Radschnellwege bieten durch direkte Streckenführung und größere Breite für den Radverkehr ein neues Qualitätsniveau. Im Land Baden-Württemberg sollen bis 2030 mindestens 20 Routen für den zügigen Radverkehr entstehen. Mit der Zusage aus dem Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) erhält nun auch der Abschnitt Weinheim auf der Radschnellverbindung zwischen Mannheim über Viernheim nach Weinheim (RS 15) Bundesmittel für die Planung.
Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing: „Das BMDV unterstützt die Länder und Kommunen dabei, die Radverkehrsinfrastruktur vor Ort auszubauen und zu modernisieren. Mit der Planung des Abschnitts Weinheim kommt der Radschnellweg nach Mannheim nun weiter voran. Der geplante Radschnellweg wird sicher, komfortabel und ist damit ein gutes Angebot an die Menschen für mehr klimafreundliche Mobilität.“
Verkehrsminister Winfried Hermann MdL blickt erwartungsvoll in Richtung Zukunft: „Bereits in 2023 soll auf der Radschnellverbindung Mannheim – Weinheim ein erster Abschnitt im Rahmen der Bundesgartenschau realisiert werden. Diesen zügigen Fortschritt brauchen wir. Für das aktive und engagierte Voranbringen der kommunalen Verkehrswende danke ich allen Beteiligten.“
Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just erklärte: „Wir sind froh und erleichtert über diese Förderung.“ Damit bekenne sich der Bund klar zur Verantwortung für eine Mobilitätswende, die ein Teil einer großen Energiewende sein müsse. „Wir spüren im Moment, wie dringend eine schnelle Umsetzung ist“, so der OB der Stadt Weinheim.
18 Kilometer Radschnellweg als Rückgrat in der Region
Im Dezember 2020 unterzeichneten die Verwaltungsspitzen der Stadt Mannheim, der Stadt Viernheim und der Stadt Weinheim gemeinsam mit dem Landratsamt Kreis Bergstraße und dem Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) in einem ersten Schritt eine Kooperationsvereinbarung für die gemeinsame Planung einer Radschnellverbindung zwischen den drei Städten. Sie soll Weinheim an der Bergstraße – parallel zur OEG – Viernheim und Mannheim verbinden. Dort wird die Radschnellverbindung über das Konversionsgebiet Spinelli in das Bundesgartenschau-Gelände münden.
Die ca. 18 Kilometer lange Strecke zwischen Mannheim und Viernheim deckt etwa ein Drittel eines Entwicklungskorridors ab, der die Rhein-Main-Region mit der Metropolregion Rhein-Neckar miteinander verbindet. Der Radschnellweg bildet somit das Rückgrat des bestehenden Radwegenetzes in der Region.
Dialogplattform ermöglicht Mitsprache von Bürgerinnen und Bürgern
Schon Ende Juli trat das Gesamtprojekt mit Freischaltung einer Dialogplattform der Projektpartner in eine entscheidende Phase ein. Noch bis zum 30. September können Bürgerinnen und Bürger, Interessierte und Betroffene mitreden und über dieses Portal nicht nur Fragen stellen, sondern vor allem auch eigene Anregungen und Ideen einbringen. Auch im Anschluss an dieses Beteiligungsformat wird die Dialogplattform das Medium bleiben, um die Entwicklung des Gesamtprojektes weiter zu verfolgen und einen Dialog zu ermöglichen.
Nach aktueller Kostenschätzung werden sich die Planungskosten für die Radschnellverbindung im Zuständigkeitsbereich der Stadt Weinheim inklusive erforderlicher Gutachten und sonstiger Dienstleistungen wie Vermessungsarbeiten auf rund 325.000 Euro belaufen. Jetzt steht fest, dass sich der Bund mit einer Förderquote von 75 Prozent beteiligt. Das entspricht einem Betrag von 244.200 Euro.