Bund bewilligt Förderung für kommunalen Abschnitt der Verbindung RS 6 Freiburg – Waldkirch / Emmendingen
Eine wichtige vom Land Baden-Württemberg vorangetriebene Radschnellverbindung hat nun einen weiteren Meilenstein erreicht. Nach diversen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten des Landes und der Stadt Freiburg hat nun das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur seine Förderung für den Streckenabschnitt in der Baulast der Stadt Freiburg verbindlich zugesagt. Damit wird die Planung der gesamten Radschnellverbindung zwischen Freiburg und seinen nördlichen Nachbarkommunen in den kommenden Jahren durch das BMVI gefördert.
Verkehrsminister Winfried Hermann MdL: „Der Radschnellweg RS 6 von Freiburg nach Waldkirch und Emmendingen ist ein Leuchtturmprojekt. Freiburg ist Fahrradstadt. Das Freiburger Umland ist, so wie ganz Baden-Württemberg, Pendlerland. Das zeigt unsere Pendlerquote von 60 Prozent, womit wir über dem Bundesdurchschnitt von 40 Prozent liegen. Gleich zwei gute Gründe, Mobilität im Breisgau neu zu denken. Auf 26 Kilometern Länge mit großzügiger Breite radeln die Menschen in Zukunft auf dem RS 6 schnell, sicher und direkt zum Arbeits- und Ausbildungsplatz. Ich danke den Planerinnen und Planern des Regierungspräsidiums Freiburg und der Stadt Freiburg für Ihr Engagement. Nun gilt es Abschnitte zu finden, die bereits frühzeitig realisiert werden können.“
Um Alltagsradlern, Pendlerinnen und Pendlern eine attraktive Alternative zum Auto anzubieten, soll in naher Zukunft ein Radschnellweg die Städte Waldkirch und Emmendingen über Denzlingen mit Freiburg verbinden. So sollen hochfrequentierte Straßen und ÖPNV-Verbindungen entlastet und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Die Stadt Freiburg im Breisgau hatte Mitte November den Förderantrag für den etwa fünf Kilometer langen Streckenabschnitt im eigenen Stadtgebiet beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eingereicht. Der Bund hat nun 570.000 Euro (75 Prozent) für die Planung des kommunalen Abschnitts des RS 6 bewilligt. Die Gesamtkosten für die Planung des Streckenabschnitts im Freiburger Stadtgebiet belaufen sich auf 760.000 Euro. Die Stadt Freiburg trägt einen Eigenanteil in Höhe von 190.000 Euro (25 Prozent). Dank der Finanzhilfe des Bundes kann die Stadt Freiburg als Baulastträger mit der Planung für die Trasse nun in Eigenregie beginnen.
Die eigenständige, durchgängige und breite Trasse des Radschnellwegs soll ein schnelles und sicheres Vorankommen ermöglichen und damit insbesondere Pendlerinnen und Pendlern den Umstieg auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel erleichtern. „Was wir brauchen sind komfortable und sichere Alternativen zum Kfz-Verkehr, die eine echte Verkehrswende ermöglichen. Unser Ziel ist, dass die Menschen im Alltag möglichst viele Wege im Breisgau mit dem Rad zurücklegen und sich der Pkw-Verkehr dadurch spürbar verringert. Mit dem RS 6 setzen wir ein wichtiges Zeichen für nachhaltige Mobilität. Wir sind dankbar für die Unterstützung des Bundes bei diesem Projekt und freuen uns über das Engagement unserer Projektpartner“, so die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.
Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg: „Das Verkehrspotenzial auf der Hauptachse im Raum Freiburg liegt bei bis zu 12.000 Radfahrenden am Tag. Damit belegt der RS 6 einen Spitzenplatz im Land. Die Fahrradplanung darf allerdings nicht an der Gemarkung enden. Daher freue ich mich besonders, dass das Regierungspräsidium Freiburg so tatkräftig vorangeht und wir uns gemeinsam für mehr Fuß- und Radverkehr hierzulande einsetzen.“
Gemäß dem geändertem Straßengesetz Baden-Württemberg wird der Radschnellweg RS 6 als eine Landesstraße klassifiziert, deren Baulastträgerschaft bei Kommunen mit mehr als 30.000 Einwohnern bei der Kommune liegt. Aus diesem Grund wurde der Antrag auf Fördermittel getrennt von dem bereits genehmigten Antrag des Landes für die rund 21 Kilometer lange Teilstrecke ab Stadtgrenze Freiburg nach Waldkirch und Emmendingen eingereicht. Diesen Abschnitt plant und baut das Regierungspräsidium Freiburg im Auftrag des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg. Die Planung kostet hierfür rund 1,4 Millionen Euro. Davon steuert das Bundesverkehrsministerium rund 1,1 Millionen Euro bei. Laut Förderantrag soll die Planung und Planfeststellung für die gesamte Strecke bis Mitte 2026 abgeschlossen werden. Ziel ist es, den RS 6 spätestens bis 2028 fertigzustellen. Dabei wird geprüft, ob Teilstücke vorgezogen und beschleunigt umgesetzt werden können.
Hintergrundinformationen zu Radschnellwegen
Radschnellwege zeichnen sich aus durch:
- Mindestens fünf Kilometer Gesamtstrecke
- Überwiegend vier Meter breit
- Interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
- Bevorrechtigte Führung der Radfahrenden
- Bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr: Mindestens 2.000 Radfahrer in 24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke
Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breiten besonders attraktiv, gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dadurch erhöht, dass durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen die Radfahrerinnen und Radfahrer weniger oft anhalten und warten müssen. Weitere Informationen unter www.radschnellverbindungen-bw.de und www.breisgau-y.de.
Unter www.breisgau-y.de gibt es alle Informationen zum Radschnellweg Freiburg-Denzlingen-Waldkirch/Emmendingen. Unter anderem besteht dort die Möglichkeit, bei der derzeit laufenden Bürgerbeteiligung im Online-Format mitzuwirken.