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Straßenwärter Azubis testen Virtual Reality

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Gefährliche Situationen an der Straße sollen mit VR-Brillen zuerst virtuell geübt. Das soll für mehr Sicherheit im Job sorgen. Das Land und die Entwickler Hochtief und BII haben dazu eine Kooperation im Ausbildungszentrum Nagold vorgestellt.

Im Winter sorgen sie unermüdlich für befahrbare Straßen, in der warmen Jahreszeit kümmern sie sich um natur- und artenschutzgerechte Grünpflege. Im restlichen Jahr fallen regelmäßige Kontrollarbeiten an Brücken, Tunneln und Stützmauern, sowie Sicherungsarbeiten an Bau- oder Unfallstellen an. Für die Funktionsfähigkeit und Sicherheit auf den Straßen sind Straßenwärterinnen und Straßenwärter unerlässliche Fachkräfte. Die Arbeiten im Straßenraum werden dabei oft dicht am fließenden Verkehr durchgeführt – der Beruf der Straßenwärterin/des Straßenwärters ist gefährlich.

VR-Brillen sollen in den Lehrplan

Die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg ist Kooperationspartner der Hochtief PPP Solutions GmbH und der Building Information Innovator GmbH bei der Entwicklung einer Schulungssoftware für die Straßenwärterausbildung, um die Kolleginnen und Kollegen des Straßenbetriebsdienstes auf gefährliche Situationen im Straßenverkehr vorzubereiten und zu sensibilisieren. Sie fußt auf der innovativen VR-Technologie (virtual reality). Damit können reale Situationen im digitalen Raum nachgestellt und dort auch realitätsnah erlebt werden. Die Mobilitätszentrale, zuständig für die Ausbildung der Straßenwärterinnen und Straßenwärter, plant die dauerhafte Integration einer Schulungssoftware in den regulären Lehrplan.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL hat sich heute gemeinsam mit dem Tübinger Regierungsvizepräsidenten Dr. Utz Remlinger und Marcel Zembrot, dem Abteilungspräsidenten der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg, ein Bild vom Entwicklungsstand machen können. Die Präsentation hat im Ausbildungszentrum der Straßenbauverwaltung in Nagold stattgefunden.

Mehr Sicherheit für Straßenwärterinnen und Straßenwärter

Verkehrsminister Winfried Hermann war beeindruckt: „Ich bin begeistert, mit welcher Innovationsfreude hier ein Angebot für die Kolleginnen und Kollegen des Straßenbetriebsdienstes entwickelt wird. Sie sorgen für die Sicherheit auf unseren Straßen. Unsere Aufgabe ist es, sie besonders in der Ausbildung und durch regelmäßige Fortbildungen bestmöglich auf ihre Tätigkeiten vorzubereiten und sie für Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Dennoch mein dringender Appell an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer: Nehmen Sie Rücksicht, nehmen Sie den Fuß vom Gas und halten bestmöglichen Abstand, wenn Sie unsere Straßenwärterinnen und Straßenwärter sehen. Sie arbeiten täglich hart, um Ihnen einen sicheren Weg mit dem Auto, dem Motorrad, dem Bus oder dem Fahrrad zu ermöglichen.“

VR-Brille zeigt mögliche Gefahren

Die Schulungssoftware zeichnet sich durch eine virtuelle Abbildung des tatsächlichen Arbeitsumfeldes und der jeweiligen Situationen im Straßenraum aus. Durch die Darstellung von Gefahrensituationen, die etwa durch mögliche Verkehrsunfälle entstehen, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Trainingseinheiten künftig realitätsnah geschult werden. Dies führt durch eine schnellere, innovative und unterhaltsame Informationsbereitstellung zu einer Verbesserung der Qualifizierung. Innerhalb verschiedener dynamischer Schulungsmodule soll die Möglichkeit bestehen, alle notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen zu demonstrieren. Dadurch kann Schulungsteilnehmern mittels interaktiven Trainingseinheiten ermöglicht werden, die Verkehrssicherungsmaßnahmen selbstständig im virtuellen Raum zu erstellen und durchzuführen.

Regierungsvizepräsident Dr. Utz Remlinger betonte: „Straßenwärter sorgen für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Daher muss für uns alle die Sicherheit der Straßenwärter höchste Priorität haben. Dank der neuen Schulungssoftware können wir Aufgaben und Tätigkeiten nun im virtuellen Raum praktisch unter echten Randbedingungen üben, die wir bislang nur theoretisch schulen konnten. Das bedeutet für uns einen erheblichen Mehrwert.“

Alexander Hofmann, Hochtief PPP Solutions GmbH: „Die Digitalisierung unserer Arbeitswelt macht in allen Bereichen rasche Fortschritte. Mit der heute präsentierten Schulungssoftware können wir realistische Situationen im Straßenraum abbilden und so besser auf mögliche Gefahrensituationen vorbereiten. Dies erhöht die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen im Betriebsdienst und trägt zu einem interessanten und attraktiven Arbeitsumfeld bei.“

Professor Dr. Sebastian von Mammen, BII GmbH: „In virtuellen Realitäten können Herausforderungen der echten Welt optimal trainiert werden. Der hohe Realitätsgrad von Simulationen und Interaktionen stellt einen konkreten Bezug zu ansonsten abstraktem Wissen her und ermöglicht es, einschlägige Erfahrungen zu sammeln“, resümiert Prof. Dr. Sebastian von Mammen, BII GmbH

Drei Jahre bis zum Straßenwärter/zur Straßenwärterin

Die dreijährige Ausbildung zur Straßenwärterin bzw. zum Straßenwärter gliedert sich in die betriebliche und schulische Ausbildung. Ergänzt wird diese Ausbildung durch den überbetrieblichen Unterricht im Ausbildungszentrum Nagold (AZN). Zu den Lerninhalten zählt z. B. das Instandsetzen von Fahrbahndecken, die ökologische Pflege von Grünflächen am Straßenrand und an Parkplätzen, die Absicherung von Bau- und Unfallstellen und die Durchführung von Räum- und Streuarbeiten im Winterdienst. Besonders geeignete und qualifizierte Straßenwärterinnen und Straßenwärter können nach einigen Berufsjahren durch eine zweijährige Zusatzqualifikation zur Straßenmeisterin bzw. zum Straßenmeister Führungsaufgaben in einer Straßenmeisterei wahrnehmen. Informationen zum Job gibt es hier.

 

AZN – Ausbildungszentrum Nagold

Das Ausbildungszentrum Nagold ist das eigene Aus- und Fortbildungszentrum der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg. Im AZN werden Nachwuchskräfte wie Straßenwärterinnen und Straßenwärter, sowie Straßenmeisterinnen und Straßenmeister für den Straßenbetriebsdienst ausgebildet.

Hochtief PPP Solutions GmbH

Hochtief PPP Solutions entwickelt und realisiert Konzessions- und Betreiberprojekte in den Geschäftsfeldern Straßen und Soziale Infrastruktur. Neben dem Hauptsitz in Essen verfügt die Tochtergesellschaft von HOCHTIEF Solutions über Niederlassungen und Büros in Griechenland, Großbritannien, den Niederlanden. Im Bereich öffentlich-privater Partnerschaften bietet HOCHTIEF PPP Solutions seinen Partnern der öffentlichen Hand integrierte, intelligente und innovative Lösungen. Weitere Informationen unter www.hochtief-pppsolutions.de

BII GmbH – Building Information Innovator

Die Building Information Innovator GmbH (BII) wurde 2018 von den Gesellschaftern Prof. Dr. von Mammen (Universität Würzburg) und Prof. Dr. Ing. Gipperich (Hochschule Biberach) gegründet. Als schlankes Startup-Unternehmen entwickelt die BII GmbH Werkzeuge zur interaktiven Modellierung, Visualisierung, Simulation und Optimierung digitaler Prozesse für die Bauindustrie. 

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