Fußverkehr

Minister Hermann: „Los geht’s! Zu Fuß gehen soll attraktiver und sicherer werden“

„Der heutige Tag ist ein Meilenstein für alle Fußgängerinnen und Fußgänger in Baden-Württemberg“, freute sich Winfried Hermann anlässlich der Auftaktveranstaltung zur systematischen Fußverkehrsförderung des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart. Schon heute wird ein Viertel aller Wege in Baden-Württemberg zu Fuß zurückgelegt. Obwohl der Fußverkehr damit eine zentrale Rolle im Mobilitätsgeschehen einnimmt, wurde er lange Zeit verkehrspolitisch nicht wahrgenommen. Land und Kommunen können viel dafür tun, die Bedingungen für das Zufußgehen deutlich zu verbessern – insbesondere für Kinder und die immer größer werdende Gruppe der älteren sowie für mobilitätseingeschränkte Menschen. Das Land Baden-Württemberg engagiert sich daher als erstes Flächenland systematisch in der Fußverkehrsförderung. „Sichere Mobilität zu Fuß ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Ein hoher Fußverkehrsanteil ist zudem ein Indikator für eine hohe Lebensqualität. Unser Ziel ist es daher, dass der Fußverkehr in Baden-Württemberg sicherer und attraktiver wird“, betonte Minister Hermann auf der Konferenz. 

Unter dem Motto „Los geht’s!“ haben rund 200 Expertinnen und Experten aus Kommunen, Landeseinrichtungen, Verbänden, der Wissenschaft und Wirtschaft über Wege zur Förderung des Fußverkehrs diskutiert. „Das überaus große Interesse an dieser Konferenz zeigt uns, dass wir mit der Fußverkehrsförderung ein Thema anpacken, das viele Menschen bewegt. Offenbar sind Ideen, Konzepte und Erfahrungsaustausch zur Verbesserung des Fußverkehrs gefragt!“ so Minister Hermann weiter. Welche Bandbreite an Themen die Fußverkehrsförderung umfasst, machten die Fachvorträge auf der Konferenz deutlich. Angesprochen wurden Aspekte wie Sicherheit, Gesundheit, Aufenthaltsqualität und barrierefreie Mobilität. 

Fußverkehrsförderung spielt sich hauptsächlich auf Ebene der Städte und Gemeinden ab. Die Aktivitäten des Landes sind daher darauf ausgerichtet, die Kommunen durch Modellprojekte, den Aufbau von Netzwerkstrukturen, Serviceangebote und Informationen sowie die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen zu unterstützen. „Uns ist bewusst, dass sich die Fußverkehrsförderung hauptsächlich auf kommunaler Ebene abspielt, gerade deshalb ist uns der interkommunale Austausch und das Serviceangebot des Landes für die Kommunen sehr wichtig“, führte Hermann sein Engagement für die FußgängerInnen weiter aus. 

Ab Frühjahr dieses Jahres können sich Kommunen beim Land um die Teilnahme an einer ersten landesweiten Maßnahme bewerben: In mindestens zehn Kommunen werden Fußverkehrs-Checks durchgeführt. BürgerInnen, Verwaltung und Politik bewerten dabei im Dialog die Situation des Fußverkehrs vor Ort. In Workshops und Begehungen erfassen sie die Stärken und Schwächen im örtlichen Fußverkehr und erarbeiten einen Maßnahmenplan, um die Wege zu Fuß künftig noch attraktiver und sicherer zu machen. Die Fußverkehr-Checks  tragen dazu bei, den Fußverkehr stärker in das Bewusstsein von Politik und Verwaltung zu rücken und gemeinsam mit den Menschen eine neue Geh-Kultur im Land zu entwickeln. „Ich wünsche mir weniger Unterführungen und Ampeln und stattdessen eine Renaissance des Zebrastreifens als einfache, sichere und bequeme Vorrangregelung für FußgängerInnen“, so Landesverkehrsminister Hermann.

Weitere Informationen:

Was macht eine fußgängerfreundliche Stadt oder Gemeinde aus?

Von klein auf bis ins hohe Alter sollte so die selbständige und sichere Mobilität zu Fuß garantiert sein. Der Straßenraum darf nicht nur als Verkehrsraum sondern muss auch als attraktiver Lebensraum mit hoher Aufenthaltsqualität gestaltet werden. Dazu gehört:

  • Sichere Wege sowie einfache Querungen von Hauptverkehrsstraßen durch Ampeln mit geringen Wartezeiten oder Zebrastreifen
  • Ausreichend dimensionierte und durchgängig nutzbare Flächen für den Fußverkehr sowie Schutz der Flächen vor Hindernissen (z. B. parkende Autos, Mülltonnen, „Kundenstopper“)
  • Eine hohe Aufenthaltsqualität und qualitätsvolle Gestaltung des öffentlichen Straßenraums
  • Möglichkeiten zum Verweilen und für Begegnung und Spiel anbieten wie Sitzgelegenheiten, Plätze, Spielflächen, schattenspendende Bäume, öffentliche Toiletten und ähnliches
  • Barrierefreiheit und ein Design für alle Verkehrsteilnehmer wie beispielsweise Bodenindikatoren für Sehbehinderte, deutliche Kontraste, Vermeidung Stufen oder Kanten für mobilitätseingeschränkte Menschen
  • Trennung vom Radverkehr und somit die Vermeidung von Konflikten
  • Pflege und Unterhaltung der Fußverkehrsflächen
  • Nahversorgung und Nutzungsmischung – auch im ländlichen Raum. Ziele müssen fußläufig erreichbar sein
  • Verknüpfung der Verkehrsmittel – so muss zum Beispiel die nächste Haltestelle des öffentlichen Verkehrs für alle gut erreichbar und gut frequentiert sein
  • Gute Orientierung durch Beschilderung und Wegweisungssystem für Fußgänger sowie Fußverkehrsstadtpläne
  • Politik und Verwaltung nehmen den Fußverkehr als wichtigen Verkehrsträger ernst und fördern ihn entsprechend – auch durch personelle und finanzielle Ausstattung

 

Präsentationen der Auftaktveranstaltung:

Zurück zu den Menschen von Prof. Martin Lanzendorf

"Sicherheit zuerst" von Jörg Ortlepp

„Besser leben: Wo sich’s gut geht, lebt man gern“ von Daniel Sauter

"Kinder auf der Straße" von Prof. Bernhard Meyer

"Attraktiver Fußverkehr ist barrierefrei" von Arne Blase

„FußgängerInnen im Rampenlicht: Freiburg macht Platz für Füße“ von Frank Uekermann

„Fußverkehrsförderung mit System“ von Horst Wohlfarth von Alm

"Fussverkehrs-Check in Kommunen" von Thomas Schweizer

"Fußverkehrs-Checks für Kommunen in BW" von Arne Koerdt

"Geht einfach: Fußverkehr als kommunales Gesundheitsprogramm!" von Dr. Achim Schmidt


Weitere Informationen:

Fußverkehr

  • Verkehrswende

Bündnis aus Unternehmen für klimafreundliche Fahrzeugflotten

Ein Passagierzug fährt auf einer Schiene.
  • ÖPNV

Minister Hermann beim Tag der Schiene in Stuttgart

  • RAD

Radleasing auch für Tarifbeschäftigte des Landes

Cover des Pixi-Buches "Auf dem Schulweg ist was los!" und eine Buchseite. Kinder, die fröhlich auf dem Weg zur Schule sind - mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Roller.
  • MOVERS

Auf dem Schulweg ist was los!

  • Team Vision Zero

Verkehrssicherheitspakt – Ziel: weniger Tote und Verletzte

Ein Fahrradweg mit Markierung (Bild: Fotolia.com/ Gina Sanders)
  • RAD

Neue Radwegverbindung im Landkreis Biberach

In einer Blumenwiese steht ein quadratisches Schild mit dem Logo der Bundesgartenschau.
  • Mobilität

Mobilitätsausstellung auf der Bundesgartenschau eröffnet

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • RAD

Starker Umstieg aufs Rad während Bahn-Sperrung

Blumenwiese in Hemsbach
  • Blühende Verkehrsinseln

Goldene Wildbiene für die Stadt Hemsbach und den Rhein-Neckar-Kreis

Blumenwiese im Ostalbkreis
  • Blühende Verkehrsinseln

Goldene Wildbiene für den Ostalbkreis

  • Klima

Förderung der Klimaanpassung: Mehr Grün in Städten

Stromkabel steckt in einem Elektroauto um es aufzuladen.
  • E-Mobilität

Land startet großflächige Förderung von Ladeinfrastruktur

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Infrastruktur

Bundes-Förderung für Radinfrastruktur verlängert

von links nach rechts: Volker M. Heepen, Monika Burkard und Berthold Frieß auf der Terrasse des Verkehrsministeriums
  • Personal

Monika Burkard neue Co-Geschäftsführerin der NVBW

Bürgermeister Wolfgang Hermann (Hausach), Tunnelpatin Nadine Hermann, Ministerialdirektor Berthold Frieß und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer stehen bei der Einweihung des Rettungsstollens vor dem Eingang des Stollens.
  • STRASSE

Sicherheits-Update für den Sommerbergtunnel

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen im Zug. In der Ecke rechts oben sind die Logos vom Deutsclandticket und JugendticketBW darüber gelegt.
  • ÖPNV

Baden-Württemberg führt rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen ein

Verkehrsminister Winfried Hermann, die Landräte Christoph Schauder (Main-Tauber-Kreis) und Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) sowie Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, die Bundestagsabgeordnete Nina Warken, die Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer, Erwin Köhler und Klaus Ranger, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen an der Bahnstrecke, die Fraktionsvorsitzenden der beiden Kreistage sowie Vertreter der Bürgerinitiative „Frankenbahn für alle“ bei der Vertragsunterzeichnung für die Verstetigung des Probebetriebs auf der Frankenbahn zwischen Lauda und Osterburken.
  • Schiene

Regionalbahntakt Lauda–Osterburken bleibt auf Dauer

Drei bwegt-Plakate im Zeichen der Regenbogen-Flagge mit den Aufrufen „Hetze und Hass haben bei uns keinen Platz!“, „Wir sitzen doch alle im selben Zug!“ und „Nächster Halt: Gleichberechtigung!“
  • bwegt

CSD in Stuttgart: Gemeinsam sicher und stark

Zwei Frauen und zwei Männer, jeweils jung und alt, tragen Vision Zero T-Shirts
  • Team Vision Zero

Länger mobil und trotzdem sicher unterwegs

Zug der Baureihe 644 fährt vor einer landschaftlichen Kulisse
  • Schiene

Auf der Hochrheinbahn fährt weiter DB Regio

Frau Zimmer mit den Vertretern aus den Gemeinden und Kommunen. Sie hält eine Figur ins Bild und die anderen Beteiligten zeigen Ihre Urkunden.
  • Fuß

Fußverkehrs-Checks starten in die nächste Runde

Gruppenbild des Bündnisses. In der Mitte steht eine Tafel mit den verschiedenen Logos der Firmen.
  • Verkehrswende

Unternehmen und Verbände machen Weg zur Arbeit klimafreundlicher

Ein älteres Paar sitzt lachend im Auto. Im Vordergrund ist eine halbtransparente EU Flagge.
  • Sicherheit

Verkehrsfitness-Checks für Seniorinnen und Senioren

Ein Zug fährt an einem mit Häusern übersäten Hügeln durch eine grüne Landschaft.
  • SCHIENE

Weiterer Schritt zum langfristigen Erhalt der Panoramabahn

Digitalisierung im Verkehr (Bild: 193193353/ stock.adobe.com)
  • ÖPNV

Land verleiht ersten ÖPNV-Zukunftspreis