Team Vision Zero

Reiseverkehr zu Pfingsten: Kein Platz fürs Handy am Steuer!

Zum Start der Pfingstferien ruft das Verkehrsministerium auf Raststätten entlang von Autobahnen und in Parkhäusern zu mehr Sicherheit am Steuer auf.

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Ablenkungsmonster nicht ans Steuer lassen

In den vergangenen Tagen sind sie überall in Baden-Württemberg aufgetaucht: leuchtend gelbe Kreidezeichnungen in Parkhäusern und auf Autobahnraststätten. Rechtzeitig zum Pfingstferienstart zeigen die markanten Zeichnungen ein Monster, das vom Smartphone abgelenkt wird. Wir lösen das Rätsel, das viele Autofahrende beschäftigt: Hinter der Aktion steckt das Team Vision Zero. Die Verkehrssicherheitskampagne des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg kümmert sich dieses Jahr um Ablenkung am Steuer.

Die Botschaft ist dabei ebenso einfach wie lebensrettend: Volle Aufmerksamkeit gehört auf die Straße, nicht aufs Handy.

„Die Nutzung des Handys am Steuer ist genauso gefährlich wie Alkohol am Steuer“, erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann zum Start der Aktion. „In beiden Fällen werden die Reaktionszeit und die Aufmerksamkeit drastisch beeinträchtigt, mit oft fatalen Folgen. Wer für nur zwei Sekunden bei Tempo 50 auf sein Handy schaut, legt mehr als 30 Meter im Blindflug zurück. Das ist ungefähr die Länge eines Tennisplatzes – und in dieser Distanz kann viel passieren.“

Erschreckende Zahlen zur Ablenkung im Straßenverkehr

Ablenkung ist die Ursache für etwa 13 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland. Expertinnen und Experten gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus, da Ablenkung als Unfallursache oft schwer nachweisbar ist. Nur zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit hat nachweislich noch tödlichere Folgen.

Besonders alarmierend: Jüngere Fahrende im Alter von 18 bis 24 Jahren sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Eine Studie der Allianz zeigt, dass 39 Prozent dieser Altersgruppe zugeben, während der Fahrt Nachrichten am Handy zu schreiben.

Landesweite Aktion für mehr Sicherheit

Bei der Aktion handelt es sich um eine der größten Werbeaktion des Verkehrsministeriums im Straßenverkehr. Über 100 Kreidezeichnungen wurden an 30 stark genutzten Autobahnraststätten, Parkplätzen und Parkgaragen innerhalb einer Woche aufgebracht.

„Mit den auffälligen Motiven an strategischen Punkten – dort, wo Menschen zu ihren Fahrzeugen gehen – möchten wir einen entscheidenden Moment nutzen“, so Minister Hermann. „In diesem Augenblick, kurz vor Fahrtantritt, können Autofahrende noch Vorkehrungen treffen, um Ablenkungen während der Fahrt zu vermeiden.“ Das Ziel ist klar: weniger Verkehrstote und Schwerverletzte durch mehr Aufmerksamkeit am Steuer. Fotos zur Werbeaktion zum Download befinden sich in der Mediathek.

Mindestens 100 Euro und ein Punkt in Flensburg

2024 wurden fast 90.000 Fahrerinnen und Fahrer in Baden-Württemberg mit dem Handy am Steuer erwischt. Klar ist: Die Handynutzung ist kein Kavaliersdelikt. „Viele unterschätzen das. Handy am Ohr, einmal schnell was tippen – und zack, schon bist du im Bußgeldkatalog“, warnt Luan. Er ist Polizist aus Baden-Württemberg und bekannter Comedian. Seit diesem Jahr verstärkt er als Botschafter das Team Vision Zero.

Die Strafen für Handynutzung am Steuer können Autofahrende empfindlich treffen: mindestens 100 Euro und ein Punkt in Flensburg, bei zusätzlicher Sachbeschädigung auch mehr und bei Wiederholung sogar ein Fahrverbot.

Polizist Luan weist aber auch auf einen anderen Punkt hin: „Viel schlimmer als jede Strafe ist das Wissen, durch einen kurzen Blick aufs Handy ein Menschenleben gefährdet oder gar ausgelöscht zu haben. Diese Last trägt man ein Leben lang.“

Neben Luan unterstützen in diesem Jahr weitere Botschafterinnen und Botschafter das Team Vision Zero, das sich für die Vision von null Verkehrstoten und Schwerverletzten einsetzt. Mit dabei sind neben Verkehrsminister Winfried Hermann auch Rettungskräfte, die Moderatorin und Comedienne Alina Khani sowie der Fahrsicherheitstrainer Martin Sasse vom ADAC Württemberg.

Tipps gegen Handy am Steuer

Das Team Vision Zero empfiehlt folgende einfache Maßnahmen, um Ablenkungen zu vermeiden:

  •   Smartphone während der Fahrt in den Fokus-Modus schalten.
  •   Navi und Musik bereits vor Fahrtbeginn einstellen.
  •   Das Telefon außer Reichweite oder in einer Tasche verstauen.
  •   Bei längeren Fahrten regelmäßige Pausen einlegen, um Nachrichten zu checken.
  •   Als Beifahrerin oder Beifahrer: Den Fahrer oder die Fahrerin nicht ablenken und bei Bedarf beim Navigieren unterstützen.

„Jeder von uns kann einen Beitrag zu mehr Sicherheit auf unseren Straßen leisten“, betont Verkehrsminister Hermann. „Die leuchtend gelben Kreidezeichnungen sollen daran erinnern, dass jede Fahrt unsere volle Aufmerksamkeit verdient. Wir appellieren an alle Autofahrenden: Machen Sie mit und lassen Sie sich nicht ablenken! Denn jeder Verkehrstote ist einer zu viel.“

Hintergrundinformationen

  •  Das Land möchte die Anzahl der Verkehrstoten bis 2030 um 60 Prozent gegenüber 2010 reduzieren. Waren es 2010 noch 494 Getötete, konnte die Zahl 2024 auf 340 reduziert werden.
  •  2019 hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg seine mehrjährige Verkehrssicherheitskampagne gestartet. Seit 2023 wirbt die Kampagne unter dem Aktionsmotto „Team Vision Zero“ verstärkt bei jungen und alten Menschen. Diese sollen gemeinsam am Ziel von null Verkehrstoten und Schwerverletzten im Straßenverkehr – der Vision Zero – mitarbeiten. Die Kampagne macht auf wichtige Sicherheitsthemen aufmerksam, klärt über Fakten auf und gibt konkrete Tipps für Verhaltensänderungen.
  •  Weitere Informationen zur Kampagne: www.team-vision-zero.de

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