Schiene

Land und DB beschließen Maßnahmenpaket zur Steigerung der Betriebsqualität im regionalen Schienenverkehr

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  

Minister Hermann: Pünktlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit unabdingbar für Pendler – Chef der DB-Regio Baden-Württemberg entschuldigt sich bei den Fahrgästen

Das Land und die DB Regio haben sich bei einem Treffen anlässlich der aktuellen Missstände im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf einen Maßnahmenkatalog zur raschen Qualitätsverbesserung geeinigt. Wie das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn am Mittwoch in Stuttgart mitteilten, wird die DB Regio AG kurzfristig zusätzliche Zugbegleiter und Triebfahrzeugführer als flexible „Springer“ einsetzen, um im Falle von Türstörungen den Technikausfall kompensieren zu können. Zudem sicherte die DB bei dem Treffen am Dienstag zu, das Zugbildungskonzept so zu ändern, dass es zu weniger störungsanfälligen Kuppelvorgänge kommt. 

Da auch die mangelhafte Information der Fahrgäste am Bahnsteig in den letzten Wochen Gegenstand berechtigter Kritik war, werden in der DB-Transportleitung zusätzliche „Streckenagenten“ im Dreischichtbetrieb eingesetzt. Sie sollen die zeitnahe Information der Fahrgäste am Bahnhof sicherstellen. Im Rahmen des Gesprächs sagte die DB Regio darüber hinaus zu, auf die Stammkunden der am stärksten betroffenen Relationen mit dem Angebot einer unbürokratischen Kompensation zuzugehen.

Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL sagte: „Es ist gut, dass die DB Regio sich bemüht, kurzfristig für Abhilfen und Verbesserungen zu sorgen. Wir werden aber genau hinschauen, ob damit die Züge wirklich wieder pünktlicher und verlässlicher fahren. Für regelmäßige Pendler und für Umsteiger auf den SPNV sind Pünktlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit unabdingbar. Wir erwarten von der DB, dass sie die Leistungen vollständig erbringt, die wir als Land bestellen und bezahlen."

Zu diesem Zweck werden Land und DB Regio neben den täglichen Telefonkonferenzen mit der NVBW das gemeinsame Qualitätsmonitoring im wöchentlichen Rhythmus fortsetzen bis die Schwierigkeiten abgestellt sind. Die DB Regio AG wird dem Land in diesem Rahmen wöchentlich losweise und streckenscharfe Qualitätsberichte zur weiteren Entwicklung liefern.

David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung Baden-Württemberg der DB Regio AG erklärte: "Ich begrüße es sehr, dass wir als Bahn und verantwortliches Verkehrsunternehmen nun in einen regelmäßigen Austausch mit Land und NVBW treten, um uns gemeinsam und konstruktiv über Fortschritte bei der Behebung von Störungen abzustimmen. Für die Probleme, die es nach dem 1.10. im Rahmen der Inbetriebnahme des Übergangsvertrags an unterschiedlichen Stellen in Baden-Württemberg gab, möchte ich mich bei den betroffenen Fahrgästen entschuldigen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich unsere Anstrengungen, schnelle Lösungen und Verbesserungen zu erreichen, kurzfristig auch auszahlen werden."

Seit Inkrafttreten des Übergangsvertrages zwischen dem Land und der DB Regio AG zum 1. Oktober 2016 kam es zu einer Häufung von Verspätungen und vollständigen Zugausfällen im SPNV. Teilweise wurden mit den eingesetzten Zügen auch zu geringe Platzkapazitäten bereitgestellt. Am Dienstag, den 25.10. haben sich daher Vertreter des Landes, der NVBW und der DB Regio AG getroffen, um die Ursachen der aktuellen Defizite in der Betriebsqualität zu analysieren und über Maßnahmen zur Verbesserung zu beraten. Hierbei wurde deutlich, dass nicht nur, aber insbesondere auf der Remsbahn und der Frankenbahn akuter Handlungsbedarf besteht. 

Die Hauptursachen für Verspätungen, Minderkapazitäten und Zugausfälle in den vergangenen drei Wochen lagen in den Bereichen Fahrzeugtechnik und krankheitsbedingte Personalengpässe. So bereiten insbesondere die erst zum 1. Oktober 2016 aus anderen Teilen Deutschlands eingetroffenen neuen Zugkonfigurationen unerwartete Schwierigkeiten beim Kuppeln und beim Türschließmechanismus. Trotz umfangreicher Schulungen der Mitarbeiter fehlte es infolge der kurzfristigen Bereitstellung der Fahrzeuge, die bis zum 30. September in anderen Netzen im Regelbetrieb gebunden waren, an praktischen Erfahrungen mit den jeweiligen Zugkompositionen sowie einem einheitlichen Standard bezüglich ihres technischen Zustands.

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit