Ansprechende Ortsmitten sind wichtig für eine Gemeinde. Sie bieten Aufenthaltsqualität und ein breit gefächertes Angebot an Einzelhandel und Gastronomie. Sie bringen die Menschen vor Ort wieder zusammen. Doch damit das gelingen kann, braucht es die richtige Infrastruktur. Viel zu viele Ortsmitten in Baden-Württemberg sind vor allem Durchfahrtsstraßen für den Autoverkehr. Mit den richtigen Impulsen lässt sich neue Lebensqualität durch den Umbau der Ortsmitten schaffen. Davon kann auch die lokale Wirtschaft profitieren.
Blick in die Praxis
Wie umfangreich der Wandel sein kann, zeigt zum Beispiel ein Blick nach Offenburg. Im Zuge des Projekts „Lange Straße“ wurde Offenburgs Innenstadtpassage neugestaltet und 2019 eröffnet. Bewusst wurde beim Umbau der Straße auf eine reine Fußgängerzone verzichtet. Vielmehr standen ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer:innen und gegenseitige Rücksichtnahme im Fokus.
Für Fahrzeuge und Fahrräder gilt Schrittgeschwindigkeit, Fußgänger:innen können in der attraktiven Einkaufsmeile flanieren oder am aufgewerteten Klosterplatz verweilen.
Passende Unterstützung vom Land
Es soll bis 2030 deutlich mehr solcher verkehrsberuhigten Ortsmitten im Land geben. Als Verkehrsministerium unterstützen wir bei der Umgestaltung. Was es dafür braucht, haben wir ausführlich mit verschiedenen Modellkommunen untersucht. Seit 2023 ist daraus ein ganzes Beratungsangebot für Städte und Gemeinden geworden. Diese können sich etwa Bänke, Liegen, Blumenkästen oder Fahrradständer ausleihen und testen, was am besten zur eigenen Ortsmitte passt.
Auch bieten wir einen Blick in die Zukunft an. Wir visualisieren mit den Kommunen, wie sich Straßen und Wege umbauen lassen, um mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrende zu schaffen. Damit fällt die Entscheidung für verkehrsberuhigte lebendige Ortsmitten leichter.