Ökologie

Scheibengipfeltunnel − Verkehrsminister Hermann besucht Kompensationsmaßnahmen im Naturschutzgebiet Listhof

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Minister Hermann: Durch Ausgleichsmaßnahmen entstehen wertvolle Lebensräume

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL hat heute (28.08.2017) gemeinsam mit Barbara Bosch, Oberbürgermeisterin von Reutlingen, die nahezu abgeschlossenen Ersatzmaßnahmen für den Scheibengipfeltunnel im Naturschutzgebiet Listhof besichtigt. Die Maßnahmen dienen dazu, die Eingriffe in Natur und Landschaft durch die Ortsumgehung Reutlingen zu kompensieren. „Der Grundsatz ist einfach: Wenn beim Bau von Infrastruktur Natur zerstört wird, muss als Ausgleich vor Ort oder an geeigneter Stelle der Natur etwas zurückgegeben werden“, so Minister Hermann bei der Besichtigung.

Durch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen entstehen wertvolle Lebensräume, die der biologischen Vielfalt dienen. „In Zeiten des zunehmenden Artenschwundes leistet die Straßenbauverwaltung durch Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen wie hier am Listhof einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt. Dieses Ziel konnte im Naturschutzgebiet Listhof bestens umgesetzt werden“, betonte Winfried Hermann. 

Der Straßenbau ist unvermeidbar mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Diese unvermeidbaren Beeinträchtigungen müssen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ausgeglichen werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Ohne solche Maßnahmen sind der Neubau einer Straße oder eines Tunnels nicht zulässig.

Auf dem früher militärisch genutzten Gelände wurden unter anderem naturschutzfachlich bedeutsame Offenlandbereiche wiederhergestellt sowie Streuobstbestände durch Pflanzung lokaltypischer Obstbaumsorten gestärkt. Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke profitieren von Anlage und Pflege von Kleingewässern. Und: Je besser Pfade und Wege gepflegt und angelegt sind, desto größer ist der Mehrwert für den Menschen, für den das Naturschutzareal zu einem Erholungsgebiet wird. 

Für die Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen am Listhof wurden insgesamt rund 320.000 Euro investiert. Die Gesamtkosten für die Kompensationsmaßnahmen für den Scheibengipfeltunnel belaufen sich auf rund 885.000 Euro.

Die Stadt Reutlingen hat als Grundstückseigentümerin die Ersatzmaßnahmen durchgeführt. Die Straßenbauverwaltung hat die Stadt dabei finanziell unterstützt und das abgestimmte Maßnahmenkonzept mit umgesetzt. 

Hintergrundinformation zum Naturschutzgebiet Listhof:
Das 123 Hektar große Gebiet im Südwesten der Stadt Reutlingen gehört zum Naturraum „Mittleres Albvorland“ und umfasst das ehemalige Panzerübungsgelände auf den Gemarkungen Reutlingen, Betzingen und Ohmenhausen. Dass der ehemalige Übungsplatz als „ökologisch besonders wertvoll“ eingestuft wurde, hat mehrere Gründe: zum einen ist das Gelände für die dicht besiedelte Landschaft Baden-Württembergs verhältnismäßig groß und nicht durch öffentliche Straßen oder Siedlungen zerschnitten. Zum anderen gibt es keine nennenswerte Belastung durch Düngemittel, Pestizide oder Entwässerungen. Im August 2000 erklärte das Regierungspräsidium Tübingen den Listhof schließlich zum Naturschutzgebiet.

Hintergrundinformation zum Scheibengipfeltunnel:
Die neue Ortsumgehung Reutlingen im Zuge der B 312 wird die Kernstadt Reutlingen im Osten umfahren und mit der bestehenden Bundesstraße B 28/B 312 Reutlingen/Metzingen verknüpft. Die B 312 ist mit einer für 2020 prognostizierten Verkehrsmenge von ca. 20.000 Kfz/Tag und einem Schwerverkehrsanteil von 8 Prozent stark befahren. Hauptbestandteil des Projektes ist der 1910 Meter lange Scheibengipfeltunnel der den namensgebenden Berg zwischen dem Stadtteil Sindelfingen und dem ehemaligen Südbahnhof an der Gemarkungsgrenze zu Eningen unterquert. Am Freitag, den 27. Oktober, wird die Ortsumfahrung Reutlingen für den Verkehr freigegeben und entlastet ab dann die Anwohnerinnen und Anwohner der B 312 von Lärm- und Schadstoffimmissionen. Der Verkehrsfluss in der Region wird nachhaltig verbessert.  

Weitere Meldungen

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Start des Projekts "Scan-Fahrzeuge" in Mannheim
Scan-Auto

Start des Pilotprojekts Scan-Fahrzeuge in Mannheim

Ein Zug fährt auf der Brenzbahn.
Schiene

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

Logo des Verkehrsministeriums für Mobilitätspakte
Mobilitätspakt

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim wird bis 2030 fortgesetzt

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen lächelnd im Zug. In der Ecke rechts oben ist das Logo des D-Ticket JugendBW abgebildet..
D-Ticket JugendBW

Preisanpassung beim D-Ticket JugendBW

Doppelstockzug von vorne.
SPNV

Zukunftsfahrplan: Zwischenbilanz und Perspektive

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Brücken

Umsetzungsplan zur Erhaltung der Brücken

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Fahrgastcenter

Fahrgastcenter folgen in Horb, Tübingen, Friedrichshafen

Gruppenbild der Gewinner "Wir machen Mobilitätswende" 2025 mit Verkehrsminister Hermann.
Innovation

Wir machen Mobilitätswende: Gewinnerinnen und Gewinner 2025

Radweg
Rad

Neuer Radweg entlang der B 465 verbindet Ehingen und Altsteußlingen

Geschäftsmann steigt in einen Bus mit seinem Fahrrad.

Klimamobilitätspläne: Hohes Engagement in Städten und Landkreisen

E-Smart wird geladen.
E-Carsharing

Förderung für Elektro-Carsharing gestartet