SCHIENE

Weniger Zugausfälle als Ziel: Land finanziert Standby-Lokführer

Digitalisierung (Bilderquelle:Deutsche Bahn AG/Thomas Herter)

Verkehrsministerium unterstützt die Eisenbahnunternehmen mit Service

Um Zugausfälle aufgrund fehlender Lokführer zu reduzieren, wird das Land an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg entsprechende Personal-Pools aufbauen. Eine entsprechende europaweite Ausschreibung ist jetzt vom Verkehrsministerium veröffentlicht worden. Neben höherer Gewalt und Problemen am Fahrzeug gehört das Fehlen von Lokführern etwa aus Krankheitsgründen zu den häufigsten Ursachen für Zugausfälle.

Für den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann MdL ein wichtiger Schritt, um den Nahverkehr auf der Schiene weiter zu verbessern. „Wir sorgen quasi für einen weiteren Sicherheits-Puffer, damit die verschiedenen Eisenbahnunternehmen im Bedarfsfall schnell auf zusätzliches Personal zurückgreifen können. Mit diesem Service helfen wir, ärgerliche Zugausfälle zu vermeiden“, so Hermann.

„Es ist eigentlich die Aufgabe der Verkehrsunternehmen, genügend Personal und eine Reserve bereitzustellen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen jedoch, dass es daran oft mangelt. Im Interesse der Fahrgäste gehen wir diesen bundesweit einmaligen und ungewöhnlichen Weg unternehmensübergreifend. Wer zu knapp kalkuliert hat, kann Personal kostenpflichtig ausleihen“, erklärt Hermann.     

Der Personal-Pool wird in jeder Region aus einer „Sitzbereitschaft“ und einer Langzeitreserve bestehen. Die Lokführer der Sitzbereitschaft können bei drohenden Zugausfällen sehr kurzfristig einspringen, eine zusätzliche Reserve wird für längerfristige Einsätze von mehreren Tagen oder Wochen aufgebaut. So kann bei Problemen auf einer bestimmten Strecke oder in einem bestimmten Netz zeitnah und effektiv reagiert werden. Eine Leitstelle wird den Abruf der Mitarbeiter koordinieren und nach festgelegten Kriterien priorisieren, wenn etwa mehr Lokführer angefordert werden als im Pool verfügbar sind.

Finanziert wird der Standby-Pool der Triebfahrzeugführer, so die offizielle Berufsbezeichnung, vom Land. Wenn Eisenbahnunternehmen auf diese Mitarbeiter zugreifen, müssen sie sich an den Kosten beteiligen.   

So wird verhindert, dass Verkehrsunternehmen im Vertrauen auf den Pool beim eigenen Personal einsparen, gleichzeitig können die Kosten des Landes für diesen Service in weiten Teilen gegenfinanziert werden.

Die Einsatzbereitschaft wird nun in vier regionalen Losen europaweit ausgeschrieben. Ein Unternehmen kann in bis zu 2 Losen den Zuschlag erhalten. Starttermin für den Pool ist der 1. Oktober 2020. Für die Sitzbereitschaft im Großraum Stuttgart ist als vorgezogener Starttermin der 1. Januar 2020 vorgesehen.

Weitere Meldungen

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • ÖPNV

Bündnis: Hand in Hand gegen den Fachkräftemangel im ÖPNV

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • ÖPNV

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • Straße

Weitere Großprojekte an die DEGES übergeben

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
  • Strasse

Mehr als 380 Millionen für die Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • SCHIENE

Bundesrat: Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz

Ein weißes Fahrrad steht an einem Laternenmast.
  • RAD

Deutlich weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
  • Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Aussenansicht eines Passagierszuges mit Blick auf den Führerstand des Zuges.
  • SCHIENE

Land und DB Regio vereinbaren Plan für besseren Bahnverkehr

Güterzug (Bild: Fotolia.com/ ThKatz)
  • SCHIENE

Fahrgäste und Güterverkehr dürfen nicht die Leidtragenden sein

Ein Bus steht an einer Haltestelle.
  • ÖPNV

Land fördert über 200 umweltfreundliche Busse

Erdkröte bei Straßenquerung
  • Amphibien

Achtung: Amphibien wandern wieder

  • Bahn

Donau-Iller stellt Weichen für den Ausbau

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Land plant Kooperation beim Ausbau der B 33 mit DEGES

Ein Zug fährt am Ufer eines großen Sees durch die Weinberge.
  • BAHN

Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

  • RAD

Initiative RadKULTUR fördert so viele Landkreise wie nie zuvor

Zug im Landesdesign
  • SCHIENE

Tauberbahn: Pünktlichkeit und Stabilität verbessern

Ein Verkehrsschild mit dem Namen Mobilitätspass beschriftet.
  • Mobilitätspass

Mobilitätspass wird weitergedacht

Ein Lkw beladen mit Holz steht am Waldrand.
  • Transport

Ministerium ermöglicht ausnahmsweise schwerere Schadholztransporte

Logo des Deutschland-Ticket
  • Deutschlandticket

Preis für Deutschlandticket bleibt stabil

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • Tunnel

Land prüft Optionen für Fuß- und Radverkehr im Flughafentunnel

Radfahrer in legerer Arbeitskleidung steht mit Rad und Helm vor einem Bürogebäude
  • RAD

Baden-Württemberg setzt Erfolgsprojekt JobBike BW fort

Ein Mann fährt mit dem Bus und liest Zeitung (Bild: Fotolia.com/226462799)
  • Befragung

Große Mehrheit für klimafreundliche Mobilität

Ein Doppelstockzug fährt aus einem Tunnel heraus.
  • Schiene

DB Regio betreibt Schwarzwaldbahn vorerst bis 2029

Motorrad und Auto auf Landstraße (Bild: Fotolia/ Jürgen Fälchle)
  • Lärm

Studie: Motorradlärm ist besonders störend

// //