Die Eröffnung der Fahrradstation „VELÖ“ am Lörracher Hauptbahnhof markierte auch den Auftakt zum RadKULTUR-Programm, der Initiative des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur (MVI) Baden-Württemberg. Landesverkehrsminister Winfrid Hermann erläuterte, wie unter dem Motto „Ich hab’s“ die Freude am alltäglichen Fahren mit dem Rad gefördert werden soll, um dadurch den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr zu steigern. Die Stadt Lörrach nimmt im Rahmen der Initiative neben Mannheim und Tübingen als Modellkommune in den kommenden zwei Jahren durch konkrete Maßnahmen und Aktionen auf lokaler Ebene eine Vorreiterrolle ein.
Bei RadKULTUR liegt der Fokus sowohl auf der Förderung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur – als auch auf Themen wie Sicherheit, Ideenreichtum und Innovationen rund ums Rad. Fahrradfreundliche Unternehmen, Kommunen, Bildungsträger und private Rad-Initiativen sollen mit ihrem Engagement bewusst einbezogen werden. Ein vielfältiges Programm soll der RadKULTUR im „Ländle“ Rückenwind verleihen. So starten Aktionen, die in den nächsten beiden Jahren landesweit, mit Schwerpunkt in den drei Modellkommunen Lörrach, Mannheim und Tübingen sowie in der Landeshauptstadt Stuttgart, veranstaltet werden.
Das Land beabsichtig im Zusammenhang mit „Ich hab’s“ Maßnahmen zur Förderung eines leistungsfähigen und flächendeckenden Radverkehrsnetzes, das sowohl direkte und schnelle Alltagsrouten als auch touristische Radfernwege sowie einen sinnvollen Umweltverbund aus Radverkehr und Öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV) einschließt. Zudem bietet ein langfristig angelegter Landesradverkehrsplan Investitionen in Ausbau und Modernisierung des Radverkehrssystems. Für Lörrach könnte sich beispielsweise eine Teilfinanzierung der geplanten Fahrradeinstellhalle aus einem Förderprogramm für hochwertige und sichere Fahrrad-Abstellanlagen mit ÖPNV-Anschluss ergeben.
Auf Landesebene mobilisiert der Ideenwettbewerb „BW sucht Deine RadIDEE“ innovative Ideen und pfiffige Lösungen rund um die Technologie und die Nutzung des Fahrrads im Alltag. Themenschwerpunkte sind: Sicherheit, Mode und Bekleidung oder Komplettgarnitur. In Lörrach ist auf lokaler Ebene ebenfalls ein Wettbewerb geplant. Unter dem Motto „Mach Radwerbung“ sind die Lörracher ab Herbst aufgefordert, die RadKULTUR aktiv mitzugestalten und die eigenen Vorstellungen einzubringen. Der Kreativität und dem Ideenreichtum der Bürger sind beim Entwickeln von Plakaten, Radiospots, Videoclip oder T-Shirts keine Grenzen gesetzt.
Die Bürger der Stadt Lörrach erwartet darüber hinaus Aktionen mit deutlichen Mehrwert. Beispielsweise sorgt der RadCHECK neben der Überprüfung des Fahrrads auch für kleinere unentgeltliche Reparaturen. Im Rahmen der Eröffnung der Fahrradstation „VELÖ“ konnte das Rad bereits gecheckt werden, eine zweite Chance bietet der Energie- und Verkehrstag im September 2012. Zur gleichen Zeit können die jungen Radfahrer der Stadt bei der Schultournee viel über das Velo lernen. Die lokale Maßnahmen der Initiative RadKULTUR koordiniert eine professionelle Agentur. Geplant ist eine Fortführung der Schultournee durch die Interessensgemeinschaft Velo (IG Velo) und weiterer Partner als RadKULTUR-Programmpunkt für 2013.
Zudem sollen Unternehmenspartnerschaften gefördert werden. Als weitere Idee und spezifischen Ansatz für Lörrach entwickelt sich das Projekt „Sichere Fahrradparken“ in Zusammenhang mit Großveranstaltungen im Stadtgebiet wie beispielsweise STIMMEN. Ein Anbieter liefert hierzu Fahrradständer, sodass die Velos der Besucher in abgesperrten Bereichen bewacht und damit sicher geparkt werden können. Diese Maßnahme prüfen Stadt und Fahrradstation derzeit. Auch die IG-Velo sowie weitere Interessengruppen sehen diverse Möglichkeiten, die RadKULTUR in Lörrach fest zu verankern – die Initiative entwickelt sich damit 2012 und 2013 kontinuierlich weiter.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg