Blühende Verkehrsinseln

Die Stadt Schwäbisch Hall gestaltete ihren Kreisverkehr im Sommer und Herbst 2019 um. Um den verschiedenen Anforderungen der Insekten gerecht zu werden, wurde der Kreisel in vier Bereiche mit unterschiedlichen Bepflanzungen unterteilt. Da ein Teil des Kreisels eine für den Schwerlastverkehr notwendige Schotterfläche enthält, wurde hier geschickt mit Sedumsprossen begrünt. Zwei Steinhaufen dienen als Energietankstelle für wärmeliebende Insekten.
Der Bodenseekreis setzte sein Zeichen für Artenvielfalt mit der Umwandlung einer Fläche im östlichen Stadtgebiet von Friedrichshafen. Im Stadtteil "Kitzenwiese" wurde im Frühjahr 2020 eine artenarme Wiese mit Obstbäumen aufgebrochen und mit einer Fettwiesenmischung neu eingesät, sodass nun insektenfreundliche Arten wie die Wilde Möhre oder die Scharfgarbe dort wachsen.
Die Stadt Karlsruhe hat direkt an drei Stellen Verkehrsinseln mit gebietsheimischen Pflanzen umgestaltet. Bei den heimischen Pflanzen wurde besonders auf einen hohen Wert als Nektar- und Pollenpflanze für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insektenarten geachtet. Ergänzend zum insektenfreundlichen Wiesenmanagement der Stadt wurden in bestehende Grünflächen gebietsheimische Wildkräuter kleinflächig oder streifenweise eingesät.
Crailsheim wandelte eine Fläche um, die direkt an einer Bundesstraße liegt. Die über 13.000 Quadratmeter große Fläche wurde, abgesehen von einigen Bäumen, vollständig vom alten Bewuchs befreit und in drei Bereiche mit unterschiedlichen insektenfreundlichen Pflanzen aufgeteilt, um noch mehr Artenreichtum zu ermöglichen. Zudem wurde eine Baumreihe der heimischen Traubenkirsche gepflanzt.
Die Stadt Bad Saulgau erwarb 2017 einen 6.000 Quadratmeter großen, intensiv bewirtschafteten Acker und säte noch im gleichen Jahr eine artenreiche, dauerhafte und gebietsheimische Fettwiesenmischung ein. Die Blumenwiese steht durch ihre Lage am Waldrand in ökologischer Wechselwirkung mit dem ebenfalls neu gestalteten naturnahen Waldtrauf. Die Fläche liegt am stark frequentierten NaturThemenPark, eine praxisorientierte Umweltbildungseinrichtung zu allen wichtigen Naturthemen für alle Alters- und Interessensgruppen.
Im Frühjahr 2019 wurde die bislang geschotterte Fläche von der Gemeinde mit Saatgut von regionalen Wiesen umgestaltet und bietet nun eine Vielzahl an insektenfreundlichen Pflanzen wie die Kartäusernelke oder die Skabiosenflockenblume. Über das Gemeindeblatt und das Internet wird über das Projekt berichtet, um die Stadtbevölkerung über die positiven Effekte für die Insekten zu informieren.
Die Stadt Meßkirch hat auf ihrer Fläche die Blühmischung „Bunter Saum“ sowie eine speziell angefertigte Frischwiesenmischung ausgebracht. Passenderweise am Weltbienentag wurde mit tatkräftiger Unterstützung durch den Meßkircher Imkerverein eingesät. Besonders geachtet wurde auf den Einsatz mehrjähriger Wildblumen, damit für Insekten eine Überwinterung in den Stängeln möglich ist.
Gleich zwei Verkehrsinseln wurden vom Rhein-Neckar-Kreis umgestaltet. Nach einem Austausch des Bodens mit anschließender Neueinsaat gibt es hier nun ein üppiges Nektarbüffet für Wildbienen und andere Insekten.
Auf der neu angelegten Fläche in Walzbachtal wird neben der naturnahen Bepflanzung auch besonders auf eine optisch ansprechende Gestaltung der Fläche geachtet, um die Akzeptanz der Bevölkerung zu erhöhen. Im Zuge der Umgestaltung wurde aus dem vorhandenen Boden eine Hügellandschaft modelliert und zusätzlich zur Wiesenblüte heimische Obst- und Wildgehölze gepflanzt, um über einen längeren Zeitraum Nahrung für Insekten bereitzustellen. Eine Wildstaudenmischung für Magerstandorte rundet die Fläche ab und dient den Insekten als Unterschlupf in den Wintermonaten.
Die Stadt Dornstadt griff im Sommer 2019 bei der Neuanlage eines Kreisverkehrs die Gelegenheit beim Schopf und verwandelte die Flächen in eine Futtertankstelle für Insekten. Zunächst wurde im Mai/Juni eine einjährige aber schnellwachsende Artenmischung verwendet, wodurch die Fläche optisch schnell von Bürger*innen als insektenfreundlich wahrgenommen wurde. Im Herbst erfolgte die Aussaat der mehrjährigen Pflanzen, um die langfristigen positiven Effekte für die Insektenwelt zu garantieren.