SPNV

Gespräche zum Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg abgeschlossen

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Vorteile des reinen Nahverkehrsangebots auf der Murrbahn überwiegen – Keine Integration ins DB-Fernverkehrsangebot, aber verbesserter Nahverkehr

Auf der Murrbahn zwischen Stuttgart und Nürnberg bleibt es beim ursprünglich geplanten Konzept für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium am Dienstag (21. Juni 2016)  in Stuttgart mitteil-te, haben die konstruktiven Gespräche mit der Deutschen Bahn und den betroffenen baden-württembergischen Anliegerkommunen- und kreisen ergeben, dass die Vorteile für ein reines Nahverkehrsangebot gegenüber einer Integration in das DB-Fernverkehrsangebot überwiegen. 

Im Frühjahr 2015 hatte die DB Fernverkehr im Rahmen ihrer Kunden- und Angebotsoffensive Planungen veröffentlicht, künftig über die Murrbahn eine IC-Linie Stuttgart – Nürnberg anbieten zu wollen. Der IC sollte nach den Vorstellungen der DB in der Fahrlage des vom Land geplanten Regionalexpresses verkehren. Das ursprüngliche Netz 3 im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wurde daraufhin in das Netz 3a (Stuttgart – Nürnberg) mit der schnellen Regionalexpress-Leistung und das zwischenzeitlich bereits vergebene Netz 3b (Gäu-Murr) mit der Regionalbahn-Grundleistung aufgetrennt. Damit konnte die Ausschreibung des Netzes 3b unbeeinflusst fortgeführt werden und vor einer Ausschreibung der verbleibenden Regionalexpress-Leistungen geklärt werden, wie die Ankündigung der DB Fernverkehr für ein parallels IC-Angebot berücksichtigt werden kann. 

Zeitgleich nahm das Land nach dem DB-Vorstoß Gespräche mit allen Beteiligten auf mit dem Ziel, ein mit dem Fernverkehr abgestimmtes Nahverkehrskonzept zu verwirklichen. Um dabei das Optimum für die Fahrgäste zu erreichen, haben die Experten des Landes und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, ein rechtssicheres Ausschreibungsverfahren zu gestalten, welches neben der üblichen Nahverkehrsleistung auch die Anerkennung aller Nahverkehrstarife in Fernverkehrszügen zulässt, welche von einem Eisenbahnverkehrsunternehmen ei-genwirtschaftlich betrieben werden.

Die Gespräche mit der DB Fernverkehr ergaben allerdings, dass in einem Fernver-kehrsmodell bei der gegebenen Infrastruktur nicht alle vorgesehenen Halte bedient werden können. So wären beispielsweise in Waiblingen und Winnenden mit den Fahrzeugen der DB auf Grund der Bahnsteighöhen keine Halte möglich gewesen. Auch hätten die Fernverkehrsverbindungen nicht alle nach dem Zielkonzept 2025 des Landes vorgesehenen Regionalexpress-Leistungen abgedeckt. Dies hätte dazu geführt, dass Zubestellungen nötig gewesen wären bzw. weitere SPNV-Leistungen hätten ausgeschrieben werden müssen. Dies hätte zu einem äußerst komplizierten Ausschreibungsverfahren geführt. 

Letztlich setzte sich in den Verhandlungen mit allen betroffenen baden-württembergischen kommunalen Anliegern an der Strecke bei Abwägung der Vor- und Nachteile die Erkenntnis durch, dass ein Integrationskonzept im Fernverkehr unter den gegebenen Rahmenbedingungen auf der Murrbahn nicht möglich ist. Das Land Baden-Württemberg wird deshalb nun einvernehmlich mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) – wie ursprünglich geplant – das Ausschreibungsverfahren im Netz 3a als klassische Nahverkehrsausschreibung weiterführen. 

In der Folge werden die Fahrgäste gestaffelt erst mit der Regionalbahn von Dezember 2017 an auf der Murrbahn von einem verbesserten Nahverkehrsangebot mit kürzeren Takten sowie neuen, modernen, barrierefreien und klimatisierten Fahrzeugen mit WLAN profitieren und ab Ende 2019 dann auch im Regionalexpress eine verbessertes Angebot mit Neufahrzeugen und zusätzlichen Zügen von und nach Nürnberg in Tagesrandlagen erhalten. 

Daneben wird DB Fernverkehr im Schienenkorridor Karlsruhe – Stuttgart – Aalen – Nürnberg auch das IC-Angebot im Fernverkehr ab 2017 mit neuen Fahrzeugen fortführen. 

Weitere Meldungen

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes

Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)
Sanierung

Ersatzneubau B-30-Brücke bei Hochdorf