INFRASTRUKTUR

Planung und Genehmigung von Infrastrukturvorhaben sollen schneller gehen

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Land stimmt Planungsbeschleunigungsgesetzes im Bundesrat zu

Das Land hat im Bundesrat dem Gesetz zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich zugestimmt. In der Bundesratssitzung vom 23. November hat sich Minister Hermann, MdL, für eine Verabschiedung des Planungsbeschleunigungsgesetzes ausgesprochen, trotz Kritik an einzelnen Punkten und an Unzulänglichkeiten. „Eine Beschleunigung der Planung und Realisierung von Infrastrukturvorhaben ist dringend nötig. Ich werde mich weiter für ein verbessertes Konzept zur Planungsbeschleunigung einsetzen,“ betonte Minister Hermann.

Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist Grundlage für eine effiziente Beförderung von Menschen und Gütern und damit für eine starke Wirtschaft im Land. Sie ist darüber hinaus Voraussetzung für die Förderung von nachhaltiger Mobilität. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor, dass künftig vorbereitende Maßnahmen oder Teilmaßnahmen eines Gesamtvorhabens (z. B. artenschutzrechtliche Maßnahmen) schon vor Vorliegen eines Planfeststellungsbeschlusses durchgeführt werden dürfen. So kann zügig nach Erlass des Planfeststellungsbeschlusses mit dem eigentlichen Bau der Infrastruktur begonnen werden. Das Gesetz enthält zudem Regelungen zur Optimierung des Ablaufs von Genehmigungsverfahren.

Minister Hermann für Ergänzungen im Planungsbeschleunigungsgesetz

Das Verkehrsministerium wird sich dafür einsetzen, dass dieses Gesetz um bislang fehlende wichtige Regelungen ergänzt wird. Mit einer verpflichtenden frühzeitigen und transparenten Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturvorhaben können Interessen ausgeglichen und Widerstände gegen Projekte vermieden werden. Überflüssige Doppelprüfungen in verschiedenen Phasen der Planungs-und Genehmigungsverfahren müssen vermieden werden. Besonders wichtig sind auch gesetzliche Vorschriften, welche den Ausbau des ÖPNV sowie Ersatzneubauten beschleunigen. So sollten Ersatzneubauten von Brücken wie Sanierungen und nicht wie Neubauten eingestuft werden. Damit kann ein zeitraubendes Planfeststellungsverfahren einfach vermieden werden. Gleichwohl müssen europäische Natur- und Umweltstandards vor allem bei echten Neubauprojekten eingehalten werden.
   
Der Bund hat in der Bundesratssitzung zugesagt, die Umsetzung der fehlenden Regelungen zusammen mit den Ländern in Angriff zu nehmen.
 
Ziel weiterer Bemühungen zur Beschleunigung der Verfahren muss auch die Optimierung der Verwaltungsabläufe sein. Zwischen den verschiedenen Behörden der staatlichen Ebenen geht nach Hermanns Erfahrung am meisten Zeit verloren. “Da müssen wir schneller und effizienter werden“, so Minister Hermann. Außerdem sprach sich Hermann für einen deutlichen Personalausbau bei Genehmigungsbehörden und Gerichten aus.

Hintergrundinformation:

Das im Jahr 2016 vom BMVI ins Leben gerufene Innovationsforum Planungsbeschleunigung, zusammengesetzt aus Beteiligten an Planungs- und Bauprozessen im Infrastrukturbereich (Vertreter von Baufirmen, Vorhabenträgern, Behörden, Verbänden) hat sich intensiv mit den Hindernissen auseinandergesetzt, die einer zügigen Umsetzung von Projekten entgegenstehen und hat mögliche Maßnahmen zur Beseitigung dieser Hindernisse zusammengetragen. Der Abschlussbericht des Innovationsforums wurde im März 2017 vorgelegt. Aus dem Abschlussbericht mit seiner Vielzahl an Vorschlägen hat das BMVI eine „Strategie Planungsbeschleunigung“ extrahiert, die 12 Maßnahmenvorschläge zur Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode vorsieht. Auf Grundlage dieser Strategie wurde der Entwurf des Gesetzes zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich erstellt.

Das Planungsbeschleunigungsgesetz ist ein erster Schritt zur Umsetzung dieser „Strategie Planungsbeschleunigung“, weitere Maßnahmen auch außerhalb von Gesetzgebungsverfahren sollen folgen.

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen