Luftreinhaltung

Weniger Feinstaub – positive Bilanz am Ende der Feinstaubalarm-Periode

Anzahl der Tage mit Grenzwertüberschreitungen deutlich gesunken

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Überschreitungstage an der Messstation „Stuttgart Am Neckartor“ deutlich gesunken. Bis 15. April 2018, dem Ende der Feinstaubalarm-Saison, wurden lediglich 17 Überschreitungstage festgestellt – so wenige wie noch nie.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL dazu: „Unsere Maßnahmen bei Kaminöfen und im Verkehr wirken. Mit diesen niedrigen Werten besteht in diesem Jahr erstmals die Chance, die Grenzwerte für Feinstaub auch in Stuttgart einhalten zu können. Beim Feinstaub war die wichtigste Maßnahme des Landes die Kaminofenverordnung, die den Betrieb von Komfortkaminen an Tagen mit Feinstaubalarm verbietet. Offenbar hält sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger an dieses Verbot. Hinzu kommt die Verordnung für Rußfilter bei Baumaschinen. Alternativen zum Auto, wie Bus und Bahn, den Rad- und Fußverkehr, aber auch Car-Sharing und die Elektromobilität werden zunehend genutzt. Wenn sich noch mehr Bürgerinnen und Bürger umweltbewusst und verantwortlich verhalten, werden wir dauerhaft die Luft in Stuttgart verbessern.“

Weniger Tage mit „Feinstaubalarm“ als im Vorjahr

In der „Feinstaubalarm-Saison“, vom 15. Oktober 2017 bis 15. April 2018, hat die Stadt Stuttgart elfmal an insgesamt 56 Tagen „Feinstaubalarm“ ausgerufen und damit an deutlich weniger Tagen als im Vorjahr. In der letzten Periode hatte die Stadt 13-mal „Feinstaubalarm“ ausgerufen, die insgesamt 85 Tage andauerten.

Die Abnahme des Anteils rußender Diesel-Pkws, um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, ist ein wichtiger Beitrag zur Senkung des Feinstaubs. Rußende Pkw sind Pkw, bei denen noch kein effizienter Partikelfilter eingebaut ist, d.h. Diesel-Pkw mit der EuroNorm 4 und schlechter. „Ein gutes Zwischenergebnis ist kein Grund, sich zurück zu lehnen. Abgerechnet wird am Jahresende. Bis wir auf das erfolgreiche Instrument des Feinstaubalarm verzichten können, sind weitere Fortschritte notwendig“, so Minister Hermann weiter.

Auch die Stickstoffdioxid-Messwerte von 2017 zeigen einen klaren Abwärtstrend. An der Station „Stuttgart Am Neckartor“ wurde 2017 ein Jahresmittelwert von 73 µg/m³ gemes-sen. Im Jahr 2016 lag der Messwert noch bei 82 µg/m³. Erlaubt sind 40 µg/m³. Die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Luftreinhaltung wirken.

Betriebsverbot für Komfort-Kamine

Komfort-Kamine sind die zweitwichtigste Quelle für Feinstaub in Stuttgart. Daher gilt seit Februar 2017 die Verordnung der Landesregierung über Betriebsbeschränkungen für kleine Feuerungsanlagen. Damit ist der Betrieb von sogenannten Komfort-Kaminen im Winterhalbjahr vom 15. Oktober bis zum 15. April an Tagen mit Feinstaubalarm im Stadtgebiet Stuttgart verboten. Der Begriff Komfort-Kamin steht für Einzelraumfeuerungen für Festbrennstoffe, die zusätzlich zu einer anderen Heizung, beispielsweise einer Zentralheizung, betrieben werden und damit lediglich als zusätzliche Wärmequelle dienen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren in dieser Periode mehrfach an Feinstaubalarm-Tagen im Stadtgebiet unterwegs. Insgesamt wurden bei den Kontrollgängen über 500 Gebäude aufgesucht und 226 Beratungs- und Informationsgespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern geführt. Bußgelder wurden noch keine verhängt.

Luftqualitätsverordnung für Rußfilter bei Baumaschinen

Baumaschinen verursachen einen relevanten Anteil der Feinstaubemissionen. Insbesondere im städtischen Umfeld tragen Baumaschinen zu einer hohen Hintergrundbelastung bei. Deshalb hat die Landesregierung eine Verordnung zur Verbesserung der Luftqualität in Gebieten mit hoher Luftschadstoffbelastung (Luftqualitätsverordnung-Baumaschinen, GBl. 2015, S. 1249) im Dezember 2015 verabschiedet.  
Nach der „Luftqualitätsverordnung-Baumaschinen“ müssen Baumaschinen seit 1. Januar 2017 besondere Emissionsanforderungen zur Reduzierung der Feinstaub PM10-Emissionen erfüllen, wenn sie auf Baustellen in bestimmten Gemeindegebieten eingesetzt werden. Die Betreiber von Baumaschinen müssen stufenweise entweder Baumaschinen einsetzen, die den neuesten Abgasstandards entsprechen oder ältere Maschinen mit einem Partikelminderungssystem nachrüsten.

Warum wird Feinstaub-Alarm ausgelöst?

Alarm wird immer dann ausgelöst, wenn der Deutsche Wetterdienst eine starke Einschränkung des Luftaustauschvermögens an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vorhersagt. Liegt eine Atmosphäre mit eingeschränktem Austauschvermögen vor, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Luftschadstoffe nicht abtransportiert werden können und die Belastung in der Luft ansteigt.

An „Feinstaubalarm-Tagen“ appelliert die Stadt gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr und dem Regierungspräsidium Stuttgart an die Bevölkerung in der Region Stuttgart, das Auto in der Innenstadt möglichst nicht zu nutzen und auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes umzusteigen. Zusätzlich wurde während der „Feinstaub-Saison“ ein vergünstigtes Umwelttages-Ticket des VVS angeboten.

Ziel: Grenzwerte bis spätestens 2020 einhalten

Ziel ist es, dass die Grenzwerte flächendeckend schnellstmöglich bis spätestens 2020 eingehalten werden. Daher haben das Verkehrsministerium, das Regierungspräsidium und die Stadt Stuttgart im Juli 2015 das „Konzept Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt Stuttgart“ vorgestellt. Kurzfristig sollte zunächst mit freiwilligen Maßnahmen wie dem „Feinstaub-Alarm“ Verbesserungen erzielt werden. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am 27. Februar 2018 besteht nun rechtliche Klarheit, dass Verkehrsbeschränkungen für besonders emissionsträchtige Fahrzeuge auch ohne eine neue „blaue Plakette“ möglich sind. Das Regierungspräsidium Stuttgart arbeitet momentan intensiv an der Fortschreibung des Luftreinhalteplans für Stuttgart.

Weitere Meldungen

Benjamin Hechler
  • PRESSE

Neue Pressestellen-Leitung im Verkehrsministerium

car, road, traffic, trafficlight, driving, caution, street, urban, transport, safety, city, transportation, signal, driver, vehicle, travel, asphalt, speed, trip, city life, rush hour, sunrise, sunset, stoplight, drive, business, background, illuminated, red, stop, night, streetlights, motion, glow, lights, evening, journey, automobile, blur, light, cross, roadsign, green, regulation, color, go, crossroad, town, arrow, abstract
  • Strasse

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln in Ellwangen

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • SCHIENE

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Zug auf Gleisen mit Frankreich-Flagge im Hintergrund.
  • Deutschlandticket

Freie Fahrt für junge Menschen

Timo Hildebrand hält ein schwarzes T-SHirt mit dem Logo von Team Vision Zero in die Kamera.
  • Team Vision Zero

Videoaktion: Treffen mit Timo Hildebrand und 110 Trainingsshirts zu gewinnen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
  • Schiene

Qualität im regionalen Bahnverkehr verschlechtert

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • Verkehrssicherheit

StVG-Novelle: Umwelt- und Gesundheitsschutz leichter

An einem Gleis werden Arbeiten verrichtet. Funken sprühen.
  • Schiene

Vermittlungsausschuss einig bei Bahnmodernisierung

Stromabnehmer auf dem Dach eines Lastwagen berührt eine Oberleitung.
  • EWAYBW

eWayBW-Testbetrieb wird verlängert

Zwei Radfahrende fahren auf einem Radweg am Straßenrand.
  • RAD

Fahr Rad! während der Streckensperrung der S4 Eppingen – Heilbronn

Feuerwehr, Rettungssanitäterinnen und -sanitäter setzen sich für sichere Landstraßen ein. Kilian Wieczorek, Ronja Ester und Marco Brand (v.l.n.r.) unterstützen die Vision von Null Verkehrstoten und geben Tipps
  • TEAM VISION ZERO

Freiwillig Tempo 80 für weniger Unfälle auf Landstraßen

  • MOVERS

Schulradeln 2024: Gemeinsam radeln für einen aktiven Schulweg

Das RadKULTUR-Bike (Bild: Graffiti)
  • RAD

JobBike BW startet nun auch für Landesbedienstete

von links nach rechts: Damaris Lemstra, Beratungsstelle Bike+Ride, Staatssekretärin Elke Zimmer und Fabian Küstner, Beratungsstelle Bike+Ride
  • Rad

Deutscher Fahrradpreis geht an die Beratungsstelle Bike+Ride

  • Auto

Softwareentwicklung Strategiedialog Automobilwirtschaft

Zu sehen sind: Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Dr. Alexander Pischon; Minister für Verkehr Baden-Württemberg Winfried Hermann; VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier
  • SCHIENE

Land fördert neue Stadtbahnzüge mit 101 Millionen Euro

Arlinger Tunnel und die zugehörigen Solarzellen
  • STRASSE

Erster Bauabschnitt der Westtangente Pforzheim

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S21

S-21-Mehrkostenklage der DB

Drohne mit Baukränen im Hintergrund
  • STRASSE

B29-Sanierung mit Premiere der BIM-Drohne

Ein Mann steht in einer Gruppe von Trommlern und freut sich.
  • FUSSVERKEHR

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • RADWEG

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • LANDESGARTENSCHAU

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • STADTRADELN

STADTRADELN 2024 – Auftakt mit Team Landesministerien

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Rund 46 Millionen Euro für kommunale Straßen und Brücken

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
  • Lärm

Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm