Einweihung von neuentwickelte Kurvenleittafeln an der B 313
Verkehrsminister Winfried Hermann stellte am 16. Mai 2014 an der Bundesstraße 313 bei Grafenberg im Landkreis Reutlingen bundesweit erstmalig eine neuentwickelte Verkehrstafel vor, die die Sicherheit für MotorradfahrerInnen deutlich erhöhen soll. Die Kunststoffschilder sollen künftig die bisher in Kurven zum Einsatz kommenden rot-weißen Tafeln aus Blech und Stahlrohr ersetzen, um die Verletzungsfolgen zu verringern. „Diese Maßnahme ist ein enormer Sicherheitsgewinn für MotorradfahrerInnen und zeigt, dass mit einfachen und effizienten Mitteln viel erreicht werden kann. Die neuen Tafeln setzen wir nun nach und nach an Unfallschwerpunkten landesweit um und sind damit Vorreiter in Deutschland“, sagte Minister Hermann. Allein 2013 sind in Baden-Württemberg mehr als 80 MotorradfahrerInnen tödlich verunglückt.
Das Verkehrsministerium hat die neuen, auf einen Leitpfosten aufsteckbaren und biegsamen Tafeln gemeinsam mit einer baden-württembergischen Firma für Straßenausstattung entwickelt. Damit setzt das Land einen weiteren Punkt aus dem im Juni 2013 erschienen Verkehrssicherheitskonzept um. „Wir haben als Koalition einen großen Anspruch: Wir wollen die Zahl der Verkehrstoten um 40% bis zum Jahr 2020 reduzieren. Dabei setzen wir auf Prävention, Kontrollen und bauliche Verbesserungen an Straßen – gerade für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer“, so Hermann.
Die nur rund eineinhalb Kilogramm schweren rot-weißen Kurvenleittafeln sind vollständig aus Kunststoff, haben abgerundete Ecken und sind nachgiebig. Dadurch verringern sich bei einer Kollision mögliche Verletzungsfolgen für MotorradfahrerInnen im Vergleich zur scharfkantigen Blechtafeln. Befestigt wird die Kunststofftafel durch Aufstecken auf einen gängigen Leitpfosten am direkten Fahrbandrand. Dadurch ist sie deutlich sichtbarer als die bisherigen Tafeln, die etwas zurückgesetzt montiert werden mussten.
Landesweit sollen rund 500 Kurvenbereiche neu ausgestattet werden. Die Kosten dieser Erstausstattung belaufen sich auf ca. 90.000 Euro, eine Tafel kostet rund 30 Euro. Die Kunststofftafeln werden vor allem auf Streckenabschnitten mit einem hohen Aufkommen von MotorradfahrerInnen eingesetzt sowie in unfallauffälligen Kurven, die nicht mit Schutzplanken abgesichert sind und deren Verlauf oftmals falsch eingeschätzt wird. Auch beim altersbedingten Austausch von Blechschildern, soll die Neuentwicklung zum Einsatz kommen.