Am 6. Dezember 2013 hat die Prüfkommission des Landesbündnisses ProRad mit dem Landkreis Göppingen erstmalig einen Landkreis als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet.
„Dass wir mit Göppingen nun auch einem Landkreis das Prädikat „fahrradfreundlich“ verleihen können, ist ein Zeichen, dass die Radverkehrsförderung nicht nur in den Städten eine wichtige Rolle spielt, sondern auch im ländlichen Raum ernst genommen wird“, freut sich der baden-württembergische Verkehrsminister und Vorsitzender des Landesbündnis ProRad Winfried Hermann. „Es zeigt zudem, dass die Kreise vor Ort eine wichtige Funktion übernehmen, indem sie mit einer kreisweiten Koordination und ihrem Engagement die Gemeinden bei der Radverkehrsförderung motivieren und in die Pflicht nehmen, selbst aktiv zu werden.“ Besonders positiv bewertete die Prüfkommission im Landkreis Göppingen das umfangreiche Konzept, die aktive Einbindung der Gemeinden sowie einen festen Haushaltsetat für den Radverkehr inklusive eines Förderprogramms für die Gemeinden.
Die Auszeichnung „Fahrradfreundlicher Landkreis“ wird auf Zeit vergeben. Neben viel Lob zeigt die Prüfkommission aber auch Handlungsbedarfe auf, die für eine Bestätigung der Auszeichnung in fünf Jahren anzugehen sind. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir als erster Landkreis die Landesauzeichnung erhalten und sehen diese als Bestätigung unserer Anstrengungen vor Ort. Mit unserer ambitionierten Radverkehrskonzeption haben wir die entscheidende Grundlage dafür gelegt“, unterstreicht Landrat Wolff und versichert, „gleichzeitig sind wir dankbar für die Hinweise der Prüfkommission zu den Bereichen, bei denen wir noch Verbesserungspotential haben und werden unsere „Hausaufgaben“ ernst nehmen“.
Die Stadt Heidelberg – „Fahrradfreundliche Stadt seit 2012“ – hat ihre Hausaufgaben bereits jetzt sehr ernst genommen. Die Stadt geht die ihr übermittelten Schwachstellen aktiv an. Dies wurde von Herrn Thewalt, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg, bei seinem Vortrag in der Sitzung des Landebündnisses eindrücklich belegt. Die von der Prüfkommission geforderte Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit wurde beispielsweise als Modellkommune der RadKULTUR im Jahr 2013 mustergültig ausgebaut. Zu den in Heidelberg durchgeführten Aktivitäten zählen bspw. eine Schaufensteraktion, ein Fotowettbewerb sowie eine Theateraktion im öffentlichen Straßenraum. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter: www.radkultur-bw.de.
Weitere Informationen
Um neue Ansätze und Impulse zur Radverkehrsförderung zu erhalten, war im November 2006 der Runde Tisch Radverkehr Baden-Württemberg einberufen worden, in dessen Rahmen umfassende Handlungsempfehlungen zur Förderung des Radverkehrs in Baden-Württemberg erarbeitet wurden. Ein wichtiger Schritt war die Gründung des Landesbündnisses ProRad am 18. Mai 2009, mit dem erstmals auf Landesebene ein hochrangig besetztes und integriertes Forum für die Radverkehrsförderung geschaffen wurde. Dem Landesbündnis gehören Ministerien, die Landtagsfraktionen, die kommunalen Spitzenverbände, die Arbeitsgemeinschaften der Regionalverbände und der fahrradfreundlichen Kommunen, Interessenverbände sowie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg an. Es tagt zweimal jährlich unter dem Vorsitz des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur. Am 06. Dezember 2013 fand im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die neunte Sitzung des Gremiums statt.
Die Landesauszeichnung als „Fahrradfreundliche Stadt“, „Fahrradfreundlicher Landkreis“ und „Fahrradfreundliche Gemeinde“ in Baden-Württemberg wurde vom Landesbündnis ProRad initiiert. Die Auszeichnung ist an verschiedene Kriterien geknüpft, deren Erfüllung durch die Prüfkommission des Bündnisses in den Anträgen geprüft und vor Ort begutachtet wird. Voraussetzung für eine Bewerbung der Städte, Landkreise und Gemeinden ist die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg (AGFK-BW). Als „Fahrradfreundliche Städte“ ausgezeichnet wurden bislang Freiburg, Karlsruhe und Offenburg (2011) sowie Heidelberg und Kirchheim unter Teck (2012).
Mehr finden Sie unter www.fahrradland-bw.de sowie www.agfk-bw.de.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur und Landkreis Göppingen