Trotz der Debatte über mögliche Mehrkosten für die Neuplanung des Flughafenbahnhofs im Zusammenhang mit Stuttgart 21 hält der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann an der Kostenobergrenze für das Milliarden-Bahnprojekt fest. „Das Landeskabinett hat einstimmig beschlossen, dass das Land sich an Mehrkosten über die vereinbarte Obergrenze von 4,526 Milliarden Euro hinaus nicht beteiligt. Dabei bleibt es,“ unterstrich Minister Hermann am Dienstag, 6. November 2012 in Stuttgart. Er fügte hinzu: „Dieser Kostendeckel war im Übrigen auch eine der Prämissen, unter denen beim sogenannten Filder-Dialog über eine bessere Bahn-Anbindung am Landesflughafen diskutiert wurde. Alle, die jetzt die Umsetzung der Ergebnisse des Filder-Dialogs fordern, sollten sich daran erinnern, dass seinerzeit der Erhalt der Gäubahn und die Trennung von Fern- und Nahverkehr mit der großen Mehrheit von mehr als 60 Prozent beschlossen wurden.“
Allerdings wurde dieses Votum von den S-21-Projektpartnern nicht umgesetzt. Wer jetzt für die zweitbeste Lösung – den Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße – mehr Geld fordert, müsse erst einmal begründen, wieso es zu einer so immensen Kostensteigerung kommt. Minister Hermann fügte hinzu: „Es kann nicht sein, dass wir bereitwillig Millionenbeträge in einen S-21-Sondertopf werfen, während wir derzeit bei wichtigen Nahverkehrsprojekten überall im Land mühsam versucht, die Finanzierung sicherzustellen.“ Der Verkehrsminister erläuterte, die Machbarkeitsstudie der Bahn zum Filderbahnhof werde derzeit von den Experten in seinem Haus geprüft. Erst wenn diese Prüfung abgeschlossen ist, können Aussagen zu den Kosten getroffen werden.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg