Strasse

Verkehrsministerium gibt zwei Straßengroßprojekte an DEGES

Straßenverkehr bei Nacht (Bild: stock.adobe.com/ Rainer Fuhrmann)

Die Planungs- und Baugesellschaft DEGES übernimmt die Projektführung der Straßenbau-Großprojekte B 31 Meersburg-Immenstaad am Bodensee und B 27 6-streifigen Ausbau im Staubereich bei Leinfelden-Echterdingen.

Das Landesverkehrsministerium hat zwei Straßenbau-Großprojekte in die Projektverantwortung der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) übertragen. Der Aufsichtsrat der DEGES hat nach Mitteilung vom 17. Oktober 2023 der Übertragung der beiden Bedarfsplan-Projekte zugestimmt. Den Maßnahmen an der B 31 am Bodensee und an der B 27 bei Leinfelden-Echterdingen südlich von Stuttgart könnten in Abhängigkeit der Planungskapazitäten der DEGES weitere Übergaben erfolgen. Ziel ist es, insbesondere eine Entlastung der Regierungspräsidien zu erreichen, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen für andere vordringliche Aufgaben, vor allem im Bereich Brücken und Sanierung von Straßen.

Gute Erfahrung mit der DEGES

Verkehrsminister Hermann sagte am Freitag in Stuttgart: „Wir haben gute Erfahrungen mit der DEGES bei größeren Projekten gemacht, etwa bei der B 31 bei Friedrichshafen. Wenn wir sukzessive Aufgaben bei der DEGES bündeln, können sich die Regierungspräsidien auf andere Aufgaben konzentrieren, die dringend und wichtig sind. Dazu gehört beispielsweise die Sanierung von Brücken. Aufgrund der Altersstruktur der Brücken im Land gibt es hier vermehrten Handlungsbedarf. Hinzu kommt der aufwändige Bau von Radwegen, vor allem Radschnellwegen, und weiteren Projekten des Bedarfsplans.“

Das Land Baden-Württemberg steht wie alle Länder der Bundesrepublik vor großen Herausforderungen im Bereich des Straßenbaus. Der Fokus liegt hierbei langfristig auf der Erhaltung des vorhandenen Straßennetzes, wobei der Sanierung von Brückenbauwerken der größte Stellenwert eingeräumt werden muss. Diese stellen aktuell die Achillesferse an Bundes- und Landesstraßen dar. Gleichzeitig müssen aber Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen, Radschnellwege, Radwege, Hangsicherungs-, Lärmschutz- und Wiedervernetzungsmaßnahmen geplant und umgesetzt werden.

Vorhandene Planungsressourcen nutzen

Vor dem Hintergrund stetig steigender Anforderungen an Planung, Baurecht und Umsetzung eines Straßenbauprojektes – bei gleichzeitig immer spürbareren Auswirkungen des Fachkräftemangels – nutzt das Land alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um auch zukünftig seine Aufgaben im Sinne der Bürgerinnen und Bürger erfüllen zu können. Mit der Entscheidung des Bundes, die DEGES weiterhin als gemeinsame Projektgesellschaft des Bundes und der Länder fortzuführen ist es dem Land Baden-Württemberg nun wieder möglich, auch auf die Planungsressourcen der DEGES zurückzugreifen. Daher wurde in den vergangenen Monaten intensiv geprüft, welche Bedarfsplanmaßnahmen des Bundes für eine sukzessive Übertragung an die DEGES geeignet sind und nun eine erste Entscheidung getroffen.

Verkehrsminister Hermann macht deutlich: „Nach der Unsicherheit der vergangenen Jahre hinsichtlich der Zukunft der DEGES können wir nun wieder auf deren verlässliche Planungskapazitäten zurückgreifen. Neben unserer größten Herausforderung - der Erhaltung des Straßennetzes - ist auch die Umsetzung des Bedarfsplans im Fokus. Die nun übergebenen Projekte werden bei der DEGES verlässlich geplant werden. Das gibt den Spielraum, um uns auf andere Projekte, vor allem auch die Brückensanierung, zu konzentrieren.“

Wichtige Projektübergaben

In einem ersten Schritt wurde nun die Planung der Maßnahmen „B 31 Meersburg-Immenstaad” sowie des stauanfälligen Teilabschnitts der B 27 von Leinfelden-Echterdingen Nord bis Leinfelden-Echterdingen Süd an die DEGES übertragen. Entscheidende Kriterien für die Auswahl der beiden Projekte waren hierbei die hohe Verkehrsbelastung, Staus und die Verkehrsbedeutung. Diese Maßnahmen sind als dringliche Umsetzungskonzeption des Landes zum Bedarfsplan 2016 verankert.

Mittelfristig wird eine Ausweitung der DEGES-Projektvergaben angestrebt. Im Vorfeld weiterer Projektvergaben aus Baden-Württemberg, zunächst Abstimmungen mit dem Bund als Hauptanteilseigner sowie den anderen an der DEGES beteiligten Ländern erforderlich. Von diesen Abstimmungen hängt auch ab, welche weiteren Projekte aus Baden-Württemberg konkret übergeben werden können.

Schwerpunkt zunächst am Bodensee denkbar

Neben den genannten grundlegenden Voraussetzungen verkehrsbedeutender und komplexer Großprojekte ist aus Sicht des Landes hierbei auch die Betrachtung von Streckenzügen ein wichtiges Entscheidungskriterium. So könnten im Rahmen einer möglichen zweiten Tranche Maßnahmen wie die „B 31, Friedrichshafen/Waggershausen-Friedrichshafen“, die „B 31 Überlingen/Ost bis Oberuhldingen“ sowie die „B 31 Oberuhldingen bis Meersburg West“ an die DEGES übergeben werden. Hierdurch würden alle Bedarfsplanmaßnahmen im Bereich des B 31-Streckenzuges zwischen Überlingen und Friedrichshafen bei der DEGES gebündelt.

„Ein einheitlicher Ansprechpartner für die Planung eines Streckenzugs wie zwischen Überlingen und Friedrichshafen hätte viele Vorteile und würde für eine tragfähige und vor allem in der Bodenseeregion konsensfähige Planung sorgen“, so Verkehrsminister Hermann zu dem Anliegen, perspektivisch alle ausstehenden Bedarfsplanmaßnahmen entlang der B 31 an die DEGES vergeben zu wollen.

Als weitere, für eine mögliche Übertragung in Frage kommende Maßnahme, ist die „B 27 AS Neckarsulm bis B 27/L 1095“ zu nennen. Mittelfristig wird jedoch eine räumliche Ausgewogenheit der DEGES-Vergaben über alle vier Regierungsbezirke hinweg angestrebt. Parallel hierzu läuft zusätzlich auch die Prüfung, inwiefern ein Einstieg der DEGES in die bereits laufende Bedarfsplanmaßnahme „B 33 Konstanz (Landeplatz) - Allensbach/W“ sinnvoll für den weiteren Projektfortschritt wäre.

Weitere Meldungen

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
  • Lärm

Staatssekretärin Zimmer: Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • SCHIENE

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert.

Eine Eiswaffel liegt auf dem Boden. Eiskugel, die aussieht wie die Erde liegt daneben und schmilzt langsam.
  • Klima

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • SCHIENE

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • SCHIENE

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • E-Mobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und für die E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern im Zuge der B 10 eröffnet

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße
  • Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • ÖPNV

Bündnis: Hand in Hand gegen den Fachkräftemangel im ÖPNV

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • ÖPNV

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • Straße

Weitere Großprojekte an die DEGES übergeben

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
  • Strasse

Mehr als 380 Millionen für die Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • SCHIENE

Bundesrat: Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz

Ein weißes Fahrrad steht an einem Laternenmast.
  • RAD

Deutlich weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
  • Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Aussenansicht eines Passagierszuges mit Blick auf den Führerstand des Zuges.
  • SCHIENE

Land und DB Regio vereinbaren Plan für besseren Bahnverkehr

Güterzug (Bild: Fotolia.com/ ThKatz)
  • SCHIENE

Fahrgäste und Güterverkehr dürfen nicht die Leidtragenden sein

Ein Bus steht an einer Haltestelle.
  • ÖPNV

Land fördert über 200 umweltfreundliche Busse

Erdkröte bei Straßenquerung
  • Amphibien

Achtung: Amphibien wandern wieder

  • Bahn

Donau-Iller stellt Weichen für den Ausbau

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Land plant Kooperation beim Ausbau der B 33 mit DEGES

Ein Zug fährt am Ufer eines großen Sees durch die Weinberge.
  • BAHN

Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

  • RAD

Initiative RadKULTUR fördert so viele Landkreise wie nie zuvor

Zug im Landesdesign
  • SCHIENE

Tauberbahn: Pünktlichkeit und Stabilität verbessern