Die Deutsche Bahn modernisiert im April, Mai und Juni 2016 die Infrastruktur und Stationen auf der Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg. Damit stellt die Dreiseenbahn im Rahmen des Gesamtvorhabens Breisgau-S-Bahn 2020 die erste Teilbaumaßnahme im Netz der Deutschen Bahn dar.
Am Donnerstag, 7. April 2016, gaben am Bahnhof Schluchsee Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, Thomas Wisser, Geschäftsführer der Regio-Verbund Gesellschaft mbH (als Eigengesellschaft des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg) und Dezernent für Finanzen und Schulen im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Jürgen Kaiser, Erster Bürgermeister der Gemeinde Schluchsee, Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest, DB Station&Service AG, und Knut Maisch, Leiter Anlagenplanung Regionalnetze Südwest, DB Netz AG, mit einem Spatenstich das offizielle Startsignal für die Arbeiten in den kommenden Monaten bis 2. Juli 2016.
In dieser Zeit, während der Bahnverkehr auf der Strecke ruht, werden im Rahmen des Projekts „Breisgau-S-Bahn 2020“ die fünf Bahnhöfe auf der Drei-Seen-Bahn umfassend modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Die Bahnsteige werden mit einer Länge von 140 Metern auf 55 Zentimeter neu errichtet, umkünftig einen stufenfreien Einstieg in die Fahrzeuge zu gewährleisten. Gleichzeitig führt die Deutsche Bahn im Rahmen der Vollsperrung eigene Modernisierungsmaßnahmen durch, so wird unter anderem das Gleis zwischen dem Bahnhof Aha und dem Haltepunkt Schluchsee sowie die gesamte Oberleitung zwischen Titisee und Seebrugg erneuert.
„Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir die intensive Planung der Vorjahre nun zum Nutzen der Reisenden im ersten Streckenabschnitt um. Weiterewerden folgen!“, freute sich Michael Groh.
Staatssekretärin Gisela Splett wies auf die Bedeutung des Projektes „Breisgau-S-Bahn 2020“ für die Region hin: „Alle Beteiligten, darunter auch das Land,haben hier Großes vor: Den Ausbau der Regionalbahnstrecken zu einem S-Bahn-System mit einem mindestens halbstündlichen Angebot auf den Zulaufstrecken nach Freiburg. Bei der Dreiseenbahn werden zukünftig an Sonn- und Feiertagen zwei Züge pro Stunde fahren.“ Splett wies außerdem darauf hin,dass das Land sich nicht nur mit 50 Millionen Euro beteilige, sondern auch einen hohen Anteil an den Betriebskosten übernehme.
„Neben dem Berufspendler- und Schülerverkehr hat die Drei-Seen-Bahn vor allem eine starke Bedeutung im Freizeitverkehr“, so die stellvertretende Verbandsvorsitzende des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg, Frau Landrätin Störr-Ritter. „Deshalb sind die Modernisierung und der barrierefreie Ausbau der fünf Bahnhöfe nicht nur eine begrüßenswerte Verbesserung für die einheimische Bevölkerung sondern auch eine bedeutende Qualitätssteigerung zur Nutzung unserer touristischen Angebote. Tourismus ist in dieser Region der größte Wirtschaftsfaktor.“
Weitere Informationen zum Projekt:
Infrastruktur Station&Service
- Bahnhöfe Feldberg-Bärental, Altglashütten-Falkau, Aha, Schluchsee,Seebrugg
- Modernisierung, Neubau der Bahnsteige (140 Meter lang, 55 Zentimeter hoch) und barrierefreier Ausbau
Investitionen
Insgesamt rund 5,9 Millionen Euro. Die Baukosten werden zu 60 Prozent vom Bund, 20 Prozent vom Land-Baden-Württemberg und 20 Prozent vom ZRF getragen. Die Planungskosten werden zu 100 Prozent durch den ZRF finanziert.
Infrastruktur Netz
- Gleiserneuerung (Bahnhof Aha - Haltepunkt Schluchsee)
- Erneuerung von rund 2.500 Metern Gleis und 5 Durchlässen
- Oberleitungserneuerung auf der gesamten Strecke (19 Kilometer)
- Aufstellen von 415 neuen Oberleitungsmasten
- Oberbau (Materialmengen / Logistik)
- Neuschotter rund 1.800 Tonnen
- Neuschwellen rund 4.000 Stück
- Neuschienen rund 5.000 Meter
- Aushub rund 3.700 Tonnen (unter anderem Einsatz von Großmaschinen – Bettungsreinigungsmaschine, Gleisumbauzug)
- Materialzufuhr und Abtransport per Schiene und Lkw
Weitere Maßnahmen
- Felssicherung im Bereich des Bahnhofs Seebrugg auf rund 65 Metern Länge (und 8 bis 10 Metern Höhe)
- Sanierung des Fußgängerstegs am Bahnhof Seebrugg
Investitionen
Insgesamt rund 15 Millionen Euro.