Zweiter Runder Tisch im Verkehrsministerium zum Personalmangel im Bahnbereich
Das Thema Personalgewinnung ist ein Thema der gesamten Bahnbranche, da es für alle Betreiber auch angesichts der guten Wirtschaftslage zunehmend schwierig wird, Lokführer, Zugbegleiter und Werkstattpersonal zu gewinnen. Weit mehr als 1.000 Stellen müssen in den nächsten Jahren im Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg neu besetzt werden. Am Freitag, 27. Juli 2018, wurde bei einem zweiten Runden Tisch im Verkehrsministerium in Stuttgart diskutiert, wie neue Mitarbeiter gewonnen werden können, die Attraktivität von Bahnberufen in der öffentlichen Wahrnehmung gesteigert und der Übergang von Personal bei einem Betreiberwechsel einheitlich organisiert werden kann. Prof. Dr. Uwe Lahl, Amtschef im Verkehrsministerium, hatte die in Baden-Württemberg tätigen Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie die beteiligten Gewerkschaften zu dem Treffen eingeladen.
„Das Land Baden-Württemberg und mit ihm alle beteiligten Eisenbahnverkehrsunternehmen, Organisationen und Partner haben den gemeinsamen Anspruch, den Fahrgästen ein Höchstmaß an Qualität, Verlässlichkeit und Sicherheit zu bieten. Wir wollen die Fahrgastzahlen weiter steigern und den Bürgerinnen und Bürgern einen modernen und nachhaltigen Regionalverkehr anbieten. Unabdingbar sind hierfür genügend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das Land arbeitet hierzu eng mit allen beteiligten Akteuren zusammen“, sagte Amtschef Lahl.
Alle Teilnehmer des Runden Tisches waren sich einig, dass die Personalsuche sowohl im Bundesgebiet als auch im Ausland erfolgen muss. In diesem Rahmen wird das Land Baden-Württemberg die Eisenbahnverkehrsunternehmen bei der Ausbildung von Personal fördern und die Gewinnung durch gezielte Werbeaktionen unterstützen. Des Weiteren soll mit den beteiligten Akteuren eine branchenweite Lösung beim Personalübergang im Falle eines Betreiberwechsels erarbeitet werden, mit der das Verfahren bei einem Wechsel von Mitarbeitern zu einem anderen Unternehmen für alle gleich geregelt werden soll.
„Maßgeblich für die Qualität im SPNV sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eisenbahnverkehrsunternehmen. Es besteht ein gemeinsames Interesse, die Attraktivität von Bahnberufen in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern sowie Quereinsteiger und junge Menschen für Bahnberufe zu gewinnen. Dies muss verstärkt auch im Ausland durch Kooperationen und gezieltes Recruitment geschehen. Entscheidend ist aber auch, dass den Beschäftigten durch die Eisenbahnverkehrsunternehmen attraktive Arbeitsbedingen angeboten werden. Dem Land Baden-Württemberg ist es dabei besonders wichtig, dass ein Betreiberwechsel nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Dies wird das Land weiterhin sicherstellen“, so Lahl weiter.