Grüne Infrastruktur

Wiedervernetzung an der A 5 bei Riegel

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Damit Wildtiere ungehindert wandern und sich ausbreiten können, muss eine grüne Infrastruktur geschaffen werden die Barrieren wie Schienen und Straßen aufhebt. Staatssekretärin Splett besichtigt daher Maßnahmenstandorte zur Wiedervernetzung, wie die A 5 nördlich von Riegel. 

„Um die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg dauerhaft zu sichern, muss Artenschutz flächenwirksam gestalten und als Querschnittsaufgabe begriffen werden. Dazu gehört die Schaffung einer Infrastruktur, die es Wildtieren erlaubt, ihre Lebensräume möglichst hindernisfrei zu wechseln“, erklärte Staatssekretärin Gisela Splett, MdL am 3. August 2015 anlässlich eines Ortstermins an einem Maßnahmenstandort des Bundesprogramms Wiedervernetzung an der Bundesautobahn A 5 nördlich von Riegel.

Der nördlich von Riegel verlaufende Wildtierkorridor wird von der A 5, der Rheintalbahn und der B 3 durchschnitten. Mit einem Verkehrsaufkommen von ca. 60.000 Fahrzeugen pro Tag stellt die A 5 dabei die größte Barriere dar und kann von Wildtieren kaum überwunden werden. Mit dem inzwischen im Projektbeirat für den Ausbau der Rheintalbahn entschiedenen Neubau der zweigleisigen Güterzugtrasse entlang der A 5 und den dafür vorgesehenen Schallschutzmaßnahmen wird in Zukunft die Trennwirkung dieser Verkehrsachse nochmals deutlich verstärkt werden. 

Splett wies darauf hin, dass die A 5 einen besonders bedeutenden Wildtierkorridor zerschneidet. Dieser Wildtierkorridor verbindet die Rheinwälder und den Taubergießen über das Waldgebiet östlich von Weisweil und den Riegeler Allmendwald mit dem Schwarzwald. Würde der Korridor wieder hergestellt, könnte sich zum Beispiel die Wildkatze, die sich aktuell in den Rheinwäldern wieder angesiedelt hat, weiter in den Schwarzwald verbreiten und so ihren Lebensraum deutlich vergrößern.

Um die Nachteile und Gefahren der sogenannten „grauen“ Infrastruktur, d.h. Siedlungs- und Verkehrsflächen, zu reduzieren, hat das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur ein Wiedervernetzungskonzept erstellt, das die Problemlage landesweit in den Blick nimmt. Ziel ist es, Lebensräume von Wildtieren und Pflanzen, die von Straßen durchschnitten werden, bestmöglich wieder miteinander zu vernetzen. Ein wichtiger Baustein dieses Landeskonzepts ist das Bundesprogramm Wiedervernetzung, in dem der Bau von Grünbrücken und anderen Querungshilfen an Autobahnen und Bundesstraßen vorgeschlagen wird. Querungsmöglichkeiten für Wildtiere reduzieren außerdem die Anzahl von Wildunfällen, durch die auch die AutofahrerInnen gefährdet werden.

Dort, wo die Autobahn nördlich von Riegel den Allmendwald zerschneidet, liegt einer der zwölf im Bundesprogramm Wiedervernetzung enthaltenen prioritären Wiedervernetzungsabschnitte in Baden-Württemberg. Der Ausbau der Autobahn auf sechs Spuren, aber auch der geplante Neubau der Güterzugtrasse führen zu weiteren Zerschneidungen, auf die angemessen zu reagieren ist. Entsprechende Tierquerungshilfen werden also notwendig sein. 

Nils Johannsen von der DB Netz AG verwies darauf, dass es angesichts der erst kürzlich getroffenen Entscheidung für die autobahnparallele Güterzugtrasse noch keine konkreten Planungen der DB für den Streckenabschnitt nördlich von Riegel und für eine dort möglicherweise notwendig werdende Grünbrücke gebe. 

Gisela Splett dankte allen, die sich für die Schaffung eines Netzes von Wildtierkorridoren und für die „grüne Infrastruktur“ im Land einsetzen. „Neben der Forstlichen Versuchs-. und Forschungsanstalt, sind insbesondere die Naturschutz- und Forstbehörden, die Flurneuordnung, die betroffenen Kommunen, aber auch die Jägerschaft und die Naturschutzverbände wichtige Partner der Straßenbauverwaltung in diesem Aufgabengebiet. Und ich bin überzeugt, dass auch die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Ausbauplanungen daran mitwirken wird, zusätzlich zur „grauen“ auch die „grüne“ Infrastruktur mit aufzubauen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit vereinten Kräften die „grüne Infrastruktur“ so schaffen und gestalten können, dass die biologische Vielfalt langfristig erhalten bleibt.“ 

Weitere Informationen:

Unter http://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/mensch-umwelt/massnahmen-fuer-den-naturschutz/landeskonzept-wiedervernetzung/ finden Sie in der Spalte auf der rechten Seite unter „Steckbriefe“ auch Informationen zur Maßnahme in Riegel.

Weitere Meldungen

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes