich, dass die Stadt sich bereit erklärt hat, Vorhabenträger zu sein.“

Für das (Teil-)projekt „Barrierefreier Ausbau“ war auch eine Förderung über ein neues Bundesprogramm zur beschleunigten Herstellung der Barrierefreiheit kleiner Schienenverkehrsstationen mit 1.000 bis 4.000 Reisenden pro Tag im Gespräch. Das Verkehrsministerium hatte Crailsheim für dieses Programm angemeldet. Um eine schnellstmögliche Umsetzung des Projekts zu gewährleisten, wurde in diesem Fall das LGVFG dem angekündigten Bundesprogramm vorgezogen.

 

Weitere Meldungen

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • SCHIENE

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert.

Eine Eiswaffel liegt auf dem Boden. Eiskugel, die aussieht wie die Erde liegt daneben und schmilzt langsam.
  • Klima

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • SCHIENE

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • SCHIENE

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • E-Mobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und für die E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern im Zuge der B 10 eröffnet

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße
  • Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • ÖPNV

Bündnis: Hand in Hand gegen den Fachkräftemangel im ÖPNV

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • ÖPNV

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • Straße

Weitere Großprojekte an die DEGES übergeben

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
  • Strasse

Mehr als 380 Millionen für die Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • SCHIENE

Bundesrat: Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz

Ein weißes Fahrrad steht an einem Laternenmast.
  • RAD

Deutlich weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
  • Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Aussenansicht eines Passagierszuges mit Blick auf den Führerstand des Zuges.
  • SCHIENE

Land und DB Regio vereinbaren Plan für besseren Bahnverkehr

Güterzug (Bild: Fotolia.com/ ThKatz)
  • SCHIENE

Fahrgäste und Güterverkehr dürfen nicht die Leidtragenden sein

Ein Bus steht an einer Haltestelle.
  • ÖPNV

Land fördert über 200 umweltfreundliche Busse

Erdkröte bei Straßenquerung
  • Amphibien

Achtung: Amphibien wandern wieder

  • Bahn

Donau-Iller stellt Weichen für den Ausbau

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Land plant Kooperation beim Ausbau der B 33 mit DEGES

Ein Zug fährt am Ufer eines großen Sees durch die Weinberge.
  • BAHN

Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

  • RAD

Initiative RadKULTUR fördert so viele Landkreise wie nie zuvor

Zug im Landesdesign
  • SCHIENE

Tauberbahn: Pünktlichkeit und Stabilität verbessern

Ein Verkehrsschild mit dem Namen Mobilitätspass beschriftet.
  • Mobilitätspass

Mobilitätspass wird weitergedacht

// //