Der Wettbewerb „Straßenoasen“ ist die Fortführung des beliebten kommunalen Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinseln“, der in den vergangenen sechs Jahren wachsenden Zulauf erfahren hat und sich als wirksames Instrument zur Förderung der biologischen Vielfalt entlang von Verkehrswegen entwickelt hat. Seit letztem Jahr wird der Wettbewerb um eine wichtige Kategorie ergänzt: den Klimaschutz! Diese Erweiterung unterstreicht die doppelte Zielsetzung, sowohl die Artenvielfalt zu fördern als auch Maßnahmen zur Klimaanpassung zu unterstützen.
Straßenoasen als grüne Korridore
Straßenbegleitflächen bieten ein enormes Potenzial für den Artenschutz. Sie können als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten und andere Tieren dienen, die in intensiv genutzten Agrarlandschaften oft keinen Platz finden. Durch gezielte Maßnahmen, wie die Anlage von Blühstreifen und die Pflanzung heimischer Gehölze, können diese Flächen zu wertvollen „grünen Korridoren“ werden, die die Vernetzung von Lebensräumen fördern und die Biodiversität steigern. In den vergangenen Wettbewerbsrunden wurde damit besonders der dramatische Rückgang der Insekten adressiert. Wo es keine Insekten mehr gibt, werden Ökosysteme stark gefährdet – diese durch Insektenschutz zu erhalten, bedeutet gleichzeitig, unsere Existenz zu sichern.
Auch für den Klimaschutz können Verkehrsflächen eine große Wirkung erzielen und damit zur Sicherung von Lebensräumen und der Steigerung von Lebensqualität in urbanen Räumen einen wichtigen Beitrag leisten.
Welche Flächen können Straßenoase werden?
In den vergangenen Wettbewerbsrunden wurden Kreisverkehre, Rastplätze und sonstige straßenbegleitende Flächen in Baden-Württemberg prämiert, die mit heimischen Wildpflanzen angelegt sind und dadurch den Insekten, wie beispielsweise gefährdeten Wildbienenarten, eine wichtige Nahrungsquelle und geschützten Lebensraum bieten. Seit 2024 werden neben Flächen mit einem hohen Pollenangebot auch solche ausgezeichnet, die beispielsweise durch Entsiegelung oder die Verstärkung der Versickerungsfunktion dem Klima aktiv nützen.
In der neuen Wettbewerbskategorie „klimaschützende Umgestaltung von Verkehrsflächen“ sollen Flächen so umgestaltet werden, dass sie einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hierzu können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, die einzeln aber auch in ihrer Gesamtwirkung klimaschützende Effekte erzielen. Da die Bandbreite an Maßnahmen zur klimafreundlichen Gestaltung von Verkehrsflächen vielfältig ist, wird bei der Bewertung der Maßnahmen besonderes Gewicht auf die verbesserte „Klimaschutzwirkung“ gelegt.
Kommunen können sich im Wettbewerb „Straßenoasen“ mit ihrer Fläche in einer der beiden Kategorien bis zum 10. Oktober 2025 bewerben. Die zehn Gewinnerkommunen erhalten die öffentlichkeitswirksame Auszeichnung „Straßenoase“ und zeigen so auch Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich vor Ort für Klima- und Artenschutz engagieren.
Wertungskriterien
Die eingereichten Bewerbungen werden anhand der erwarteten Wirkung der Fläche, der Größe der zusammenhängenden Fläche, des Straßenbezugs, das Pflegekonzepts, der Kooperation und der Popularität von einer interdisziplinär aufgestellten Jury bewertet. Dabei erfolgt die Bewertung nach Schulnoten 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Es gewinnt die Fläche, die den besten Notendurchschnitt erhalten hat. Alle Wertungskriterien und die genauen Teilnahmebedingungen stehen in den Streckbriefen der jeweiligen Wettbewerbs-Kategorie.
Straßenoasen gestalten und genießen
Die Umgestaltung einer Verkehrsfläche ist ein Gewinn für alle!
Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass Baden-Württemberg Verantwortung für die Zukunft übernimmt. Mit einfachen Maßnahmen können Sie Ihre Straßen aufblühen lassen und Ihre Kommunen in ein Netzwerk von klima- und artenschützenden Straßenoasen verwandeln. Straßenoasen sind durch ihre naturnahe und blütenreiche Gestaltung nicht nur ein echter Hingucker für Anwohner:innen und Besucher:innen – zusätzlich stärken sie auch das Bewusstsein für die Umwelt in der Bevölkerung und motivieren zur Nachahmung im eigenen Garten und auf anderen Flächen.











