Baden-Württemberg-Index 2024 veröffentlicht
Der Baden-Württemberg-Index spiegelt die Veränderung der Kosten für kommunale Busverkehre im Land im Vergleich zum Vorjahr wider. Diese sind 2024 gestiegen.

Insgesamt sind die Kosten um rund sechs Prozent gestiegen, womit die Kommunen nun eine Rechengrundlage haben, um ihre Zuschüsse an die Busunternehmen der tatsächlichen Preisentwicklung anzupassen.
Personalaufwand als Kostentreiber
Einer der größten Kostenpunkte im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf der Straße war auch im vergangenen Jahr das Personal. In diesem Bereich sind die Kosten um knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen. Die Entwicklung ist sowohl für Verkehre in den Ballungsräumen als auch im ländlich geprägten Regionen zu verzeichnen. Das Verkehrsministerium betont jedoch die Bedeutung von attraktiven Arbeitsplätzen im ÖPNV: Für eine erfolgreiche Verkehrswende braucht es genügend Fachkräfte. Deshalb müssen wir das Berufsbild des Busfahrers und der Busfahrerin attraktiver machen. Dazu gehört auch eine bessere Bezahlung. Das bringt aber auch höhere Kosten für die Unternehmen mit sich. Es gilt also das System in Balance zu halten. Der Download: Baden-Württemberg-Index (BW-Index) (PDF, barrierefrei) (Öffnet in neuem Fenster) zeigt, dass die Gesamtkosten im Busverkehr 2024 um rund sechs Prozent gestiegen sind.
Die Kosten für Kraftstoffe sind dagegen erneut zurückgegangen. Für Diesel gaben die Unternehmen rund 4,4 Prozent weniger aus und auch für Strom sind die Kosten um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Einheitliche Praxis bei der Kostenfortschreibung
Der BW-Index ÖPNV Straße wird jährlich veröffentlicht, um eine einheitliche Fortschreibung der Kosten für Verkehrsleistungen im Land zu ermöglichen. Dadurch soll der Betrieb eines qualitativ hochwertigen ÖPNV in ganz Baden-Württemberg gefördert werden. Nahezu einheitlich fällt auch erstmals seit 2021 wieder die Personalkostenentwicklung im Ballungsraum- und Überlandverkehr aus, weswegen ein Gesamtindex für 2024 ausgewiesen wird.
Die Initiative „Bündnis für den Mittelstand“, aus dem auch der BW-Index hervorgegangen ist, wurde im November 2020 vom Verkehrsministerium gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden und dem Verband der privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg (WBO) ins Leben gerufen. Der Hintergrund für die Erstellung des BW-Index ist die wirtschaftlich oft nicht ertragreiche Organisation von Busverkehren. Denn das Angebot wird an den Bedürfnissen der Fahrgäste ausgerichtet und benötigt dadurch häufig Zuschüsse. Nur so kann beispielsweise der Betrieb in Randzeiten gewährleistet werden. Die Zuschüsse werden in öffentlich-privaten Dienstleistungsaufträgen zwischen den Aufgabenträgern (Stadt- und Landkreise) und den Busunternehmen vereinbart. Um diese in geregelter Höhe zu gestalten, gibt es nun den BW-Index: Während der Vertragslaufzeiten werden die anfänglichen Kosten auf Grundlage der Daten des BW-Index angepasst, um die tatsächliche Kostenentwicklung über die Jahre hinweg zu berücksichtigen.
Der Index soll ein standardmäßiger Bestandteil der Dienstleistungsaufträge bei der Vergabe von Verkehrsleistungen werden. Dabei kann vor Ort festgelegt werden, wie die verschiedenen Kostenpositionen gewichtet werden.