Staatssekretärin Splett: "Hohe Ansprüche an Anlage und Unterhaltung naturschutzrechtlicher Ausgleichsflächen"
Staatssekretärin Gisela Splett, MdL, hat die Ausgleichsmaßnahme zum Ausbau der A8 zwischen Hohenstadt und Ulm/West besucht. Derzeit werden Mähwiesen und Magerrasen wiederhergestellt und neu entwickelt. Diese sollen zukünftig von Schafen beweidet werden. Deren Tätigkeit ist damit Teil des Ausgleichskonzepts und damit eine Voraussetzung für den A-8-Ausbau.
Die Entwicklung von nährstoffarmem Grünland stellt einen Schwerpunkt im Ausgleichskonzept für die A 8 dar. „Wir nehmen diese gesetzliche Verpflichtung sehr ernst, indem wir an die Umsetzung, die Pflege und die Unterhaltung von Ausgleichsflächen sehr hohe Ansprüche stellen“, sagte Staatssekretärin Splett am Montag, 29.September bei dem Vor-Ort-Termin an der A8 im Bereich Nellingen/Aichen. „Genauso wie die Straße für die Autofahrer funktionieren muss, so müssen auch die Ausgleichsflächen für die Tiere und Pflanzen funktionieren.“
Größere Bauvorhaben sind in der Regel mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. So auch beim Ausbau der A8, dem derzeit größten haushaltsfinanzierten Straßenbauvorhaben in Baden-Württemberg. Insgesamt rund 3,5 Mio. Kubikmeter Erdreich müssen ab- und aufgetragen werden, um die Höhenlage der bestehenden Autobahn zu optimieren und Lärmschutzwälle bauen zu können. Wälder, Wiesen und Biotope müssen weichen, die vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebens- und Nahrungsflächen dienen. Naturschutzrechtlich ist das Land Baden-Württemberg als Vertreter des Bauherrn - das ist der Bund - verpflichtet, diese Beeinträchtigungen wieder auszugleichen.
Hintergrund:
Die vom Ausbauvorhaben betroffenen Wacholderheiden rund um das Naturschutzgebiet Mönchsteig mit ihrer charakteristischen und vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt sind stark rückgängig und in ihrem Bestand gefährdet. Frühlingsenzian, Hornklee, Wiesenglockenblume und die Karthäusernelke sowie verschiedene Vogel- und Schmetterlingsarten gilt es durch Pflegemaßnahmen verwildernder Grünlandflächen und durch die Neuentwicklung von magerem Grünland auf ehemaligen Ackerflächen wieder anzusiedeln. Dabei wird Mähgut von geeigneten Spenderflächen im Mönchsteig gewonnen und auf die zuvor ausgehagerten Flächen ausgebracht. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist dabei das Ziel. „Dies gelingt nur, wenn wir nach der Umsetzung der Maßnahmen in eine sachgerechte und gut organisierte Pflege der Flächen einsteigen“, so Splett weiter. Die örtlich ansässigen Landwirte seien dafür die besten Partner. Und natürlich Schafe, die besten Landschaftspfleger überhaupt.