Staatssekretärin Splett besuchte am „Tag der Alleen“ die Lindenallee Friedrichsruhe
„Alleen sind ein einzigartiges Natur- und Kulturgut. Sie sind prägende Bestandteile der Kulturlandschaft Baden-Württembergs“, betonte Staatssekretärin Gisela Splett, MdL am 20.10.2015, anlässlich ihres Besuchs der Lindenallee Friedrichsruhe im Hohenlohekreis.
Seit der Neufassung des Naturschutzgesetzes vom 23. Juni 2015 sind Alleen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Wirtschaftswegen in Baden-Württemberg gesetzlich geschützt. Die Beseitigung von Alleen sowie alle Maßnahmen, die zu deren Zerstörung oder einer sonstigen erheblichen Beeinträchtigung führen können, sind gemäß Naturschutzgesetz (§ 31 Abs. 4 – 7 NatSchG) verboten. Zur Sicherung des Alleenbestandes sollen rechtzeitig Ersatzpflanzungen vorgenommen werden.
Staatssekretärin Gisela Splett legte am „Tag der Alleen“ die Bedeutung von Alleen dar, ließ sich über die besondere Geschichte der Lindenallee Friedrichsruhe entlang der L 1050 informieren und nahm eine Ersatzpflanzung in einer kürzlich entstandenen Bestandslücke vor.
„Alleen besitzen wegen ihrer landschaftsprägenden Ästhetik und ihrer vielfältigen ökologischen Funktionen einen hohen Stellenwert für das Land Baden-Württemberg“, betonte Splett. „Bei allen Vorteilen müssen aber gleichzeitig die Belange der Verkehrssicherheit mit dem ihnen zukommenden hohen Gewicht berücksichtigt werden“, so Splett weiter. Deswegen sollen Neupflanzungen von Alleen grundsätzlich in ausreichendem Abstand zur Fahrbahn erfolgen.
Hintergrundinformationen:
Die Lindenallee Friedrichsruhe ist wegen ihres Alters und ihrer Länge bereits seit 1983 auch als Naturdenkmal geschützt. Sie besteht aus ca. 260 Winterlinden (Tilia cordata), die auf einer Länge von rund 2,2 Kilometern entlang der Landesstraße L 1050 zwischen Zweiflingen-Friedrichsruhe und Öhringen zu finden sind. Der Ursprung der Allee geht auf die 1770er/1780er Jahre zurück. Ursprünglich verband die Allee das Jagdschloss im heutigen Friedrichsruhe mit Öhringen
Ein Teil der Bäume musste in den 1980 Jahren und im Jahr 2011 aus Gründen der Verkehrssicherheit durch gezielte Rückschnitte saniert und teilweise leider auch gefällt und durch Nachpflanzungen ersetzt werden. Einige ältere Exemplare der Linden sind mit Misteln behangen und haben eine skurrile Wuchsform, die sie absolut landschaftsprägend machen. Durch ihre beachtliche Lebensdauer beheimaten die rund 260 Winterlinden der Lindenallee zahlreiche Tierarten. Vor allem Insekten, wie zum Beispiel der geschützte Große Lindenprachtkäfer, und Vögel finden hier einen Lebensraum.