„Wir freuen uns mit den Mineuren, dass der Branichtunnel ohne schwere Unfälle und termingerecht aufgefahren werden konnte. Damit sind wir unserem Ziel, die Ortsumgehung Schriesheim fertigzustellen, einen bedeutenden Schritt näher gekommen“, so Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, anlässlich des Tunneldurchschlags.
Mit Gesamtkosten von rund 85 Millionen Euro ist die Ortsumgehung Schriesheim die größte und teuerste derzeit laufende Straßenbaumaßnahme des Landes Baden-Württemberg. Allein der Bau des Branichtunnels kostet rund 58 Millionen Euro. Die Landesstraße 536 ist eine stark frequentierte Hauptverbindung zwischen Rheintal und Odenwald. Sie sorgt für eine erhebliche Verkehrsbelastung mit einem hohen Anteil an Durchgangsverkehr. Momentan gefährden sehr enge Fahrstreifen und schmale Gehwege in der Ortsdurchfahrt Schriesheim die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.
Seit dem feierlichen Spatenstich im November 2008 hat das Land mehr als 40 Millionen Euro investiert. Damit wurde bereits ein Großteil der 3,3 km langen Ortsdurchfahrt fertiggestellt. Schlüsselbauwerk der Ortumfahrung ist der 1,8 km lange Tunnel durch den Branich. Dieser wurde in eineinhalb-jähriger Bauzeit hergestellt, wobei ca. 400 m in offener Bauweise und rund 1.400 m in bergmännischer Bauweise im Sprengvortrieb aufgefahren wurden. Der nun anstehende Rohbau des Tunnels wird voraussichtlich bis Ende 2014 beendet sein. Anschließend ist die Ausstattung des Tunnels mit der Betriebstechnik vorgesehen, so dass bei einem weiterhin störungsfreien Bauablauf die Ortsumfahrung Schriesheim Anfang 2016 fertiggestellt sein könnte.
Staatssekretärin Splett dankte allen, die diese Großmaßnahme begleiten, insbesondere den Mineuren und der Tunnelpatin Frau Birgit Ibach-Höfer für die Übernahme des wichtigen Amtes der irdischen Vertreterin der heiligen Babara, der Schutzpatronin der Bergleute und Mineure.