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Verkehrsministerium stellt die Ergebnisse des Modellprojekts zur ökologischen Pflege des Straßenbegleitgrüns vor

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Straßenbegleitgrün

Staatssekretärin Elke Zimmer: „Die neuen Erkenntnisse bilden die Basis für noch mehr Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün“

Die Flächen entlang von Straßen können einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Bekämpfung des Insektenstrebens leisten. Die Straßenmeistereien im Land stellen sich dieser wichtigen Aufgabe. „Wer mit offenen Augen durch das Land fährt, sieht eine Vielzahl von blühenden Böschungen und Verkehrsinseln. Dies zeigt, dass schon viel für die Artenvielfalt entlang von Straßen erreicht wurde“, sagt Frau Staatssekretärin Elke Zimmer MdL und lobt: „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich neben ihren anderen vielfältigen Aufgaben engagiert der ökologischen Pflege des Straßenbegleitgrüns widmen.“

Da die Pflegemethoden noch relativ unerforscht waren, startete das Verkehrsministerium 2017 das Modellprojekt „Reduktion der Grünpflegekosten an Straßen bei gleichzeitiger Erhöhung der biologischen Vielfalt – ein Praxistest“. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) untersuchte zusammen mit den Straßenmeistereien von sechs Landkreisen unterschiedliche Pflegemaßnahmen auf straßenbegleitenden Grasflächen, verschiedene Möglichkeiten zur Anlage mehrjähriger Blühflächen und die Bedeutung der Flächen für Wildbienen. Ebenfalls untersucht wurde, ob die vom Verkehrsministerium bereits 2016 eingeführten Hinweise zur ökologischen Pflege des Straßenbegleitgrüns im Hinblick auf die abschnittsweise Pflege der Flächen überdacht werden müssen.

Die Ergebnisse des Projektes liegen nun vor. Sie bestätigen das große Potential der straßenbegleitenden Grünflächen für die Stärkung der Artenvielfalt und dass das Verkehrsministerium auf einem sehr guten Weg ist. Das Projekt hat insbesondere gezeigt, dass bei der normalen Pflege der Fläche, der sogenannten Regelpflege, Anpassungen erforderlich sind, dass die Flächen sehr differenziert betrachtet werden müssen und dass es nur geringe Einsparmöglichkeiten gibt. Um das Ziel der Landesregierung, deutlich mehr Artenvielfalt entlang von Straßen zu schaffen, erreichen zu können, bedarf es einer Aufwertung ausgewählter Flächen durch Aushagerung und Anlage von Blühflächen. Diese hochwirksamen Maßnahmen mit raschen Erfolgen können aber nur mit zusätzlichen Haushaltsmitteln umgesetzt werden, was derzeit nur für einen gewissen Anteil über das Sonderprogramm des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt möglich ist.

Am 28.07.2021 hat das Verkehrsministerium die Ergebnisse allen Straßenbauämtern und Straßenmeistereien im Land vorgestellt. Die hohe Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Informationsveranstaltung und deren Rückmeldungen haben das Interesse und Engagement der Straßenmeistereien und Straßenbauämter bei diesem Thema bestätigt. Mit dem erfolgreichen Projekt wurde ein wichtiger Schritt für mehr Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün getan.

„Mit den nun vorgestellten Ergebnissen haben wir eine solide wissenschaftliche Basis, um das Straßenbegleitgrün künftig noch artenreicher zu gestalten. Nun gilt es, die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wir schrittweise noch größere und nachhaltige ökologische Erfolge erzielen können“, bekräftigt Staatssekretärin Elke Zimmer MdL im Hinblick auf die Umsetzung.

Nach der Vorstellung der Ergebnisse folgt im nächsten Schritt die Überarbeitung des 2016 vom Verkehrsministerium veröffentlichten Hinweispapiers zur ökologisch orientierten Pflege des Straßenbegleitgrüns. Dabei werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Praxis des Betriebsdienstes einbezogen.

Die detaillierten Ergebnisse sind auf der Homepage des VM eingestellt: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mensch-umwelt/naturschutz/strassenbegleitgruen/modellprojekt-biologische-vielfalt/

Die wesentlichen Erkenntnisse des Projektes

In der Vielfalt liegt die Stärke

Straßenbegleitende Grünflächen sind sehr vielfältig und gerade darin liegt ihr Potential für die Artenvielfalt. Es gibt nicht nur eine Methode, die auf allen Flächen zu mehr Artenvielfalt führt. Deshalb muss unter Berücksichtigung einer weiterhin wirtschaftlichen Aufgabenerfüllung ein differenzierter Ansatz bei der Pflege verfolgt werden.

Nicht alles muss geändert werden

Auch die bisher übliche Pflege der Straßenbegleitgrünflächen führt auf bestimmten Flächen zur Entwicklung von wertvollem Straßenbegleitgrün. Deshalb sind nicht überall Veränderungen notwendig.

Bisher eher zu wenig Pflege

Die meisten Straßenbegleitgrünflächen werden zu selten gepflegt, was zu einem dichten Meer aus Gräsern führt, welches nur wenig Platz für Blütenpflanzen bietet. Stehen gelassene Teilflächen schaffen Rückzugsräume für Kleintiere und Insekten - mehr stehen zu lassen schont aber nur kurzfristig die Insekten, schadet aber langfristig der Pflanzen - und damit auch die Insektenvielfalt. Es gilt das richtige Maß zu finden. Der Anteil soll nun einheitlich auf etwa 20% reduziert werden.

Aushagerung von Auswahlflächen

Das kostenintensive zweimalige Mähen und Abräumen des Schnittgutes, welches über das „Sonderprogramm des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ gefördert wird, ist auf bestimmten Flächen eine sehr wirksame Maßnahme zur Erhöhung der Artenvielfalt. Wegen des erhöhten Aufwands ist dies nicht überall sinnvoll, weshalb zunächst nur besonders geeignet Flächen in den Fokus genommen werden. Hierzu wurde ein Auswahlflächenkonzept entwickelt.

Ansäen von Blühmischungen als punktuelle Ergänzung

Blühmischungen stehen oft im Fokus, wenn es um die Erhöhung der Artenvielfalt geht. Im Straßenbegleitgrün sind sie eine wertvolle Ergänzung zur optimierten Pflege, können jedoch aufgrund des Aufwands und der Kosten nur punktuell geschaffen werden.

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