Verkehrsminister Winfried Hermann äußerte sich in einem Brief an Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und den Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart Thomas S. Bopp positiv zur geplanten Einführung eines Metropoltickets. Diese Fahrkarte soll es ermöglichen, sich mit einem einzigen Ticket innerhalb der 5,4 Millionen Einwohner umfassenden Metropolregion Stuttgart zu bewegen. Mit einer Anschubfinanzierung dieses für neun Verbundgebiete geltenden Angebots möchte das Land das Projekt, das sich später selber tragen soll, unterstützen.
„Letztlich brauchen wir einen einheitlichen Landestarif. Wenn der Nahverkehr ein attraktives und alltagstaugliches Angebot macht, steigen die Leute auch leichter auf Bahn und Bus um“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann zum Plan der Einführung des neuen Tarifs. Die Idee eines Metropoltickets hat der Verband Region Stuttgart in den Koordinierungsausschuss Europäische Metropolregion Stuttgart eingebracht. „Die schwierigen Verhandlungen der letzten beiden Jahre haben sich gelohnt. Diese erfreulichen Signale des Landes sollten eine weitere Motivation sein, dass alle Partner die ausstehenden positiven Beschlüsse fassen“, appellierte Bopp. Wenn das MetropolTagesTicket am 1. Januar 2012 kommen soll, dürften Entscheidungen nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Der Preis des MetropolTagesTickets wird mit 18,50 Euro unter dem Preis für das Baden-Württemberg-Tickets der Bahn liegen. Dadurch ergeben sich für die Deutsche Bahn AG rund 990.000 Euro jährlich an Einnahmeausfällen. Entsprechend seines Finanzierungsangebots wird das Land im nächsten Jahr 50 Prozent davon übernehmen. In den Jahren bis 2014 wird dieser Zuschuss um jährlich 10 Prozent sinken. Auch an der Einführung eines MetropolEinzelTickets wird sich das Land beteiligen: Von den einmaligen Umstellungskosten in Höhe von knapp 350.000 Euro zahlt das Land 50 Prozent. Beim MetropolEinzelTicket soll in jedem Schienenverkehrsfahrschein einer Verbindung innerhalb der Metropolregion Stuttgart die Benutzung von Bussen und Bahnen am Abfahrts- und Zielort enthalten sein. Fahrgäste können also mit dem Bus in Tübingen losfahren, weiter mit dem Zug nach Heilbronn und dort mit der Stadtbahn ans Ziel kommen - mit nur einem Ticket.
Die Details zum Metropolticket wurden unter Federführung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), von der Deutschen Bahn und den weiteren acht Verkehrsverbünden (VPE, VGC, vgf, naldo, Filstal Mobilitätsverbund, HNV, KV SH, und Ostalb mobil) erarbeitet. Als Projektkoordinator hat der VVS seine Bereitschaft erklärt, Ansprechpartner gegenüber dem Land zu sein.
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster, zugleich Vorsitzender des Koordinie-rungsausschusses Europäische Metropolregion, dankte dem VVS für seine konzeptionelle Vorbereitung des MetropolTickets. Er sieht Chancen, dass das Ticket künftig mit der Mobilitätskarte vernetzt werden kann. „Die Stadt plant weitere Mobilitätsdienstleistungen wie zum Beispiel Öffentlichen Nahverkehr, Taxis, den Fernverkehr der Bahn oder Car-sharing-Angebote mit dem Ticket zu koppeln“, betonte der Oberbürgermeister. Später, so Schuster, ließen sich dann auch noch Dienstleistungen aus den Bereichen Sport, Kultur oder Banken einbinden und damit zahlreiche Angebote städtischen Lebens für den Bürger verbinden.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg