Der Vertreter des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl, hat anlässlich des jährlichen politischen Spitzentreffens der trinationalen S-Bahn Basel eine Verdichtung des Angebots auf der Linie S6 im Wiesental in Aussicht gestellt. Demnach soll die Frequenz zwischen Basel Badischer Bahnhof und Lörrach Hbf zur Hauptverkehrszeit werktags auf vier Züge pro Stunde und Richtung erhöht werden. Die Taktverdichtung steht unter dem Vorbehalt, dass die dafür notwendigen infrastrukturellen Anpassungen gebaut sind. Die Finanzierung hierfür ist ebenfalls noch abschließend zu klären. Finanzielle Beiträge sind seitens des schweizerischen Bundesrats im nächsten Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35 vorgesehen.
Am 29. Januar 2018 haben sich die politischen Vorsteher der sieben Bestellbehörden der trinationalen S-Bahn Basel aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz an einem Spitzentreffen im Basler Badischen Bahnhof getroffen. An der Sitzung nahmen teil: Dr. Sabine Pegoraro, Regierungspräsidentin Kanton Basel-Landschaft, Dr. Hans-Peter Wessels, Regierungsrat Kanton Basel-Stadt, Prof. Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, Christèle Willer, Vizepräsidentin des Conseil Régional der Région Grand Est, Stephan Attiger, Regierungsrat Kanton Aargau, David Eray, Regierungsrat Kanton Jura sowie Vertreter des Kantons Solothurn.
Anlässlich des Treffens hat Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl von einem Schreiben an das Bundesamt für Verkehr berichtet, wonach Baden-Württemberg, als Aufgabenträger der S6 auf dem Abschnitt Basel Badischer Bahnhof – Zell im Wiesental, grundsätzlich die Kosten für die Bestellung von zwei zusätzlichen Zügen pro Stunde und Richtung werktags während 6 Stunden am Tag auf dem Abschnitt Badischer Bahnhof – Riehen – Lörrach Hbf zu tragen bereit ist. Diese Taktverdichtung ist aufgrund des hohen Nachfragewachstums auf der Linie S6 vorgesehen und soll sicherstellen, dass auch in der Zukunft genügend Kapazität auf der Wiesentalbahn bereitgestellt wird.
Für die Angebotserweiterung muss die Infrastruktur punktuell ausgebaut werden; ein durchgehender Doppelspurausbau der Strecke ist hierfür nach aktuellen Erkenntnissen nicht notwendig. Die Vorlage des schweizerischen Bundesrates zum Bahnausbauschritt 2030/35 sieht einen entsprechenden Beitrag zum Ausbau der Infrastruktur zwischen Basel Badischer Bahnhof und Lörrach vor. Die Komplementärfinanzierung von deutscher Seite ist noch zu klären. Baden-Württemberg sieht hier auch den deutschen Bund als Eigentümer der Strecke in der Pflicht. Mit der baden-württembergischen Zusage, die betrieblichen Mehrkosten des Angebots zu finanzieren, wird aber eine wichtige Voraussetzung für den Ausbau geschaffen.
Weitere Informationen:
Im November 2014 wurde zwischen den deutschen, französischen und schweizerischen Bestellbehörden der trinationalen S-Bahn Basel (Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura, Solothurn, die Région Grand Est (damals Région Alsace) und das Land Baden-Württemberg) ein Angebots-Zielkonzept für den Horizont 2030 fachlich erarbeitet und politisch trinational abgestimmt. Das Angebotskonzept sieht vor, bis 2030 einen Viertelstundentakt in den inneren Korridoren des S-Bahn-Netzes, darunter die Strecke Basel – Lörrach, anzubieten und einen durchgehenden Halbstundentakt auf den äusseren Ästen zu sichern. Zudem sollen zahlreiche neue Durchmesserlinien geschaffen werden, um die Korridore der S-Bahn untereinander sowie mit der Kernstadt zu verbinden. Dafür müssen verschiedene Investitionen in die Bahninfrastruktur getätigt werden. Neben den Massnahmen für die Wiesentalbahn sind die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke, eine neue Bahnverbindung zwischen Basel SBB, Basel Badischer Bahnhof und Basel St. Johann („Herzstück Basel“) sowie ein Bahnanschluss an den EuroAirport geplant.