ÖPNV

Einigung bei ÖPNV-Ausbau im Kreis Ludwigsburg in Sicht

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Gespräch mit Beteiligten im Verkehrsministerium - Kommunalvertreter wollen rasch Voraussetzungen für besseres ÖPNV-Angebot schaffen 

In der Debatte über den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Kreis Ludwigsburg wächst die Bereitschaft zu einer Einigung. Dies wurde bei einer großen Gesprächsrunde mit Vertretern des Landkreises, der betroffenen Städte und Gemeinden im Verkehrsministerium am vergangenen Donnerstag (6. April) deutlich. 

Unter der Leitung von Herrn Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl hatten sich dabei die Vertreter des Landkreises Ludwigsburg, der Städte Ludwigsburg, Kornwestheim, Remseck und Markgröningen sowie der Gemeinde Möglingen über die Perspektiven für eine verbesserte ÖPNV-Infrastruktur ausgetauscht. Das Treffen kam auf Initiative der Stadt Ludwigsburg zustande.

Amtschef Dr. Lahl sagte: „Ich habe dieses Gespräch für sinnvoll und notwendig erachtet, nachdem insbesondere in den vergangenen zwei Wochen noch einmal sehr deutlich geworden ist, in welch unterschiedliche Richtungen die Vorstellungen des Landkreises und der Stadt Ludwigsburg gehen.“ 

Der Landkreis und die beteiligten Städte und Gemeinden plädieren für eine Stadtbahnanbindung von Remseck über Ludwigsburg und Möglingen bis nach Markgröningen auf der Grundlage der seit mehreren Jahren vorliegenden Planungen. Demgegenüber will die Stadt Ludwigsburg die Eisenbahnstrecke Markgröningen-Möglingen-Ludwigsburg reaktivieren, diese bis nach Kornwestheim verlängern, an die sog. Schusterbahn anbinden und mit einem flexiblen Schnellbussystem (BRT) koppeln.

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass es aus Gründen des Klimaschutzes und der Luftreinhaltung zwingend geboten ist, möglichst schnell die Voraussetzungen für ein verbessertes ÖPNV-Angebot im Landkreis Ludwigsburg zu schaffen. Nur durch einen gezielten Ausbau der Infrastruktur könnten in einer wachsenden Region noch mehr Bürgerinnen und Bürger für einen Umstieg auf einen attraktiven und umweltfreundlichen ÖPNV gewonnen werden. Grundsätzlich erscheinen nach Einschätzung der Gesprächsteilnehmer beide oben genannten Varianten in diesem Sinne erfolgversprechend. 

Ministerialdirektor Lahl erklärte: „Uns war wichtig herauszuarbeiten, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel haben, dass es dazu im gleichen Maß vertretbare und verfolgenswerte Lösungsansätze gibt und dass diese sich nicht gegenseitig blockieren dürfen.“ 

Bezüglich der Stadtbahnlösung wird nunmehr zügig und unter Mitwirkung aller berührten Kommunen entschieden, welche Variante (Hochflur/Niederflur) zur Förderung beantragt werden soll. Ein entsprechender Förderantrag soll zeitnah beim Verkehrsministerium eingereicht und die weiteren Planungsschritte durchgeführt werden, um die Chancen einer Förderung nach dem Bundes-Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zu wahren. 

Gleichzeitig wird der neue Vorschlag der Stadt Ludwigsburg mit seiner Chance für eine rasche Umsetzung von allen Beteiligten mit vereinten Kräften vorangetrieben. Die Einzelheiten hierzu werden zwischen der Stadt und dem Landkreis Ludwigsburg sowie den weiteren beteiligten Städten und Gemeinden abgestimmt.

Bei der Reaktivierung der Eisenbahnstrecke sind insbesondere die Stadt Markgröningen und die Gemeinde Möglingen einzubeziehen. Außerdem wird mit dem Verband Region Stuttgart ausgelotet, ob dort Interesse an einer regionalen Ausweitung auf den Schienentangenten nach Esslingen und Leonberg/Renningen, sowie an einer Verlängerung von BRT-Systemen nach Waiblingen/Fellbach besteht.

Landrat Dr. Rainer Haas und der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec sowie die Oberbürgermeister und Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden sind sich einig, dass es darum geht, bereits kurzfristig einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität im Zentrum des Landkreises zu leisten. Deshalb soll im Hinblick auf die längeren Realisierungszeiträume von neuen Schienensystemen parallel zu den Stadtbahnplanungen ein Schnellbussystem mit Förderung des Landes möglichst zeitnah und mit einer schrittweisen Realisierung eigener Trassen vorangetrieben werden.

Dr. Lahl dankte allen Beteiligten für das konstruktive Gespräch und ermutigte sie, nun in einem guten Miteinander nach der verkehrlich sowie wirtschaftlich besten und am schnellsten umsetzbaren Lösung zu suchen. 

Weitere Informationen finden Sie im Eckpunktepapier zum ÖPNV-Infrastrukturausbau im Landkreis Ludwigsburg

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