ÖPNV

Minister Hermann: Regional- und Fernbahnhalt Stuttgart-Vaihingen brächte dem ÖPNV mehr Fahrgäste – Umwege würden vermieden

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  

Potenzialanalyse von Land und Stadt vorgelegt.

Die Einrichtung eines Regional- und Fernverkehrshalts in Stuttgart-Vaihingen könnte nach den Worten von Verkehrsminister Winfried Hermann dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der und um die Landeshauptstadt einen deutlichen Zuwachs an Fahrgästen bringen. An jedem Werktag würden zwischen 2.450 und rund 3.060 Personen mehr in Stuttgart-Vaihingen ein- bzw. aussteigen, wie ein Gutachten der PTV Transport Consult GmbH ergab. Die prognostizierte Steigerung um 11 bis 14 Prozent zeige, dass das zusätzliche Verkehrsangebot an diesem bereits rege genutzten Bahnhof gut angenommen würde, sagte Minister Hermann am Mittwoch, 19. März 2014 in Stuttgart.

Interesse am Regional- und Fernbahnhalt ist groß

Er fügte hinzu:„Der Regional- und Fernbahnhalt in Stuttgart-Vaihingen würde sich auch gut in das mit Landeshauptstadt, Verband Region Stuttgart und den umliegenden Landkreisen vereinbarte Konzept zum Ausbau des ÖPNV einfügten. Die Daten der Studie belegen, dass es ein großes Interesse der Fahrgäste an einem Regional- bzw. Fernbahnhalt gibt. Dieser würde aufgrund bereits vorhandener guter Umsteigemöglichkeiten zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln die Chance bieten, mehr Menschen zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Nun sollten wir gemeinsam mit den S-21-Projektpartnern weiter prüfen, unter welchen Bedingungen die Umsetzung eines Ausbaus des Bahnhofs Stuttgart-Vaihingen möglich ist und dabei auch einbeziehen, wie ein Regionalbahnhalt auch für die Zeit nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21 eine sinnvolle Weiterentwicklung des Schienenverkehrs in der Region Stuttgart darstellen kann.“

 

Weniger Umwege

Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur hatte zusammen mit der Landeshauptstadt Stuttgart das Potenzial eines Regional- und Fernverkehrshalts in Stuttgart-Vaihingen untersuchen lassen. Hintergrund des Gutachtens ist, dass am Ende der Bauarbeiten von Stuttgart 21 von der DB vorgesehen ist, einen temporären provisorischen Regionalverkehrshalt in Stuttgart-Vaihingen einzurichten. Im sogenannten Filderdialog über die Gestaltung des künftigen Fernbahnhofs am Flughafen Stuttgart war diskutiert worden, ob diese Maßnahme vorgezogen und zu einer dauerhaften Lösung ausgebaut werden kann.

Mit der Einrichtung eines Halts des Regionalverkehrs und ggf. zusätzlich eines Teils der Fernverkehrszüge in Stuttgart-Vaihingen würden für viele ÖPNV-Nutzer Umwegefahrten wegfallen und damit eine Verkürzung der Reisezeiten erreicht. Anstatt erst am Stuttgarter Hauptbahnhof in die Stadtbahn oder den Bus umzusteigen, könnten Fahrgäste bereits in Stuttgart-Vaihingen umsteigen. Für Fahrgäste der Gäubahn mit dem Ziel- oder Startpunkt Stuttgart-Vaihingen entfiele ebenfalls ein Umsteigevorgang und für Fahrgäste aus Herrenberg und Böblingen würde ein schnelles zusätzliches Verkehrsangebot zur S-Bahn entstehen. Fahrgäste aus Richtung Gäubahn zum Flughafen müssten nur noch einmal in Stuttgart-Vaihingen (statt in Böblingen und Rohr)

Was wurde untersucht?

Die verkehrlichen Effekte wurden durch die Gegenüberstellung eines Vergleichsfalls mit zwei Betriebsszenarien für den Regionalverkehr bzw. den Regional- und Fernverkehr in Stuttgart-Vaihingen ermittelt:

  • Szenario 1: Betriebskonzept mit Halt des Regionalverkehrs (RE zweistündlich von/nach Freudenstadt bzw. Rottweil, RB als Verstärker) in Stuttgart-Vaihingen.
  • Szenario 2: Betriebskonzept mit Halt des Regionalverkehrs (RE, RB, wie in Szenario 1) und zusätzlich des „schnellen Fernverkehrs“ (IC zweistündlich) in Stuttgart-Vaihingen.

Als Vergleichsfall diente das von 2015 bzw. von 2017 an geltende Interimskonzept für die Gäubahn, welches neben dem RE (Freudenstadt/Rottweil) einen „schnellen“ und einen „langsamen IC“ auf der Gäubahn zwischen Stuttgart – Singen und Zürich vorsieht. Ein Halt des Fernverkehrs in Böblingen wurde bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 wieder eingeführt.
Weitere Informationen zum neuen Verkehrskonzept auf der Gäubahn http://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/presse/pressemitteilung/pid/neues-verkehrskonzept-fuer-die-gaeubahn/

Hintergrund und Methodik

Der Bahnhof Stuttgart-Vaihingen ist heute bereits ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region Stuttgart und wird von drei S-Bahn-Linien sowie verschiedenen Stadtbahn- und Buslinien bedient. Ein Halt für die Züge des Regional- und Fernverkehrs auf der Gäubahn ist weder zur Zeit noch nach dem zwischen Land und DB vereinbarten Interimskonzept vorgesehen. Nach der Neuordnung des Bahnknotens im Rahmen von Stuttgart 21 werden die Regional- und Fernverkehrszüge der Gäubahn über die Station Terminal am Flughafen und den Fildertunnel zum neuen Hauptbahnhof geführt. Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat den Erhalt der Gäubahn "Panoramastrecke" zwischen Stuttgart-Vaihingen und Nordbahnhof im Regionalplan festgeschrieben. Konzepte zur Nutzung dieses Streckenabschnitts werden zurzeit im Auftrag des VRS untersucht.

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit