Aufgrund des anhaltend heißen, sonnigen Wetters ist auch in den nächsten Tagen mit hohen Ozonwerten zu rechnen. Das ist ein weiteres Argument für die Verkehrswende, um die Menge der Luftschadstoffe zu verringern, meint Landesverkehrsminister Winfried Hermann und mahnt, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und klimaschonende Verkehrsmittel zu nutzen.
In den vergangenen Tagen wurden bei Ozonmessungen in Freiburg, Mannheim, Baden-Baden, Tauberbischofsheim, Heidelberg, Wiesloch, Eggenstein, Gärtringen, Bernhausen und im südlichen Schwarzwald Ozonkonzentrationen über 180 µg/m³ gemessen. Solange das Wetter heiß und sonnig bleibt, ist auch in den nächsten Tagen mit Überschreitungen dieses Wertes zu rechnen. Bei Ozonwerten auf diesem Niveau spüren besonders Kinder und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen Beschwerden wie Husten, Tränenreiz und Kopfschmerzen. Verkehrsminister Hermann sagte: „Kurzfristig können wir hier nur raten, sich körperlich zu schonen, klimaschonende Verkehrsmittel zu nutzen und wenn möglich das Auto mit Verbrennungsmotor stehen zu lassen. Langfristig gilt das gleiche wie beim Klimaschutz: Wir müssen bei der Verkehrswende schneller werden.“
Abgase als Quelle für Ozon
Bodennahes Ozon entsteht bei heißen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung aus sogenannten Vorläufersubstanzen. Die wichtigsten dieser Vorläufersubstanzen sind Stickoxide (NOx), die im Straßenverkehr und technischen Einrichtungen bspw. in der Industrie emittiert werden sowie flüchtige organische Verbindungen. Diese Verbindungen werden beispielsweise bei der Anwendung von Lösemitteln oder Lacken an die Umgebungsluft abgegeben. Ein kleinerer Teil dieser Verbindungen stammt von der Vegetation. Die komplexe Chemie bei der Ozonbildung sorgt dafür, dass die höchsten Konzentrationen häufig abends und in Vororten oder in ländlich geprägten Gegenden auftreten und nicht zur Hauptverkehrszeit an den Straßen.
Verkehrsminister Herrmann erläuterte: „In der Hitzewelle und der anhaltenden Trockenheit spüren wir alle die Auswirkungen der Klimakrise. Eine weitere unangenehme Folge dieser Krise ist die Zunahme des bodennahen Ozons, das vielen Bürgerinnen und Bürgern gesundheitliche Probleme bereitet. Die Klimakrise zu bekämpfen muss innerhalb weniger Jahre gelingen. Dadurch wird auch der Ausstoß von Ozonvorläufersubstanzen vermindert und wir können damit die Lebensqualität der Menschen innerhalb weniger Jahre merklich verbessern.“