Fluglärm

Landesregierung sieht kaum noch Chancen für Fluglärm-Staatsvertrag

Berechne Lesezeit
  • Teilen

 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht kaum noch Chancen für eine Ratifizierung des Fluglärm-Staatsvertrags. Nach Gesprächen mit Bundesverkehrsminister Ramsauer am 23. und 24. Oktober und der heutigen Absage der für den 26. Oktober in Waldshut seit langem geplanten Veranstaltung durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sagte Kretschmann: „Das ist jetzt innerhalb weniger Wochen die zweite Absage eines Termins, auf den wir und die Region unsere Erwartungen gerichtet hatten. Auch wenn wir grundsätzlich eine Verhandlungslösung präferieren und im Staatsvertrag auch positive Elemente sehen, beurteilen wir die Entwicklung hinsichtlich der Sicherstellung der angestrebten Verbesserungen ausgesprochen kritisch.“ Wichtig und Maßstab des Handelns seien für die Landesregierung nach wie vor die Inhalte der „Stuttgarter Erklärung“.

 

 

Die vielen, gerade aus Südbaden zu Recht aufgeworfenen Fragen und die mehrfach dem BMVBS mündlich und schriftlich vorgetragenen kritischen Einwände der Landesregierung habe der für den Staatsvertrag zuständige und verantwortliche Bundesverkehrsminister bisher nicht entkräftet. Wenn aber berechtigte Zweifel blieben, ob die Fluglärmbelastung in Südbaden tatsächlich deutlich abnehme, könne der Vertrag nicht ratifiziert werden. Die Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung Gisela Splett erklärte: „Und diese Zweifel haben bei mir in den vergangenen Wochen eher zu- als abgenommen.“

 

 

Die Kritik mache sich unter anderem daran fest, dass der Bund Zusagen beider Vertragsparteien etwa zur Flugroutenführung nicht in den Denkschriftentwurf zum Staatsvertrag aufgenommen habe. Außerdem seien jüngste Äußerungen aus der Schweiz zur Auslegung des Staatsvertrags, etwa im so genannten Vernehmlassungspapier des Schweizerischen Bundesrats vom 21. September 2012, oder die Flugroutenplanungen des Schweizerischen Bundesamts für Zivilluftfahrt vom 5. Oktober 2012 auf deutscher Seite nicht vertrauensbildend gewesen. Splett betonte: „Wenn die Vertragsparteien selbst schon über die Auslegung des Staatsvertrags streiten, kaum dass die Tinte unter dem Vertrag getrocknet ist, habe ich große Bedenken, ob das Gedruckte des Vertrags die versprochene Lärmentlastung für Südbaden tatsächlich bringen wird.“

 

 

Das Land warte derzeit noch auf Antwort auf seine Stellungnahme zum Denkschriftentwurf vom 28. September, die schon vor der Vertragsunterzeichnung - nämlich am 3. September - schriftlich formuliert wurde. Darin hatte die Landesregierung Ende September Bedenken und Klärungsbedarf verdeutlicht und das BMVBS aufgefordert, die Fragen transparent und überzeugend zu beantworten. Ministerpräsident Kretschmann: „Ich habe Bundesminister Ramsauer klar gemacht, dass wir hierzu bis Ende Oktober eine definitive Rückmeldung des Bundes erwarten. Sollten unsere Einwände und Bedenken bis dahin nicht ausgeräumt sein, müssen wir davon ausgehen, dass sie nicht ausgeräumt werden können.“

 

Weitere Meldungen

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Start des Projekts "Scan-Fahrzeuge" in Mannheim
Scan-Auto

Start des Pilotprojekts Scan-Fahrzeuge in Mannheim

Ein Zug fährt auf der Brenzbahn.
Schiene

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

Logo des Verkehrsministeriums für Mobilitätspakte
Mobilitätspakt

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim wird bis 2030 fortgesetzt

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen lächelnd im Zug. In der Ecke rechts oben ist das Logo des D-Ticket JugendBW abgebildet..
D-Ticket JugendBW

Preisanpassung beim D-Ticket JugendBW

Doppelstockzug von vorne.
SPNV

Zukunftsfahrplan: Zwischenbilanz und Perspektive

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Brücken

Umsetzungsplan zur Erhaltung der Brücken

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Fahrgastcenter

Fahrgastcenter folgen in Horb, Tübingen, Friedrichshafen

Gruppenbild der Gewinner "Wir machen Mobilitätswende" 2025 mit Verkehrsminister Hermann.
Innovation

Wir machen Mobilitätswende: Gewinnerinnen und Gewinner 2025

Radweg
Rad

Neuer Radweg entlang der B 465 verbindet Ehingen und Altsteußlingen

Geschäftsmann steigt in einen Bus mit seinem Fahrrad.

Klimamobilitätspläne: Hohes Engagement in Städten und Landkreisen

E-Smart wird geladen.
E-Carsharing

Förderung für Elektro-Carsharing gestartet