Strasse

„Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung trägt zum Schutz der Biodiversität bei“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)

Land fördert Pilotprojekt in Heiningen (Landkreis Göppingen)

Die zunehmende Lichtverschmutzung unserer Landschaft ist einer der Faktoren, die zum dramatischen Insektensterben beitragen. Insekten werden von künstlichen Lichtquellen, unter anderem von Straßenbeleuchtungen, angezogen und kommen entweder an den Leuchten selbst um oder umkreisen diese bis zur vollständigen Erschöpfung bis zum Tod. 

Das Ministerium für Verkehr sucht daher nach neuen Wegen, um die Beeinträchtigung nachtaktiver Insekten durch die Straßenbeleuchtung zu reduzieren.

In einem landesweit einmaligen Pilotprojekt der Gemeinde Heiningen in der Ortsdurchfahrt im Zuge der L 1217 soll nun untersucht werden, wie mittels einer intelligenten, bedarfsangepassten Lichtstärkensteuerung die schädlichen Auswirkungen der Straßenbeleuchtung auf die Insekten reduziert werden können, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden.

„Es freut mich sehr, dass hier in Baden-Württemberg ein solches Projekt startet und dass wir mit Landesmitteln einen entscheidenden Beitrag dazu leisten können. Lichtverschmutzung ist zunehmend ein Problem, dessen man sich zum Schutz der Biodiversität annehmen muss. Ich bin gespannt auf die Erkenntnisse aus dem Projekt, die uns zeigen werden, inwiefern Straßenbeleuchtung mittels intelligenter Steuerung insektenfreundlicher gemacht werden kann“, so Landesverkehrsminister Winfried Hermann.

Das Ministerium für Verkehr fördert das Projekt mit 75.000 € aus Mitteln des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt.

Gemeinsam mit den Projektpartnern Technische Universität Berlin, Netze BW GmbH, Smight – EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Schréder GmbH und Studio DL untersucht die Gemeinde Heiningen die Auswirkungen unterschiedlicher Dimmlevel der Straßenbeleuchtung auf die Insekten und das Sicherheitsempfinden der Menschen. Die Beleuchtungsstärke soll sich nicht mehr wie bisher nach standardisierten Durchschnittswerten richten, sondern jeweils nach den Erfordernissen des tatsächlichen Verkehrsaufkommens.

Der Heininger Bürgermeister Norbert Aufrecht zeigt sich begeistert über den Förderbescheid aus Stuttgart: „Mit der Unterstützung des Landes können wir in Heiningen nun unseren lang gehegten Wunsch nach einer bedarfsgerechten Straßenbeleuchtung erfüllen und neue Methoden für eine verkehrssichere Beleuchtung testen. Wir sind stolz darauf, dass wir hier landesweit eine Vorreiterrolle einnehmen und hoffen, dass die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt dazu beitragen, dass unser Beispiel in Baden-Württemberg Schule macht.“

Bereits im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Heiningen wurden LED-Straßenleuchten installiert, die nun um weitere Technik zur adaptiven Lichtsteuerung ergänzt werden können. So erfolgt die Erfassung des Verkehrsaufkommens mittels Verkehrskameras, Bluetooth-Tracker, vorhandenen Echtzeitverkehrsdaten sowie hochauflösenden Mikrofonen. Die daraus gewonnenen Daten werden in einem sogenannten Lichtmanagementsystem weiterverarbeitet, das im Anschluss entsprechende Steuerungen der Dimmlevel der Straßenleuchten vornimmt. So wird die Beleuchtungsstärke entsprechend des reduzierten Verkehrsaufkommens abgemindert. Beleuchtete Fußgängerüberwege sind davon ausgenommen, da diese zur guten Erkennbarkeit von Fußgängern höhere Anforderungen an die Ausleuchtung erforderlich machen.

Mit einem kameragestützten Insekten-Monitoring-System („Insekten-Tracking“) soll begleitend untersucht werden, inwieweit sich die reduzierte Beleuchtungsstärke positiv auf nachtaktive Insekten auswirkt.

Das Projekt ist auf eine Laufzeit von einem Jahr angelegt. Die Projektpartner und das Ministerium für Verkehr erhoffen sich aus dem Vorhaben in Heiningen neue Erkenntnisse, die zum Schutz der Biodiversität auf viele Ortsdurchfahrten im Land übertragen werden können.

Weitere Meldungen

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes

Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)
Sanierung

Ersatzneubau B-30-Brücke bei Hochdorf