ÖPNV

Historische Reform: neuer VVS-Tarif ab 1. April 2019

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OB Kuhn: „Neuer Tarif macht öffentlichen Nahverkehr so attraktiv wie nie zuvor“

Der VVS steht vor einer Zeitenwende. Am 1. April 2019 tritt der neue VVS-Tarif in Kraft – die größte Reform in der 40-jährigen Verbundgeschichte. Das Tarifzonensystem wird kräftig verschlankt: Aus den bisher über 50 Tarifzonen werden fünf Ringzonen im Kerngebiet des VVS. Das Tarifsystem wird damit einfacher und übersichtlicher. Für viele Fahrgäste wird es aber auch günstiger, vor allem für die zahlreichen Pendler in den Talkessel der Landeshauptstadt. Die heutigen Tarifzonen 10 und 20 in Stuttgart werden zur künftigen Tarifzone 1 zusammengefasst. Die Sektorengrenzen in den Außenringen fallen weg und die zwei Außenringe 60 und 70 werden zur neuen Ringzone 5 vereinigt.

Die Kosten der Tarifreform, die von der öffentlichen Hand geschultert werden, belaufen sich auf circa 42 Millionen Euro pro Jahr. Das Verkehrsministerium hat zugesagt, die Tarifreform aus Gründen der Luftreinhaltung im Ballungsraum Stuttgart insgesamt 42 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren zu unterstützen. Die Landkreise und die Landeshauptstadt Stuttgart übernehmen die restlichen Kosten gemeinsam im Verhältnis 55 Prozent (Landkreise) und 45 Prozent (Stadt Stuttgart). Die Landkreise teilen ihren Kostenanteil untereinander entsprechend der Einwohnerzahlen auf.

Fritz Kuhn, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart und VVS-Aufsichtsratsvorsitzender:

„Der neue VVS-Tarif macht den öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart so attraktiv wie nie zuvor. Ich bin mir sicher, dass durch die Reform noch mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen und somit einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten. Die Preise werden für viele nicht nur günstiger, sondern der Tarif wird im Gesamten einfacher. Für Stuttgart heißt das, dass der Fahrpreis für eine Zone für das ganze Stadtgebiet gilt.“

Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg:

„Einfach, günstig, umweltfreundlich – das ist der neue VVS-Tarif. Der neue Tarif ist ein unschlagbares Argument, das Auto stehen zu lassen und umzusteigen – gerade im Hinblick auf die nach wie vor hohen Stickoxidwerte und die daraus resultierenden Fahrverbote für alte Dieselautos. Die Tarifreform ist eine wichtige Maßnahme im Luftreinhalteplan. Wir würden uns freuen, wenn weitere Verkehrsverbünde dem Vorbild des VVS folgen, ihren Tarif einfacher und günstiger zu gestalten. Dafür haben wir ein Förderprogramm aufgelegt.“

Roland Bernhard, Landrat im Landkreis Böblingen:

„In den Verhandlungen und Gesprächen über den neuen VVS-Tarif war die oberste Prämisse aller Beteiligten, dass kein Fahrgast schlechter gestellt wird. Niemand muss mehr bezahlen, aber viele fahren günstiger. Letztlich profitiert jeder Fahrgast, denn wir haben uns darauf verständigt, dass es 2019 keine Tariferhöhung gibt.“

Heinz Eininger, Landrat im Landkreis Esslingen

„Für uns war wichtig, dass die Tarifreform nicht nur für die Fahrgäste in Stuttgart was bringt, sondern auch die Pendler aus dem Umland und vor allem für den ländliche Raum. Aktuell hat der Landkreis Esslingen noch 15 Tarifzonen, bald sind es nur noch vier Ringe. Damit entsprechen wir den Wünschen unserer Kreisbewohner, die sich schon lange für einen einfacheren und günstigeren Tarif ausgesprochen haben.“ 

Dr. Rainer Haas, Landrat im Landkreis Ludwigsburg.

„Die Freude über Tarifreform ist auf allen Seiten groß. Doch die Arbeit geht weiter. Der Tarif ist nur die eine Seite der Medaille. Für die zusätzlichen Kunden müssen die Partner des ÖPNV-Paktes die Kapazitäten ausbauen, damit die, die öffentlich fahren wollen, auch ordentlich befördert werden. Das werden hohe Investitionen in die Infrastruktur und das Leistungsangebot erforderlich sein.“

Dr. Richard Sigel, Landrat im Rems-Murr-Kreis:

„Wie in allen anderen Kreistagen auch fiel der Beschluss für die Tarifreform auch im Rems-Murr-Kreis mit einer klaren Mehrheit aus. Eine Entscheidung, deren Vorteile auf der Hand liegen. Der Rems-Murr-Kreis besteht künftig aus nur noch vier statt aus elf Zonen. Mit dem sukzessiven Ausbau des Busverkehrs, den neuen Zügen auf der Remsbahn und der Ausweitung des 15-Minuten-Takts bei der S-Bahn stehen darüber hinaus weitere Verbesserungen für die Fahrgäste ins Haus.“

Edgar Wolff, Landrat im Landkreis Göppingen:

„Vor Kurzem hat unser Kreistag mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Landkreis Göppingen ab 2021 vollwertiges Mitglied im VVS wird. Mancher Kreisrat, der bisher eher skeptisch war, hat sich durch die Tarifreform überzeugen lassen. Durch die Teilintegration profitieren schon jetzt die Bahnfahrgäste im Filstal. Der volle Nutzen kommt dann 2021.“ 

Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbandes Region Stuttgart:

„Die Regionalversammlung hat sich schon seit Jahren für die Abschaffung der Sektorengrenzen stark gemacht. Wir freuen uns, dass mit der Tarifreform die tangentialen Verbindungen und der Nahverkehr in der Fläche der Region deutlich attraktiver wird. Mit der Beschaffung der 58 neuen S-Bahn-Züge, die künftig die S-Bahn-Flotte verstärken, werden wir die Kapazitäten enorm steigern können.“

Quelle: Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS)

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