Verkehrsmanagement

Staus vermeiden

Staus werden zu rund 40 Prozent durch hohes Verkehrsaufkommen und zu je rund 30 Prozent durch Unfälle, Pannen und Baustellen verursacht. Sie bedeuten für die betroffenen Verkehrsteilnehmer Zeitverlust, Stress und manchmal auch finanzielle Einbußen. Durch den erhöhten Kraftstoffverbrauch und Ausstoß von Abgasen führt stockender Verkehr auch zu einer noch höheren Umwelt- und Klimaverschmutzung. Das Verkehrsministerium setzt hier verstärkt auf Verkehrsbeeinflussungsanlagen und Verkehrsinformationen.

Die Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg begegnet dem steigenden Verkehrsaufkommen mit Maßnahmen der Verkehrsbeeinflussung. Die hierzu eingesetzten Technologien tragen dazu bei, den Verkehrsfluss effizienter, ökologischer und sicherer abzuwickeln.

LKW fährt auf eine Verkehrsbeeinflussungsanlage zu (Bild: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur)

Verkehrsbeeinflussungsanlagen

Verkehrsbeeinflussungsanlagen übermitteln zielgerichtet verkehrsrelevante Hinweise an die Verkehrsteilnehmer über Anzeigetafeln. Verkehrsbeeinflussungsanlagen kommen auf hochbelasteten Bundesautobahnen und autobahnähnlichen Bundesstraßen zum Einsatz.

Mit Hilfe dieser dynamischen Verkehrszeichen ist es beispielsweise möglich, Stauinformationen und Alternativrouten anzuzeigen oder die Geschwindigkeit abhängig vom Verkehrsaufkommen zu regeln. Durch einen gleichmäßigen Verkehrsfluss wird die vorhandene Straßeninfrastruktur bestmöglich ausgenutzt. Die Anlagen sind vollautomatisch geregelt, so dass bei Einhaltung der vorgegebenen Höchstgeschwindigkeiten ein Maximum an Verkehrsfluss im Blick auf die Verkehrssicherheit gewährleistet werden kann. Die Anlagen zur temporären Seitenstreifenfreigabe sorgen dafür, dass die Kapazität des Streckenabschnittes durch einen zusätzlichen Fahrstreifen erhöht wird.

Zuflussregelungsanlagen regeln mit Hilfe von Ampeln die Zahl der einfahrenden Verkehrsteilnehmer auf eine hochbelastete Strecke. Dabei werden einfahrende Fahrzeugpulks in einzelne Fahrzeuge geteilt. Die Anzahl der Fahrzeuge soll nicht verringert, sondern gleichmäßiger verteilt werden, um den Verkehrsverlauf auf der Hauptfahrbahn optimal zu halten (Prinzip Reißverschluss).

Mit Hilfe von mobilen Stauwarnanlagen können Verkehrsteilnehmer an neuralgischen Stellen vor einer Staugefahr (Absinken der Referenzgeschwindigkeit unter 60 km/h) oder einem Stau (Unterschreiten der Referenzgeschwindigkeit unter 30 km/h) gewarnt werden. Dies ist ein wirksamer Beitrag zur Vermeidung von schweren Unfällen an Stauenden. Stauwarnanlagen gehören zum Standard jeder größeren Baustelle auf Autobahnen. Sie werden gegebenenfalls auch an Unfallschwerpunkten auf Autobahnen eingesetzt.

Tunnelüberwachung

Tunnel sind auf Grund ihrer baulichen Besonderheit sowie ihrer Wirkung auf Autofahrer besonders überwachungsbedürftig. Die Straßenverkehrszentrale (SVZ) überwacht mit Hilfe der sogenannten Übergeordneten Leittechnik sämtliche für den sicheren Betrieb der Tunnel wichtigen Systeme. Neben der Überwachung der betriebstechnischen Einrichtungen kann die SVZ im Ereignisfall auch aktiv in die Steuerung des Tunnels eingreifen - vor allem auf Anforderung der Polizeidienststellen oder der Feuerwehren. Das Überwachungssystem in Tunnel ist dabei mehrfach gegen Ausfall gesichert.

Baustellen

Um Fahrbahnen instandzuhalten oder auszubauen, sind Baustellen unumgänglich. Für Baustellen auf Autobahnen managt die Straßenverkehrszentrale die Baustellenleitung vor Ort als Baustellenkoordinator auf Landesebene. Den vollen Umfang des Baustellenmanagements zeigt unser Erklärfilm.

Verkehrsmonitoring

Das Verkehrsmonitoring ist die automatische, permanente und flächendeckende Verkehrszählung und ersetzt in Baden-Württemberg die bisherige manuelle Verkehrszählung im 5-Jahres-Abstand. Mobile Leitpfosten-Zählgeräte kommen dabei zum Einsatz. Sie sind kaum von den herkömmlichen Leitpfosten zu unterscheiden. Die Technik sitzt im inneren der Pfosten. Die Leitpfosten-Zählgeräte erfassen automatisch das Verkehrsaufkommen und übersenden die Verkehrszähldaten über GSM an eine Zentrale zur Auswertung.

Verkehrsinformationen

Um eine Fahrt optimal planen zu können, sind Verkehrsteilnehmer auf aktuelle und zuverlässige Verkehrsinformationen angewiesen. Die Straßenverkehrszentrale stellt für Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Baden-Württemberg sowie den Grenzregionen der benachbarten Bundesländer sowohl Verkehrsmeldungen zu Staus und Gefahrenstellen, als auch Informationen zu Baustellen in Echtzeit bereit. Dadurch können sich Verkehrsteilnehmer vor und während einer Fahrt einen umfassenden Überblick über die aktuelle Verkehrssituation verschaffen. Ein ergänzender Service ist die Bereitstellung von aktuellen Bildern aus rund 150 Autobahn-Webcams. Alle Verkehrsinformationen sind kosten- und werbefrei in der VerkehrsInfo BW-App erhältlich.

Aktuelle Meldungen zum Thema

  • Straße

Minister Hermann: Möglichst wenig Straßenbaustellen während der Bahnsperrungen

Auf Schienenstrecken rund um Stuttgart plant die Deutsche Bahn wegen umfangreicher Kabelarbeiten zeitweise Streckensperrungen bis Ende Juli. Um den Schienenersatzverkehr mit Bussen möglichst wenig zu behindern, wird die Straßenbauverwaltung Baustellen in diesem Zeitraum vermindern.

Digitale Abbildung eines Straßennetzes mit einer markierten Navigationsroute.
  • Digitale Mobilität

Datenerhebung unterstützt Planung und Steuerung des Verkehrs

Ein digitaler Zwilling des Verkehrssystems soll ab 2025 die Mobilität der Zukunft simulieren. Dafür finden Befragungen und Zählungen von Verkehrsteilnehmenden statt.

Brenndes Auto im Tunnel in Darmsheim
  • Strasse

Zentrale Überwachung der Straßentunnel

Die Sicherheit der Straßentunnel in Baden-Württemberg wird Zug um Zug mit modernster Technik verbessert: Als erster wird seit Montag (27. Juni) der im Jahr 2018 eröffnete Tunnel Darmsheim im Landkreis Böblingen über eine zentrale Plattform überwacht. Weitere Tunnel im Land an Bundes- und Landesstraßen sollen folgen, um die Verkehrssicherheit in diesen Bauwerken weiter zu erhöhen.

Netz an verbundenen Linien
  • Digitalisierung

Baden-Württemberg treibt Digitalisierung im Verkehrssektor voran

Das Land unterstützt die neue bundesweite Datenplattform Mobility Data Space (MDS), damit wird die Digitalisierung im Verkehrssektor weiter voran getrieben.

Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)
  • Verkehrsministerium

Mobilitätszentrale BW wechselt in das Verkehrsministerium

Die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg wird als neue Abteilung 5 „Mobilitätszentrale, vernetzte und digitale Mobilität“ ein Teil des Ministeriums für Verkehr. Wirksam wird die Eingliederung zum 1.1.2022.