Die Rheintalbahn gehört zum wichtigsten europäischen Güterkorridor von Rotterdam nach Genua. Die Achse der ARA-Nordseehäfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) zum Mittelmeerhafen Genua verbindet die stärksten Wirtschaftsräume des Kontinents miteinander. In ihrem Einzugsgebiet wohnen 70 Mio. Menschen und es werden derzeit 50 Prozent (700 Mio. Tonnen jährlich) des Nord-Süd-Güterverkehrs auf der Schiene abgewickelt, nicht zuletzt aufgrund der eindeutigen Priorität für den Schienenverkehr in der Schweiz.
Im weiteren Verlauf ist die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel der wichtigste nördliche Zulauf zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) mit ihren zentralen Projekten Gotthardbasistunnel- und Lötschberg-Basistunnel. Mit den Ausbauten der Zulaufstrecken zu den NEAT-Trassen kann auch Baden-Württemberg von dieser Hochleistungsachse für den europäischen Nord-Süd-Verkehr profitieren. Potentiale bieten sich insbesondere für bestehende und künftige baden-württembergische, verkehrsträgerübergreifende Logistikhubs entlang der Rheinschiene und im Großraum Stuttgart. Integrierte Logistikdienstleistungen und effiziente und nachhaltige Transportketten werden in Zusammenarbeit mit den italienischen Häfen auch für künftige Wirtschaftsverkehre nach Asien nutzbar.
Die Bundesrepublik Deutschland hat gegenüber der Schweiz in der Vereinbarung von Lugano (1996) die Absicht erklärt, den Aus- und Neubau der Strecke zeitgleich mit der schweizerischen Neuen Alpentransversalen (NEAT) abzuschließen, dem landesweiten Schienengroßprojekt der Schweiz zur Verbesserung des Nord-Süd-Güterverkehrs durch die Alpen.