Die Erstbeschilderung des landesweiten Alltagsradwegenetzes in Baden-Württemberg ist abgeschlossen. Verkehrsminister Winfried Hermann MdL enthüllte am Freitag im Landkreis Reutlingen einen der letzten Wegweiser des RadNETZ Alltag Baden-Württemberg. „Die einheitliche, informative und gut sichtbare Beschilderung erleichtert die Orientierung beim Radfahren erheblich. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Fahrrad in Baden-Württemberg als alltägliches Verkehrsmittel im ganzen Land voranzubringen“, sagte Minister Hermann beim Festakt. „Die Bereitschaft, mit dem Rad zu fahren, hat erfreulicherweise zugenommen, im Alltag wie in der Freizeit. Um den Menschen das gut und stressfrei zu ermöglichen, braucht es ein durchgängiges, komfortables und sicheres Netz an Fahrradwegen.“
Landrat Ulrich Fiedler erwartet von dem RadNETZ im Landkreis Reutlingen eine Erleichterung für den Radverkehr: „Nun kann auch aufgrund der gut ausgebauten und beschilderten RadNETZ-Achse die Verbindung zwischen Pfullingen und Reutlingen komfortabel mit dem Fahrrad zurückgelegt werden“, sagte er bei der Enthüllung des Wegweisers. „Schon heute verkehren auf dieser Strecke sowie nach Eningen und Metzingen viele Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Der Radverkehr hat hier aber noch großes Potenzial, das jetzt durch das RadNETZ genutzt werden kann.“
Mehr als 34.500 Wegweiser an 4.000 Kilometern Strecke angebracht
Auf ungefähr 4.000 Kilometern RadNETZ Alltag stehen nun rund 34.500 Wegweiser an mehr als 13.000 Schilderstandorten und weisen Radelnden den Weg zu ihren Alltagszielen. Über die im RadNETZ enthaltenen Strecken sind landesweit mehr als 700 Kommunen durchgängig mit dem Fahrrad erreichbar. Ergänzt wird das Alltagsnetz durch die 21 Landesradfernwege („RadNETZ Freizeit“). Die Beschilderung dieser Strecken wird bis Anfang 2023 abgeschlossen sein. Im gesamten RadNETZ übernimmt das Land die Kosten für die Erstbeschilderung sowie die fortlaufende Pflege und Wartung der Schilder. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) koordiniert die entsprechenden Arbeiten.
Meldeplattform soll Instandhaltung des RadNETZ unterstützen
Das RadNETZ ist in die RadSTRATEGIE des Landes eingebettet, die das Landeskabinett und der Ministerrat im Jahr 2016 verabschiedet haben. Ziel dieser übergeordneten Strategie ist es, den Anteil des Radverkehrs im Land auf 20% zu steigern. Hierfür legt das RadNETZ die Grundlage: alle enthaltenen Strecken sollen einen landesweit gültigen Qualitätsstandard erfüllen. Bis 2030 sollen alle Strecken entsprechend des Landesstandards ausgebaut werden. Dies ist ein gemeinsamer Kraftakt aller Ebenen: Bund, Land und Kommunen. Das Verkehrsministerium unterstützt die Kommunen und Kreise entlang des RadNETZ hierbei unter anderem durch die Bereitstellung von Fördermitteln für den Infrastrukturausbau und die Förderung von Personalstellen.
Um die Einhaltung dieser Qualitätsstandards laufend sicherstellen zu können, sind weitere Maßnahmen geplant. So wird derzeit eine Meldeplattform eingerichtet, auf der Jeder und Jede Schäden, Mängel oder Lob am RadNETZ – sowie an weiterer Radverkehrsinfrastruktur – ganz unkompliziert melden können. Bereits heute können Mängel in der Beschilderung des RadNETZ BW durch ein Foto und unter Angabe der Standortnummer, zu finden auf der Banderole an jedem Schilderstandort, an radnetz@nvbw.de gemeldet werden.
Im RadROUTENPLANER Baden-Württemberg finden Sie die Routen und Verläufe des RadNETZ.