„Mit dem landesweiten Radroutenplaner möchten wir das Fahrradland Baden-Württemberg noch attraktiver machen und den Radfahrerinnen und Radfahrern die Suche nach einer gut geeigneten Alltagsroute für den Weg zur Arbeit oder für eine Radtour in der Freizeit deutlich erleichtern.“ Das sagte Verkehrsminister Winfried Hermann heute (7. Juli 2011) anlässlich der Veröffentlichung des interaktiven Radroutenplaners Baden-Württemberg in Stuttgart. Eine einfache Bedienung und ansprechende Darstellung im Internet seien bei der Entwicklung des Radroutenplaners wichtig gewesen, so Hermann weiter. Neben der Routenplanung über die Adresseingabe kennt das System auch zahlreiche fertige Tourenvorschläge, u. a. die 17 touristischen Landesradfernwege. Tourismusverbände und die Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg hätten hier bereits eine wertvolle Arbeit geleistet, so der Minister. Für unterwegs können die berechneten Routen und Tourenvorschläge entweder als Kartenblätter ausgedruckt oder digital auf ein GPS-Gerät übertragen werden. Auch eine Version für Smartphones (App) soll bald verfügbar sein.
Eine Besonderheit des Radroutenplaners Baden-Württemberg ist die vollständige Integration der Elektronischen Fahrplanauskunft des Landes, EFA-BW. Die Radrouten können so mit den Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs verknüpft werden – natürlich auch unter Berücksichtigung der Fahrradmitnahme. „Damit unternehmen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Verknüpfung der beiden umweltfreundlichen Verkehrsmittel Fahrrad und ÖPNV und stärken den Umweltverbund“, so der Minister. Betreut wird der Radroutenplaner Baden-Württemberg durch die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), die für den 3-Löwen-Takt, die Qualitätsmarke des öffentlichen Nahverkehrs im Land, zuständig ist und die Elektronische Fahrplanauskunft EFA-BW betreibt.
Erfreut zeigte sich Minister Hermann vor allem auch über die umfangreiche Basis an Radroutendaten, die durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung bereitgestellt wurde und im Radroutenplaner für die Radverkehrsführung sorgt: „Mit einem zugrundeliegenden Radverkehrsnetz von über 40.000 km in Baden-Württemberg verfügt der Radroutenplaner schon heute über ein sehr engmaschiges Netz an Strecken, die zum Radfahren gut geeignet sind.“ Weil sich der Radroutenplaner ständig weiterentwickeln soll, setzt Minister Hermann auf eine enge Zusammenarbeit insbesondere mit den Stadt- und Landkreisen sowie den Tourismusverbänden: Stück für Stück werden diese ihre eigenen Radverkehrsnetze in den Radroutenplaner integrieren und die wichtigen Punkten und Touren auf dem aktuellsten Stand halten.
Bundesweit gibt es kostenlose Online-Radroutenplaner bereits u. a. im Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) sowie in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Bremen und Schleswig-Holstein. Für Minister Hermann sind der Austausch untereinander und die Verknüpfung der verschiedenen Radroutenplaner wichtig, wobei mit dem Radroutenplaner Baden-Württemberg schon jetzt Routen in die anderen Bundesländer ausgegeben werden können: „Den Radfahrerinnen und Radfahrern ist es schließlich egal, ob sie über eine Landes- oder Regionsgrenze hinweg fahren. Da dennoch jeder Radroutenplaner sinnvolle regionalspezifische Besonderheiten bietet, beteiligen wir uns auch an dem länderübergreifenden Projekt „VeRa“, Verknüpfung von Radroutenplanern, und streben einen intensiven Austausch insbesondere mit dem VVS und den benachbarten Bundesländern an.“
Funktionsweise und Hintergrundinformationen zum Radroutenplaner
Das Routing und das Navigieren auf der Karte im Radroutenplaner funktionieren intuitiv, wie es die Nutzer schon von anderen Online-Kartendarstellungen gewohnt sind. Auch das Setzen und Verschieben von Start-, Zwischen- und Zielpunkten ist im Radroutenplaner durch Adresseingabe, Klick in die Karte, Koordinateneingabe oder Klick auf „Points of Interest“ problemlos möglich. Die Berechnung der Route erfolgt dabei automatisch. So belastet der Radroutenplaner die Nutzer nicht mit vielen Abfragen. Für Spezialisten bieten sich unter den „Optionen“ jedoch weitere Planungsmöglichkeiten, wie beispielsweise „Radnetz bevorzugen“, Geschwindigkeitseinstellungen, die Wahl der kürzesten, schnellsten oder flachsten Route und auch die Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr. Dabei werden zeitabhängig automatisch die passenden Haltestellen und Verbindungen von Bus und Bahn ermittelt. Informationen zu Fahrtzeit und Länge aller Routen werden stets angezeigt und zu jeder berechneten Route kann ein Höhenprofil erzeugt werden.
Neben dem Routing von A nach B werden im Radroutenplaner zahlreiche fertige Tourenvorschläge verwaltet und angezeigt. So sind u. a. Radtouren, Mountainbike-Touren, Rennradtouren und Fernradwege hinterlegt. Die Nutzer können sich bei der Auswahl die Touren regional gefiltert anzeigen lassen. Ein Herunterladen der Tour als GPS-Track ist möglich. Auch lassen sich Touren entlang von interessanten Punkten, den sogenannten Points of Interest (POI) planen. Diese können nach Kategorien eingeblendet werden, z. B. Unterkünfte, Freizeit- und Kultureinrichtungen, Sehenswürdigkeiten oder Einkehrmöglichkeiten.
Betreut wird der Radroutenplaner von der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW). Neben Fragen zum öffentlichen Nahverkehr berät und unterstützt die NVBW das Ministerium seit 2008 auch bei der Radverkehrsförderung des Landes und bei der Optimierung der Verknüpfung beider Verkehrsmittel. Für die Realisierung des Radroutenplaners wurden die Firmen Alpstein Tourismus GmbH & Co. KG (Immenstadt) und Mentz Datenverarbeitung GmbH (München) beauftragt.
Weitere Informationen zum Fahrradmanagement des Landes finden Sie unter www.fahrradland-bw.de.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg