Verkehrsminister Hermann: „Das neue Teilstück bedeutet eine große Verbesserung für Radtouristen und Pendler“
Im Neckartal zwischen Horb und Rottenburg steht Radfahrern nun ein durchgehender Landesradweg zur Verfügung. Landesverkehrsminister Winfried Hermann MdL, der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser, der Tübinger Landrat Joachim Walter und der Starzacher Bürgermeister Thomas Noé haben am Freitag (24. Juli) das Radweg-Teilstück zwischen den Starzacher Teilorten Börstingen und Sulzau (Kreis Tübingen) mit einer Einweihungsfahrt für den Verkehr freigegeben.
„Ich freue mich ganz besonders, dass mit der heutigen Freigabe eine schmerzliche Lücke im Neckartalradweg geschlossen wird. Seit mehr als 20 Jahren setze ich mich für dieses Teilstück ein. Die heutige Freigabe bedeutet eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Radfahrer, die bislang auf die Landesstraße ausweichen mussten. Der Radweg zwischen Horb und Rottenburg wird sicherer und deutlich attraktiver“, sagte der Landesverkehrsminister.
Ende März 2020 hatten die Arbeiten zum Bau des neuen Radweg-Abschnitts begonnen. Sie konnten jetzt noch vor den Sommerferien weitestgehend abgeschlossen werden.
„Mit der heutigen Verkehrsfreigabe und dem bereits am 30. Mai 2020 bei Kirchentellinsfurt freigegebenen rund 600 Meter langen Radwegestück haben wir im Jahr 2020 zwei wesentliche Abschnitte des Neckartalradwegs im Regierungsbezirk Tübingen geschlossen“, ergänzt Regierungspräsident Tappeser.
Der neue Radwegabschnitt zwischen Starzach-Börstingen und Starzach-Sulzau mit einer Länge von rund 3,2 Kilometern beginnt an der K 6925 bei Börstingen und endet an der Neckarbrücke in Sulzau. Er schließt somit an beiden Enden an das bestehende Radwegenetz des Neckartal-Radwegs an. Der Radweg besitzt dadurch eine sehr wichtige Bedeutung für den Fahrradtourismus im Neckartal und ist auch Teil des Landesradverkehrsnetzes RadNETZ BW.
Der Radweg beginnt als kombinierter Rad- und Wirtschaftsweg in Börstingen und endet als reiner Geh- und Radweg in Sulzau vor der Neckarbrücke. Von Börstingen kommend verläuft der neue Radweg auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern auf einem bestehenden Wirtschaftsweg südlich der Bahntrasse Horb-Rottenburg. Etwa ab dem westlichen Tunnelportal der Bahnlinie Rottenburg-Horb schwenkt der neue Radweg vom Wirtschaftsweg ab und führt durch den Kapfwald nach Sulzau. Dort verläuft er erst parallel zur Wiesenstraße und dann am Neckar entlang zur Neckarbrücke in Sulzau. Die Regelbreite der neuen Radwegverbindung beträgt drei Meter.
Die Eingriffe in Natur und Landschaft werden umfangreich ausgeglichen. Neben den baubegleitenden Vergrämungsmaßnahmen für Zauneidechsen und Schlingnattern wurden im Vorfeld der Bauarbeiten Nistkästen für Fledermäuse und Vögel angebracht, um so einen Ausgleich für entfallende Quartiermöglichkeiten zu schaffen. Auch die naturnahe Umgestaltung des Neckars mit einer rauen Rampe bei Börstingen ist anteilig eine Ausgleichsmaßnahme für den neuen Radweg.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro, die das Land Baden-Württemberg trägt.
Hintergrundinformationen:
Bisher endete der Neckartal-Radweg aus Richtung Horb kommend am Ortsende von Starzach-Börstingen. Vom Ortsende bis zur Neckarbrücke in Starzach-Sulzau war kein durchgehender Radweg vorhanden. Viele Radfahrer, auch Familien, befuhren deshalb die anliegende L 370. Dabei waren sie auf der engen und teilweise unübersichtlichen L 370 durch den motorisierten Verkehr stark gefährdet und wichen oft auf Wege des ortsansässigen Golfclubs aus, was zu Konflikten führte. Der neue Radweg schließt nun diese Lücke des Neckartalradweges zwischen Starzach-Börstingen und Starzach-Sulzau abseits der L 370.
Der Lückenschluss zwischen Sulzau und Börstingen ist Teil des 366 Kilometer langen Neckartal-Radwegs von der Quelle bei Villingen-Schwennigen bis zur Mündung in den Rhein in Mannheim. Der Neckartalradweg ist einer von insgesamt zehn Landesfernradwegen in Baden-Württemberg mit der Auszeichnung „Vier-Sterne-Qualitätsradroute“ nach den Standards des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Damit ist er in den TOP 10 der besten Landesfernradwege. Darüber hinaus ist der Neckartalradweg seit dem Jahr 2016 in die Kooperation „Deutschlands schönste Flussradwege“ aufgenommen. Die Kooperation ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten deutschen Flussradwege, die gemeinsam für Radreisen in Deutschland wirbt. Außer dem Neckartalradweg sind dort unter anderem auch der Elberadweg, der Ruhrtal-Radweg, der Weser-Radweg, der Rhein-Radweg, der Mosel-Radweg und der Ems-Radweg vertreten.